RE: Von Wölfen und Jägern - 10

Die Dunwaller haben inzwischen das Schiff verlassen. Ihr Boot legt ab und entfernt sich. Die Mannschaft atmet auf und beginnt das Deck zu reinigen. Die Aufgerufenen machen sich auf unter Deck zu kommen. In Kürze wird das Schiff Dunwaller Festland erreichen.

Auch Gabrielle atmet auf. Sie wankt zur Reeling gegenüber des ablegenden Schiffes, ihr Magen rebelliert. Länger dürfte die Reise nicht mehr dauern. Nachdem sie sich übergeben hat begibt auch sie sich unter Deck und schlägt sich auf den Schlafplatz wo sie die Zeit bis zur endgültigen Ankunft verbringen will.

Einige Stunden später.....
Das Schiff hat die vorgelagerten Inseln Dunwalls umschifft und weiter Kurs auf die Hauptinsel genommen. Der Hafen ist in Sichtweite. Einige Momente später legt das Handelsschiff zwischen großen Walfängern und anderen ausländischen Schiffen an. Die Mannschaft beginnt bereits die Ladung zu löschen.

Gabrielle verlässt das Schiff zwischen Trägern mit Kisten und Körben sowie gerollten Fässern. Ihr kleines Bündeln hat sie über die Schulter geworfen und genießt es endlich wieder Land unter den Füßen zu haben. Am Kai bleibt sie stehen und sieht sich erst einmal um.

Gabrielles Schiff hat direkt im Hafen von Dunwall Stadt angelegt, welcher im Süden der Metropole liegt. Der Hafen bietet geschäftiges Treiben und Gestank. Vor allem der Geruch von tranhaltigem Walfleisch und Blut, sowie der Geruch brennenden Öls sind allgegenwärtig. Dampfschiffe werden be- und entladen. Für Menschen aus dem Norden mutet der Hafen seltsam fremd und modern an. Riesige Walfänger dominieren die Situation. Große qualmende Fabriken sind ringsum angesiedelt. Arbeiter laufen auf und ab. Immer wieder sind Aufpasser und Ordnungshüter mit dem Dunwaller Wappen oder Firmenzeichen zu erkennen.

Schon nach den ersten tiefen Atemzügen überkommt sie erneut Übelkeit und..Hunger. Auch wenn es tierisches Blut ist weckt es dieses starke Verlangen. Sie senkt den Kopf, heftet den Blick.auf den Boden und versucht in dem Gewirr vom Hafen weg zu kommen. Trotzdem lässt sie Vorsicht walten um nicht unangenehm aufzufallen, denn die Uniformierten hat sie wohl gesehen. Schließlich hält sie einen vorbeieilenden Hafenjungen auf und frägt ihn nach einer günstigen Unterkunft.

Der Junge scheint ca. 12 Jahre alt zu sein. Sein schmutziges Hemd trägt ein Firmenzeichen, ein Dunwaller Tentakelwal. Er mustert sie, ob ihrer fremdländischen Kleidung. "Der blasse Anker ist dort um die Ecke." Er deutet nach Westen. "Dort steigen viele Ausländer ab." Dann eilt er weiter in Richtung einer der Fabriken.

Gabrielle geht in die angegebene Richtung und kommt am Gasthaus an. Sie tritt ein.

Das Gasthaus Zum blassen Anker entpuppt sich als Absteige. Der Gastraum ist vom Rauch mehrerer Talglampen und Pfeifen, sowie Tabakrolle erfüllt. Viele Menschen aus den Unterschiedlichsten Orten und Ländern sitzen an schäbigen Tischen. Viele Sprachen sind zu hören. Niemand beachtet die eintretende Gabrielle.

Leicht angewidert - was man ihr aber nicht ansieht - geht sie zum Treten. "Ich brauche ein Zimmer, ist etwas frei?" meint sie zu dem Mann dahinter.

Leicht angewidert - was man ihr aber nicht ansieht - geht sie zum Thresen. "Ich brauche ein Zimmer, ist etwas frei?" meint sie zu dem Mann dahinter.

Der Mann ist ein alter Seebär wie er im Buche steht. Augenklappe und Pockennarben verunstalten sein wettergegerbtes Gesicht. Er humpelt und hat nur noch wenige Zähne. "Zwei Betten hamwa noch frei hübsches Ding. Schlafraum kostet 1 Kupfer, Zimmer kannste für 3 haben. Fressen is mit dabei."

Gabrielle nickt. Sie legt ihm abgezählt die Münzen für drei Nächte auf den Thresen und schiebt noch ein paar Münzen mit den Worten "Ich möchte nicht gestört werden" nach.

"Aye!" Er schiebt die Münzen in seinen Beutel. " Deine Kammer ist oben. Die Außentemperatur hoch und dann die zweite links." Dann drückt er ihr einen rostigen Schlüssel in die Hand. "Willst was futzern? Gibt Fischeintopf? "

"Danke..Aber mir ist noch übel von der langen Überfahrt. Bin halt kein Seemann wie ihr. Vorläufig reicht mir einfach wenn ich ein Bett hab das fest am Boden steht und nicht wankt." Gabrielle lächelt ihm zu und nimmt den Schlüssel an sich. Dann geht sie auf ihr Zimmer, mustert und beobachtet im Vorbeigehen die anderen Gäste und macht sich in Gedanken Notizen wer wohl alleine hier weilt. Reisende die keine Begleitung haben werden nicht so schnell vermisst...Und ihr Durst wird mmer größer.