Das Herzogtum Alauven » Feuersglut

Ein kalter Wind weht durch die offenen Gänge des Hofes bei Nacht. Die Burg wird besser bewacht als je zuvor und überall stehen aus Holz geschnitzte Ceridenkreuze neben den Türen.
Nachdem beim Bankett Marius wieder einmal sein Unwesen trieb und die Zeit wohl im Moment stehen blieb nach der erneuten versuchten Entführung der Herzogstochter macht es den Anschein als wäre hier erst einmal die Ruhe nach dem Sturm eingekehrt. Die Bediensteten werfen sich schweigend fragende Blicke zu, doch keiner sagt ein Wort. Noch vor wenigen Stunden wollten alle zur Tat schreiten um Marius endlich zu Fall zu bringen. Doch nun steht alles still.

Im Gemach des Herzogpaares sitzt Verena am Bett. Neben ihr liegt ihr Gemahl und schläft seelenruhig. Sie starrt ihn völlig abwesend und besorgt an, während sie liebevoll seinen Hals streichelt. Nur zwei Kerzen und das Kaminfeuer erhellen den Raum. Neben dem Herzog schlummert friedlich Katharina, die Prinzessin.
Nach einer Weile kommt der Berater der Herzogin langsamen Schrittes aus dem dunklen Nebenraum und bleibt vor dem Bett stehen. Seine dunkle Stimme spricht ruhig zur Herzogin "Es war die richtige Entscheidung, sei unbesorgt." sie blickt zu ihm und dann wieder auf ihre Liebsten. "Wann wird er wieder aufwachen?" fragt sie besorgt.
"Spätesten wenn die Sonne aufgeht. Auch ihr solltet schlafen, ich werde euch im Auge behalten."
Verena schüttelt den Kopf...
Der Berater geht auf sie zu und legt ihr eine Hand auf die Schulter "Was denkt ihr hätte es gebracht wenn er ins Portal gegangen wäre und ihr in eurem Zustand nach Tusterfels... Ihr hättet die Zukunft seiner Herrschaft und eure Kinder verloren und er wäre von Marius nie wieder zurück gekehrt. Er selbst hätte dies nicht kommen sehen und es wäre sehr sicher genau so gekommen! Ihr müsst versuchen gemeinsam klug zu handeln! Lasst eure Emotionen nicht gewinnen!"

"Ich weiß..." unterbricht sie ihn. "Er wird wütend sein, dass ich das getan habe... und er wird auf dich wütend sein weil du mich dazu gebracht hast, das zu tun... aber dennoch hoffe ich wird er es verstehen... durch meine liebevollen Worte.

Er nickt und setzt sich auf den Stuhl neben dem Bett. Verena legt sich langsam auf seine Brust und schläft ein.

Noch ehe er aufwacht, erwacht sie wieder und lauscht seinem Atem. Der Berater nickt ihr zufrieden zu. "Nun hast du etwas geschlafen. Auch die beiden müssten bald aufwachen. Wenn du mich suchst, ich bin in meiner Kammer. Verena nickt und geht zum Tisch um einen Schluck zu trinken, dabei schiebt sie die Vorhänge vors Fenster damit die Sonne sie nicht blendet.
Man sieht ihr den wenigen Schlaf und die Sorgen an. Sie legt eine Hand auf ihren Bauch und spürt leichte Bewegungen ihrer Kinder. Dann blickt sie wieder zu ihrem Gemahl.

Verena bemerkt dass er aufwacht und dreht sich zu ihm um. Sie sieht ihn ruhig an und setzt sich auf die Bettkante zu ihm.
Katharina liegt noch schlummernd neben ihm.
Verena wartet bis er sich gesammelt hat.

Verena legt ihre Hand auf die seine…. „Es ist alles in Ordnung.“ sagt sie sanft. Sie weiß im Moment nicht was sie sagen soll um ihn nicht zu verärgern. Ihm die Wahrheit zu sagen wäre zwar in seinen Augen ein muss aber in ihren Augen etwas was schlimme Folgen hätte.

Etwas verunsichert ob er etwas mitbekommen haben könnte bleibt sie sitzen und sieht ihn an. Dann spricht sie ruhig „ich bin froh dass du wieder wach bist… du musst bei dem Versuch ins Portal zu gehen gegen die Wand geschleudert worden sein, woraufhin du bewusstlos wurdest… so haben es mir die Wachen erzählt“

Sie sieht ihn ernst und fragend zugleich an. „Was redest du da?“
Sie steht auf…

„Und nun denkst du ich bin Marius in Verenas Gestalt?…“
Sie geht wieder einen Schritt auf ihn zu und nimmt zögerlich aber vorsichtig seine Hand.
„Christoph… ich weiß es ist alles etwas viel und in mir Schlummern die selben Ängste und Zweifel wie in Dir! Wir müssen uns sammeln und klar denken… du bist hier bei mir und Katharina. Die Wucht mit der du an die Wand geschleudert wurdest wahr sehr stark und so hättest du nicht weiter reisen können.“ sie sieht ihn eindringlich an.

„Eine Nacht und ein Tag… „

Seine Waffen sind nirgends zu finden. Verena versucht ruhig zu bleiben auch wenn es in ihr brodelt. Sie geht zum Fenster und starrt hinaus.
„Die Portale sind Zugemauert worden bis auf eines… aber auch dieses wird verschlossen werden sobald wir sicher gegangen sind dass sich auch nichts mehr darauf auf unserem Boden befindet.“

Sie lässt diese Ansage auf ihn wirken und ist auf alles gefasst.