RE: Wie es begann - 4

Die Kinder hatten die Nacht abwechselnd wach verbracht. Der andere hatte quch nur gedöst. Endgültig wach waren alle ,als die ersten Dienstbaren Geister am Hof aktiv wurden. "Gernot, aber jetzt lassen die uns dann gehen oder ?" War das aller erste was Kay gleich sagte als alle wach waren. " Das ist ein blödes Spiel." "Das ist kein Spiel Kleines.....das ist ernst. " Kay sah Gernot an. "Nein nein nein Kindern tut man nichts..." Gernot verdehte nur die Augen. Wie sollte er ihr das was hier geschah erklären. Zudem wurde Kay immer quengelieger....
Gernot hatte Angst vor dem was kommen würde, was sie erwartete.

Der Graf reitet mit seinem Sohn an der Spitze. Er wendet sein Pferd nach dem verlassen des Hofes in Richtung Süden. In lockerem Trab geht es an Feldern und Wiesen vorbei, durch Wälder und über Bäche. Das fruchtbare Land trägt Korn und Feldfrüchte, viele der Bauern arbeiten auf dem Feld und grüßen den Trupp ehrerbietig als sie vorbei reiten. Der Graf wendet sich an seinen Sohn "Siehst du Berengar, soweit dein Auge blicken kann ist dies unser Land. Es wird von den Hügeln dort hinten begrenzt und zieht sich den Wald entlang bis nach Westen. Jenseits der Hügel herrscht mein Bruder. Und dorthin wirst du gehen um in dessen Dienste zu treten und dein Ausbildung zum Ritter zu erhalten. Ich habe es dir bis heute nicht gesagt, weil ich weiß wie du zu deinem Oheim stehst. Doch glaube mir, ihr werdet euch vertragen.. "" Aber Vater.. Ich will nicht dorthin.. " erwidert Berengar mit skeptische Blick." Sei still. Es ist eine Ehre dort lernen zu dürfen. Es ist beschlossen. Und wir werden ihm heute einen Besuch abstatten. - Vorwärts! " gibt der Graf den Befehl in die angegebene Richtung zu reiten. Dabei kommen sie an zwei Weiler vorbei und passieren ein etwas größeres Dorf.

Toralt und die Wachen des Grafen rahmten die beiden ein und einer reitet immer als Vorhut.

Als sie durch das Dorf reiten nimmt sich der Graf die Zeit um an der Dorflinde stehen zu bleiben. Er befiehlt ruhig, doch kund zu tun, dass ein jeder der ein Anliegen hat in der nächsten Stunde zu ihm kommen könne. Dann steigt er ab, gibt seinem Sohn zu verstehen, es ihm gleich zu tun und stellt sich in den Schatten der Linde.

Auf der Burg jedoch hörtan vom Hof aus emsiges Hämmern, Sägen und Klopfen. Dazwischen hört man immer wieder Gelächter und zotige Sprüche. Durch die kleinen vergitterten Fenster, die beinah unter der Decke der Zellen frische Luft in diese lassen hört man die Geräusche vom Hof.

Gernot und Kay hörten auch Mark und Asko nebenan reden. "Nein ich weiß nicht was die da draußen machen. Vielleicht halten sie ja ein Fest....die lassen und morgen sicher gehen." Hörte man Asko sagen. Kay saß zusammen gekauert in der Ecke. Die dürren Arme fest um die Knie geschlungen wiegt sie sich summend hin und her.
"Komm her Kay, ich bin doch da." Als Gernot sie ansprach sprang sie hoch und tobte... "Ich will hier weg......die sind böse." Sie weinte und brüllte gleichzeitig.....da verschluckt sie sich und begann bitter zu Husten.

Gernot war schnell bei Kay , klopfte ihr auf den Rücken. Nebenan wurden Mark und Asko unruhig, sie riefen " Was ist ...was ist....Was ist los ?"

