RE: Von Wölfen und Jägern - 11

Sie geht auf ihrem Weg zur Außentreppe an mehreren kleinen Gruppen von ausländischen Seemännern vorbei. Fast schon denkt sie, dass sie kein geeignetes Opfer finden würde. Als sie die Tür öffnet und Tageslicht in die Schänke dringt, erkennt ihr geschärfter Blick eine Frau in einfacher Kleidung. Sie scheint ebenfalls nicht aus Dunwall zu stammen. Sie scheint ebenfalls auf dem Weg nach oben zu sein.

Gabrielle beobachtet sie. Dann schließt sie die Tür hinter sich und lauscht. Anhand der Schritte der Dame und der Zeit die vergeht schätzt sie on welches Zimmer sie geht.

Die Frau muss den Geräuschen nach zwei Zimmer weiter untergekommen sein.

Gabrielle wartet bis es ruhig wird in der Taverne.

Erst gegen Morgen haben auch die letzten Zecher ihre Ruhe gefunden. Diejenigen, die kein Bett haben, schlafen mit den Köpfen auf Tischen und Tresen.

Gabrielle schleicht sich aus dem Zimmer. Mit geübten Blicken vergewissert sie sich lauschend ob auch tatsächlich alles schläft und keine mitbekommt dass sie aus dem einen Zimmer ins andere geht. Lauernd horcht sie und beobachtet kurz, dann schleicht sie lautlos zur anderen Tür als sie sich sicher ist.

Niemand scheint sie zu bemerken.

Sie öffnet die Tür lautlos und tritt ein.

Der Raum wird nur von einer kleinen Talgfackel erhellt. Es ist ein kleiner Schlafraum, wie der Gabrielles. Nur ein einfaches Bett, eine Kleidertruhe, ein Tisch und zwei Stühle. Die Frau scheint im Bett zu schlafen.

Gabrielle registriert alles in Bruchteilen vom Sekunden. Sie prägt sich jedes Eck und jede Kante ein. Noch einmal zieht sie lautlos den Geruch mit der Luft ein. Sie wird ihn wieder erkennen egal wieviele Leute sonst noch um.die Frau stehen mögen. Dann verlässt sie den Raum wieder so lautlos wie sie ihn betreten hat, geht zurück zu ihrer Kammer und beginnt zu warten bis sich die Frau bewegt und das Zimmer verlässt.

Als die Sonne endlich den hellen Tag erleuchtet kann Gabrielle Bewegung im Zimmer der Frau vernehmen. Offensichtlich macht sie sich für den Tag zurecht. Nach mehreren Minuten kann Gabrielle hören, wie sich die Kammertür öffnet und die Frau nach draußen tritt.

Auch Gabriele macht sich auf den Weg. In gebührendem Abstand folgt sie der Frau unauffällig, bleibt immer wieder stehen um nicht aufzufallen und nimmt anschließend die Witterung wieder auf um zu folgen.

Die Frau trägt ein großes Buch bei sich und lenkt Ire Schritte zum Hafenviertel der Walfänger. Der Geruch von Tran, Blut, Rauch und Öl liegt schwer in der Luft. Auf den drei riesigen Schiffen, die im Hafen liegen ist reger Betrieb. Die Laute der gefangenen Tiere und die derben Gespräche der Seeleute vermischen sich. Die Frau geht langsam aber zielstrebig auf ein sehr großes Gebäude zu.

Gabrielles Fähigkeit sich zu beherrschen wird auf eine harte Probe gestellt. Nur mit einer schier unglaublichen Anstrengung unterdrückt Sie Ihre Verwandlung die durch Ihren Hunger und den verlockenden Gerüchen von Blut und Fleisch sich Ihre Bahn brechen will. Abwartend und lauern vertritt sie sich so unauffällig wie möglich die Beine während sie wartet ob die Frau zurück kehrt

Nach einigen Minuten Nacht sich die Frau wieder auf den Weg in die Taverne. Unterwegs liest sie in dem Buch. Vor dem Aufgang zu den Schlafkammern schließt sie es und geht die Treppe nach oben.