RE: Veränderungen - 27

Nebelschwaden ziehen an ihremgeistifen Auge vorbei. Dann schwebt sie über einem Raum, der sich alsbald als die Unterkunft von Ann herausstellt. Hatte sie noch in Erinnerung, dass diese schwer verletzt am Boden lag, so muss sie nun feststellen, dass Ann wohl genesen ist.

Miriam nimmt dies irritiert zur Kenntnis. Heilmagie oder eine Falle...sie ist schier zerrissen und fasziniert zugleich.

Ann sitzt mit angezogenen Beinen auf der Pritsche im Raum. Sie trägt ein raues Gewand, das ihren ausgezehrten Körper nicht verbergen und auch nicht wärmen kann. Ihre Haare sind streng geflochten, die Handgelenke weisen wie die Fussgelenke Male von Fesseln auf. Eine Mischung aus Hoffnung, Resignation, Angst und beinah schon Panik liegt in der Luft. Miriam kann spüren was Ann fühlt. Es jagt ihr kalte Schauer über den Rücken. An betet in Gedanken, ja fleht beinah um Erlösung und gleichzeitig darum, dass sie genug Kraft hat auszuhalten, durchzuhalten und zu widerstehen. Eine Kerze erhellt den kalten Raum, in dem man den Atem sieht. Ausser einem Holzkrug mit Wasser steht nichts auf dem Tisch im Raum. Man hört die Ablösung der Wache vor der Tür, das kehlige und dreckige Lachen der Männer, Klappern von Waffen und Rüstung. Ann zuckt zusammen, doch die Tür öffnet sich nicht.

'Ann ich bin auf dem Weg' versucht sie ihr mitzuteilen

Ann nimmt es nicht wahr, denn in dem Moment öffnet sich die Tür und zwei Wachen treten ein. Müde hebt Ann den Kopf. "Los, steh auf! Wirds bald!" sie erhebt sich. "Mitkommen! Wir bringen dich zur Besprechung! Har har.." Das Grinsen der Männer und die Blicke die sie sich gegenseitig zuwerfen sagen alles. Sie sind sich so sicher
, dass Ann's Kräfte nicht für eine Flucht ausreichen, dass sie diese nicht einmal Fesseln. Sie lässt die Schultern hängen und geht mit den Männern mit.
Kurz tauchen wieder die Nebelschwaden in Miriams Traum auf. Dann befindet sie sich auf einem Gang. Sie hört die Schritte der Männer, deren Worte, noch ehe diese um die Ecke des Ganges kommen mit Ann in der Mitte. Dann fällt ein Satz den sie verstehen kann. "jetzt mach schon.. Meister Hakon wartet nicht gern! Du kennst ihn ja.. Die Unterhaltung wird bestimmt nicht langweilig!..." Miriam kann sehen dass das ohnehin blasse Gesicht Ann's jede Farbe verliert. Ann mobilisiert alle Kräfte die sie noch hat, wartet bis sie an der Treppe nach unten angekommen sind und stösst eine der Wachen mit aller Kraft über den Absatz. Er fällt und stürzt so unglücklich dass er regungslos liegen leiht. Die zweite Wache ist so überrascht, dass er nicht rechtzeitig reagiert, Ann jedoch wartet nicht ab, sondern greift nach dessen Dolch, rammt ihm diesen mit Wucht in den Hals. Rochelnd bricht er zusammen. "Hakon bekommt mich nicht!" flüstert Ann und sieht sich um. Niemand war in der Nähe doch sie kannte sich nicht aus. Das einzige was sie wusste war, dass diese Treppe nach unten zum Keller führte...sie rannte los, in die entgegen gesetzte Richtung, immer darauf achten niemandem in die Arme zu laufen..

Galdor nimmt Miriam vorsichtig in den Arm ohne dabei wach zu werden.

Miriams Geist kann ihr folgen. Ann hetzt durch die Gänge, über Treppen kommt immer wieder an verschlossene Türen oder Sackgassen, muss immer wieder Verstecke suchen. Dann hallt ein Ruf durch die Burg, wird nach draußen weiter gegeben, hallt wider und lässt ihr das Blut in den Adern gefrieren.. "ALARM ALARM.. GEFANGENE AUF DER FLUCHT, ALARM!" Was folgt ist Waffengeklirr, schnelle Schritte, Aufbruch. Wachen hetzen durch die Gänge, die Posten werden verstärkt... Und Ann hat noch immer keinen Weg nach draußen.
Dann passiert was unweigerlich passieren muss.. Wachen entdecken sie, schlagen erneut Alarm und verfolgen sie bis sie in eine Gang kommt an dessen Ende nur ein Rundbogenfenster ist. Kein weiterer Ausweg, vier Wachen vor sich und im Rücken nur dieses Fenster.. Ann keucht, ihre Lungen tun weh und zerbersten fast, gehetzt wie Wild steht sie mit dem Rücken zum Fenster. Sie sieht nach unten, dann zu den Wachen und wieder nach unten. Die Männer bleiben stehen, sie können warten. Ann sieht sie an, sieht ins Leere und lässt sich fallen...