Es dauerte etwas, bis es gelang und Kay wieder Luft holte. Sie klammerte sich an ihn und weinte. "Sie hat sich nur verschluckt. Alles wiedre gut. " "Zum Glück...gernot weißt du was sie da draußen machen?" " Nein, leider nicht." Gernot sah Kay an ."Besser Kleines ?" Kay nickte schluchzend. "Pass auf, ich hebe dich hoch und dann kletterst du auf meine Schultern und guckst raus was du siehst." Kay nickte und hörte auf zu weinen. Gesagt getan. Sie gingen zum Fenster , Gernot hob Kay hoch welche dann weiter auf seine Schultern kletterte um raus zu sehen. " Und was siehst du ? Was machen die da? " Kay hielt sich am Gitter fest und versuchte was zusehen

Die Kleine kann draußen sehen, wie ein paar Männer ein Podest aufbauen und einen Richtblock darauf stellen. Die Bretter des Podestes sind teilweise dunkel verfärbt.

"Was siehst du denn ?" "Die bauen da was auf." da Kay nicht wirklich was damit anfangen kann was sie sieht beschreibt sie es. Gernot lässt sie wieder runter und geht an die Tür . "Mark, Asko schaut ihr mal bitte was da los ist." "Machen wir." Dann war es still und dann härte man Marko ganz aufgeregt rufen. "Die wollen uns töten...sie bauen einen Richtblock auf." Seine Stimme überschlug sich fast vor Angst. Gernot wurde ganz blass....er nahm an ganz fest in den Arm. "Und ich dachte ich könne euch ein besseres Leben ermöglichen...." Er strich Kay über den Kopf. Mark und Asko fingen an zu weinen.

Der Graf ist mittlerweile nach seiner Audienz im Dorf weiter geritten. Bis auf ein paar kleinere Streitigkeiten die er geschichte hat und der Zusicherung für mehr Unterstützung die er machte, blieb alles im Rahmen und verlief friedlich und gesittet. Gegen Nachmittag kommt er mit seinem Sohn und den Wachen am Tor des Rittergutes seines Bruders an. Bereitwillig öffnet man dieses und er wird mit Brot und Salz sowie einem Umtrunk empfangen, dann sitzt er ab und deutet seinem Sohn und den restlichen Männern es ihm gleich zu tun.
Kaum dass alle a gesessen sind, kommt der Herr des Hauses mit seiner Gemahlin aus der Tür des Wohntraktes, breitet seine Arme aus und spricht mit tiefer wohltönender Stimme "Willkommen Bruder..willkommen. Berengar.." er nickt dem Jungen zu. "Hast du endlich die Zeit und Muße gefunden und dich auf den Weg zu mir gemacht.." Herzlich schließen die Männer sich kurz in die Arme. Dann deutet der Hausherr auf seine Frau, die um etliches jünger als er zu sein scheint und zurückhaltend auf der Treppe vor der Tür stehen geblieben ist als ihr Gemahl den Besuch begrüßte. Der Graf kann sich nicht erinnern, sie schon einmal gesehen zu haben und ist amgenehm überrascht über deren Schönheit und Jugend. "Darf ich dir mein Weib Agnes vorstellen?"

Währenddessen sind im Hof des Grafensitzes die Arbeiten abgeschlossen. Die Männer gehen wieder ihren anderen Aufgaben nach.
Langsam wird es Abend, die Fackeln und Feuer werden entzündet und die Kinder bekommen ihr Essen. Als die Klappe aufgeht und die Schüsseln durch geschoben werden drint eine Stimme zu ihnen. "Wollt ihr was bestimmtes an euren Richttag essen?"

