RE: Wie es begann - 2

"Nein nein nein nicht Wehttun...loslassen. Loslassen...." schrie das Mädhen immer wieder. Dieses kleine verdreckte, dürre Mädchen mussten sie mit zwei Männern festgehalten werden. Der Junge kam langsam wieder zu sich. Seine Augen waren trotzig. Der Schwertmeister hielt den Jungen. Seine Augen waren hart. "Seit ruhig, haltet den Mund. Der Graf will nicht gestört werden." sprach er die beiden scharf an.

Elea drückt sich ihre Nase an dem Fenster platt um genau zu sehen was da los ist. Sie sieht das Mädchen und den Soldaten verschwommen durch die Scheiben. Ihre kleinen Fäuste ballen sich vor Wut zusammen und sie bittet mit Stossgebeten darum, dass man ihr nichts tut. Schließlich klopft sie an die Scheibe und hofft dass man sie hört.

....

Der Graf verlässt das Gebäude. Er geht schnurstracks auf die Reiter und den Schwertmeister zu und jeder der ihn sieht hat keinen Zweifel an seiner Autorität, knickst oder verbeugt sich. Er ist eine stattliche Erscheinung, dunkelhaarig und durchtrainiert. Seine im krassen Gegensatz zu den dunklen Haaren stechenden eisblauen Augen fixieren erst das Mädchen, dann den Jungen und im Anschluss blicken sie fragend zum Schwertmeister. Es bedarf keiner Worte die die Frage formulieren und er verschränkt die Arme vor der Brust.

Der Junge wird still, als ihm gewahr wird wer da vor ihm steht. Er wird ruhig und sieht zu Boden. Sein Schicksal erwartend. Die Kleine strampelt und weint weiter.

Der Schwertmeister verbeugt sich vor seinem Herren. "Verzeiht die Störung Mylord." Er sah zu einem der Soldaten die das Mädchen hielten. Der Schwertmeister sprach weiter. "Wir waren in Brendenbrück um die Diebe fest zu setzen , die dort schon länger Ihr Unwesen treiben. Der Zufall spielte uns in die Hände und wir konnten 4 Kinder festsetzen, welche sich anscheinend verbündet haben. Wir selbst sind Opfer und Zeugen eines versuchten Diebstahls geworden." Der Soldat hielt ihr den Mund zu. Die Kleine biss einfach zu, wie ein Reflex. Der Soldat fluchte und packte fester zu, gleichzeitig trat sie barfuß nach den Schienbeinen der Männer.

Der Graf nickt. Dann geht er zu dem. Jungen, hebt mit einer Hand dessen Kopf, so dass er ihn ansehen muss. "ist das wahr? Seid ihr die Diebe?" fragt er ihn streng. "Ist das Mädchen deine. Schwester?" Er zeigt mit dem. Kopf in die Richtung des tobenden Kindes.

...

Elea sieht weiter zum Fenster hinaus. Als sie ihre Vater dabei beobachtet was er tut klopft sie erneut gegen die Scheiben. Doch der ignoriert dies.

Der Junge ist schmutzig, zerlumpt und mager. Man sieht ihm die Manglernähung an. Er sieht den Grafen mit seinen großen grauen Augen an. "Herr, wir mussten doch überleben. Nein, ist sie nicht. Aber wir haben doch nur uns. Lasst sie bitte, sie hat doch nur Angst ."

"Gut, wir werden sehen ob du die Wahrheit sagst.. Schwertmeister, ab ins Loch mit ihnen. Und zum Zeichen meines guten Willens könnt ihr die kleine Wild Katze zu ihm stecken. Anschließend kommt zu mir. Wir haben zu reden." Der Graf nickt noch kurz und dreht sich dann um. Sein Blick fällt auf das Fenster der Kammer von Elea und seine Stirn zieht sich unheilvoll zusammen. Festen Schrittes geht er wieder Richtung Wohnturm.

"Sehr wohl Mylord." Er sah die anderen beiden an. Sie nahmen das Mädchen und der Schwertmeister den Jungen. Sie brachten die beiden in eine Zelle neben den beiden anderen Jungen. Sie lösten die Fesseln und schoben sie mit etwas Brot und Wasser in die Zelle. Die Kleine klammerte sich sofort an den Jungen.
Hinter ihnen wurde die Tür sicher verschlossen.
Dann ging der Schwertmeister zum Grafen. Er klopfte an seiner Tür.

Von drinnen hört man die Gräfin und den Grafen eine hitzige Diskussion führen, die der Graf mit einem gedonnerten "Jetzt ist es genug, sie wird tun was ich für richtig halte Margorie!" endet. Als es klopft folgt ein "Herein!"