Miriam sitzt jetzt schreiend aufrecht auf ihrem Lager "NEEEEEEEEEEIIIIIIIIIIIIIIIINNNNNNNNNN" Die Arme nach vorne gestreckt als würde sie nach etwas greifen. Galdor versucht sie zu wecken, er schüttelte sie. "Miriam, Schatz wach auf sieh mich an. " Die Wachen sind sofort alarmiert. Galdor ruft ihnen zu "Es ist alles gut sie hat einen Alptraum."
"Schatz bitte..." Verwirrt und weinend sieht Miriam Galdor endlich an. Er hält sie fest und küsst ihr die Stirn. "Schschsch.....ganz ruhig. Was ist denn passiert?" Miriam war erst einmal nicht in der Lage ihm zu Antworten. Er hielt sie einfach nur fest bis sie sich beruhigt hatte...es dauerte einige Zeit. "Ann...sie....." Dann hielt sie inne und sah auf den Ring. "Sie...." Dann begann sie zu realisieren. "Diese Hurensöhne... erst lassen sie sie sterben und holen sie wieder zurück.....diese....." Sie war vollkommen aufgelöst und außer sich. "Wir müssen weiter, ihnen das Handwerk legen. Endgültig. Wir müssen so schnell wie möglich weiter."

In dieser Nacht ist keine weitere Verbindung mehr möglich. Alles bleibt ruhig.

Miriam ist erschöpft von diesem ungewollten Kraftakt. Galdor bringt ihr Wasser und etwas Trockenobst. Ihr Magen rebelliert genauso wie ihr Kopf, der die wildesten Gedanken durchgeht. Galdor ist in Sorge um Miriam und beschließt ihr mit einem Schlafzauber die nötige Ruhe zu verschaffen, nachdem sie sich erneut unruhig hin und her gewälzt hat.
Er weckt sie erst in den frühen Morgenstunden, als sie das Lager abbrechen.
Miriam machte sich frisch und geht zum Eingang. Sie hat einen kleinen Beutel mit Münzen bei sich und klopft.

Im Haus hört man schon die Stimmen der Kinder. Die junge Frau öffnet, eine Schale Brei in der einen Hand. "Oh, guten Morgen.. Wollt ihr herein kommen? Es gibt Getreidebrei..

"Er weilt unter uns. Guten Morgen. Nur wenn ich euch nicht störe. Meine Männer versorgen mich, Danke." Sie lächelte

"zu allen Zeiten.. Nein nein.. Kommt ruhig rein." Die Frau lässt die Tür offen, geht zum Tisch und stellt die Schüssel ab. Dann fügt sie eine kleine Schale zu den bereits darauf stehenden Schalen hinzu und beginnt den Brei aufzuteilen. Es eibt sogar noch in der Schüssel über. Die beiden größeren Kinder setzen sich an den Tisch, der Bauer kommt frisch gekämmt und gewaschen hinzu und die Mutter holt Emily, dann setzt auch sie sich und deutet Miriam sich doch dazu zu setzen.

"Guten Morgen. Ich bin euch noch etwas schuldig. Wir werden gleich aufbrechen" Sie reichte dem Bauern den kleinen Beutel. Dann setzte sie sich. An die Kinder gewandt. "Ich hoffe ihr habt gut geschlafen."

Der Bauer nimmt den Beutel und bedankt sich. "Vielen Dank Mylady. Aber das hätte es nicht gebraucht. Ihr habt ja gar keine Arbeit gemacht oder was verbraucht von uns.. Wir werden es den Kindern zu Gute kommen lassen. Und jetzt esst erst mal.. Der Brei ist süß und heiß!" er spricht noch ein kurzes tischgebet. Die Kinder rutschen schon ungeduldig auf ihren Plätzen hin und her und die Mutter lächelt entschuldigend. Dann platzen die beiden heraus" Ja habe n wir.. Erzählt ihr uns heute Abend auch eine Geschichte? Bitte... " das Bitte kommt schon mit vollem Mund, da die beiden sich schon mit den Löffeln den Brei in diesen schaufeln. Emily sieht Miriam an und lässt sich von ihrer Mutter noch füttern