Nur Kay kam an die Tür und sagte klar und laut . "Nein weil Kindern tut man nichts.....wir wollten nur das wir essen können. Erwachsene wissen nicht wie es ist ein Kind zu sein, sie sind gemein und fies, hauen einen und geben einem immer für alles die Schuld. Erwachsenen sind böse...ganz böse Menschen. Kinder mag keiner, nur die die Geld haben und keinen Hunger. Dann macht uns doch tot wenn es euch gefällt. Hauptsache wir sind zusammen Tod und ist besser als ständiger Hunger, Schläge und Wehtun mit Dingen die man nur mit Erwachsenen macht. Ich wäre lieber tot als so. Dann ist mir nicht mehr kalt, ich bin nicht mehr schmutzig, muss Dinge Essen die keiner mehr mag noch nicht mal Schweine und ständig Bauchweh haben vor Hunger. Keiner wirft mehr Steine nach mir. Wir vier haben uns lieb und Gernot passt auf uns auf...das macht kein Erwachsener" Gernot, Asko und Mark mussten schlucken, sie wussten nie warum man sich nicht um Kay gekümmert hatte man sie verstoßen hatte. Sie hatten sie blutig , abgemagert, verprügelt wimmernd in einer Gasse gefunden und wieder aufgepäppelt. Für ein Kind in ihrem Alter waren die Worte sehr klar und direkt.

Kay nahm die Schüsseln und ging zu Gernot. Sie aßen schweigend. Auch Mark und Asko aßen, dann stellten sie die Schüsseln zurück. Sie versuchten zu schlafen, was ihnen aber kaum gelang, bis sie vollkommen erschöpft waren.

Spät am Abend kommt der Graf mit seinem Sohn und den Gefolgsleuten wieder auf seinem Sitz an. Das Treffen mit seinem Bruder war ein voller Erfolg und von vielen guten Gesprächen begleitet. Selbst Berengar brachte sich ein, obwohl er eine Abneigung gegen den Bruder seines Vaters hegte, die er sich nicht erklären konnte. Von der jungen Gemahlin seines Oheims war er sehr angetan und so oft er sich unbeobachtet fühlte und es ihm möglich war warf er verstohlen Blicke auf die hübsche Frau. Doch seinem Vater entging das nicht.
Die Knechte nahmen ihnen die Pferde ab und versorgten diese als sie abgesessen sind. Der Verwalter des Hofes kam um dem Grafen kurz Bericht über den Tag abzulegen während sie zum Haus gingen und die Befehle für den nächsten Tag entgegen zu nehmen. Der Graf war zufrieden und warf noch einen Blick über den Hof um zu sehen, ob seine Auftrag ausgeführt worden war.
Als sie die Tür zur großen Halle öffneten wartete bereits Eleas Mutter auf ihren Mann und Sohn und auf der kleinen Empore stand auf dem Tisch noch das Nachtmahl. Der Graf küsste seine Frau auf die Stirn. "Liebes.. Lass uns essen. Wir sind hungrig und ich muss dir berichten. Ich soll dir beste Grüße meines Bruders übermitteln und auch von seiner jungen Frau.. Komm setz dich noch zu uns.."

Toralt machte aus Gewohnheit seine Rund uns ließ sich Bericht erstatten, auch in Bezug auf die Kinder. Die Worte von Kay hatten den Soldaten bewegt der Wache hatte, demn er selbst war erst seit kurzem Vater. Er bat darum keinen Dienst bei den Kindern mehr zu machen. Toralt nickte. Er wusste noch nicht was der Graf mit den Kindern vor hatte,.

Man erstatte auch Bericht aus dem Ort, es gab immer noch Diebstähle. Er hatte gewartet um zu sehen was sich in den Tagen tut seit die Kinder in Gewahrsam sind. Das was ihm der Soldat erzählt hatte ließ auch ihn grübeln. Er vertraute aber seinem Grafen.

Er würde ihm später Bericht erstatten.

Gedanken machte ihm die Situation, welche beim Besuch des Oheims aufgetreten war. Er hatte bedenken das es zu einem Konflikt führen könnte, da er auch die Blicke des jungen Berengar gesehen hatte.