Der Schwertmeister trat ein und schloss die Tür hinter sich. Er verneigte sich. "Mylady, Mylord. Mylord ihr wolltet mich sprechen. "

Die Gräfin hat sich erhoben, nickt dem.Schwertmeister zum Gruß kurz zu und verlässt dann das Gemach durch die zweite Tür des Raumes. Sie wusste, dass ihr Gemahl solche Unterredungen lieber allein machte. Also begab sie sich zur Kammer ihrer kleinen Tochter, klopfte und schloss auf.
"Na meine kleine Löwin.. Hast du dich beruhigt?" sie geht auf Elea zu und streichelt. Ihr kurz übers Haar. Dann setzt sie sich auf das Bett und klopft einladend neben sich auf die Decke. Elea setzt sich neben ihre Mutter und lehnt sich an sie. "Mama.. Was ist mit den Kindern im Hof?"

...

Der Graf setzt sich an den Tisch und weist den Schwertmeister an, sich gegenüber zu setzen. "Was glaubst du ist mit diesen Kindern? Sagen sie die Wahrheit?"

Der Schwertmeister nimmt den angeboten Platz an. "Mylord um ehrlich zu sein, ich weiß es nicht. Es hat keinen wirklichen interessiert was mit ihnen ist. So groß ist der Ort nicht. Es gab genug Menschen die es mitbekommen haben. Eine Frau meinte sie hätten keine. Keines der Kinder hat nach seinen Eltern gerufen. Die beiden Jungen sehen nicht besser aus als der Große und das Mädchen..."

"Es gab keine Eltern oder andere die sich um sie kümmern? Was soll ich mit so jungen Dingern anfangen. Ich kann sie nicht richten für etwas was aus purem Überlebenskampf getan wurde. Und ich kann aber auch nicht alles durchgehen lassen. Diebstahl ist Diebstahl! Egal aus welchem Grund. Und es war ja auch nicht wenig was uns die ganze Zeit über gemeldet wurde. Trotzdem bezweifle ich, dass das die Kinder alleine verursacht haben." Der Graf zuckt kurz mit den Schultern.

"Nein Mylord....leider....ich weiß es nicht was man mit ihnen macht. Den Gedankengang das nicht alles sie waren stimme ich zu Mylord. Ich befürchte das noch jemand dahinter steckt.
Mhmmmm.......alt sind die Kinder nicht. Der Älteste scheint um die 9-10 Sommer zu haben, die anderen Jungen 6-8 Sommer und die Kleine 4-6 Sommer. Strafe muss sein, aber nicht wie bei Erwachsenen. Sie müssen wissen das es falsch war, und es nicht wieder geschehen darf. Zum Beispiel Schläge, und dennoch benötigen sie eine Perspektive. So könnte man sie vielleicht auf den richtigen Weg bringen und euch und eurem Haus zu dienen. Ich weiß es aber nicht."

Der Graf steht auf und reibt sich den Bart am Kinn. Er beginnt im Raum vor dem Fenster auf und ab zu wandern, bleibt dann schließlich mit dem Gesicht zum Fenster hin stehen und verschränkt die Hände hinter dem Rücken. Dann sieht er über die Schulter. "sie werden die nächsten drei Tage im Loch bleiben. Gebt ihnen genug zu essen und zu trinken sowie je eine Decke. Ich bin kein Unmensch. Doch sprecht nicht mit ihnen und beantwortet keine Fragen. Das gibt mir die Zeit zu überlegen wie weiter zu verfahren ist und es wird sie beschäftigen nicht zu wissen was mit ihnen geschieht. Nach drei Tagen soll Astrid sich ihrer annehmen, jeden in einem Zuber einweichen und schrubben. Kleidung müsste sich auch finden lassen, fragt bei den Bediensteten nach die Kinder haben ob etwas übrig ist und entlohnt sie dafür. Wenn sich die Meldungen über die Diebstähle nicht im Sande verlaufen müssen wir davon ausgehen, dass noch jemand dahinter steckt. Dann werden wir erneut eingreifen."

"Sehr wohl Mylord. Ich werde dafür sorgen das eure Anweisungen Wunsch gemäß umgesetzt werden. Wünscht ihr Tagesberichte in Bezug auf die Kinder? Oder nur in Bezug auf die Diebstähle?" Der Schwertmeister steht auf.
.....
Der größere Junge und das Mädchen hatten sich in die Ecke mit Strohsäcken gesetzt. Die Kleine kchuschelte sich zitternd an den Jungen. "Was passiert jetzt ? Tun die uns weh? Was ist mit den anderen?" kam leise schluchzend von ihr. " Ich weiß es nicht.....Erwachsene ....." Er hielt dann den Mund. Er wollte ihr nicht mehr Angst machen, denn er selber hatte genug Angst. Er nahm sie fest in den Arm.