RE: Wie es begann - 8

Der junge Mann wurde rot bis über beide Ohren als Toralt ihn so ansprach. Er rappelt sich auf und geht mit gesenktem Kopf zum Kartentisch. Die Frage des Schwertmeisters beantwortete er relativ spontan. "Ungefähr 150 Berittene und 500 Männer unter Waffen"

"Wie sind sie verteilt und wie schnell sind sie abrufbar ? Genauer gesagt wie kann man reagieren bei einem Angriff ? "

Berengar überlegt kurz. "Bei einem Angriff werden zuerst Vaters Wachen und Garde reagieren. Zusätzlich werden Boten an die ihm verpflichteten Ritter und Lehensnehmer geschickt. Innerhalb von zwei bis fünf Tagen haben diese sich einzufinden. Diese selbst jedoch haben die Pflicht von ihren Untergebenen die an Vater gemeldeten Fußsoldaten zu stellen, die sich wiederum innerhalb kürzester Zeit einzufinden haben."

"Seit ihr euch ganz sicher mit eurer Aussage? Und was ist eure Aufgabe?"

Berengar nickt zur ersten Frage. Bei der zweiten umwölkt sich sein Blick. "Ich werde Kindermädchen spielen."

"Zur ersten Frage. Ihr habt die Brieftauben vergessen und das es nicht nur ein Bote ist......und warum wohl ?" Es flog etwas in Berengards Richtung. "Eure Aufgabe ist es am Leben zu bleiben ! Und mit dieser Einstellung machen sie es uns Kindermädchen es schwer dafür zu sorgen."

Der Junge duckt sich instinktiv und egal was es war, es landet an der Wand hinter ihm. Wütend blitzt er Toralt an.

Toralt sah ihn ruhig an. "So so, jetzt wird der junge Herr wütend. Wenn sollte ich es sein. Ihr wollt ein Mann sein und benehmt euch wie ein Kindskopf. Die Kinderzeit ist vorbei. Ihr werdet heute noch einige Lektionen lernen und das bis Ihr zu eurem Oheim geht. Da seit ihr auf euch gestellt und dem Wissen was ihr hier lernt. Macht ihr Fehler, werden sie egal welchen Stand ihr habt, euch das Leben kosten. Können wir jetzt fortfahren oder braucht ihr was zum Abreagieren? Wenn ihr 2tes braucht bitte legt los., falls nicht beantwortet meine Frage und lasst die Befindlichkeiten sein. " Toralt stand ruhig mit verschränkten Armen am Tisch.

"Ich werde in zwei Monaten 15. Wie soll ich erwachsen werden wenn man mich weiterhin wie ein greinendes Kind behandelt?" schnaubt der Junge. "Vielleicht bin ich schon erwachsener als man mir zutraut und zugesteht! Und was eure Frage betrifft.. Man spricht bei Brieftauben auch von geflügelten Boten. Also werden Boten entsandt. Und sie sind schneller am Ziel falls 9hr das meint."

"Ja das meine ich und das pro Richtung ein 2ter menschlicher Bote ausgesandt wird. Warum und was muss da beachtet werden? " Toralt ging auf ihn zu. "Dann darf ich offiziell verkünden das die Kindertage vorbei sind. 30 Liegestütze... JETZT"

Berengar antwortet "die Entsendung beider Boten, also der Brieftauben und der Berittene, soll absichern dass wenigstens eine Botschaft überbracht wird." Dann denkt er bei sich 'nur gut dass ich schon eine Zeit lang für mich trainiere' und beginnt mit den Liegestütze. Trotzdem sind dreißig davon zuviel für den Jungen. Bei der zehnten beginnt er zu Schnauben, sie werden langsamer und Toralt kann sehen, dass es mit jeder schwerer für ihn wird. Als er bei 18. ist verlassen ihn seine Kräfte und er kommt nicht mehr hoch.

"Aha.....geht doch. Hei und was soll das werden....?" Blaffte Toralt ihn am. "Steht auf und setzt euch gefällist wieder hin...."

Berengar rappelt sich auf und geht zu seinem Tisch.

"Geht es noch langsamer?...." Toralts Augen ließen keine Nachgibigkeit erkennen. "Glaubt mir junger Herr. Wir sind erst am Anfang. Euer Bitten wurde erhört und die Kinderzeit ist endgültig vorbei." Toralt setzte seinen Unterricht fort. Es folgte einiges an Theorie. Wusste Berengar die Antworten nicht oder antwortete zu langsam oder nur teilweise folgten sofort Konsequenzen. Dies ging bis es an der Zeit war. Toralt sah Berengar an. "Macht euch frisch. Euer Vater erwartet euch umgehend."

Erschöpft schleppt sich Berengar zu seinem Zimmer, macht sich frisch und geht anschließend zu seinem Vater. "Ihr wolltet much sehen Vater?"
Der Graf sieht ihn an, nickt und meint "In wenigen Augenblicken wirst Du der Verhandlung gegen die Diebe neben mir beiwohnen. Ich erwarte von Dir ein erwachsener Auftreten, egal wie ich urteile." Berengar nickt ernst. "Sehr wohl Vater." - "Ich warte nur noch darauf, dass deine Mutter mit Elea kommt und mir die Wachen melden, dass alles bereit ist. Die beiden werden ebenfalls der Verhandlung beiwohnen." Erneut nickt der Junge. Er stellt sich abwartend schräg hinter seinen Vater.