RE: Veränderungen - 31

Auf dem Weg übergibt sie einem von Galdors Leuten die Satteltasche. Ihr Blick sagt alles.

Als sie den Speisesaal betraten rutschte Alleriks Kreuz um Miriam Hals raus. Sie hielt den Blicken mit freundlichen Blicken stand.
Miriam und Galdor gingen zu den ihnen zugewiesenen Plätzen. Sie traten beide an die Tafel und senkten den Blick.

Der Abt hebt eine Hand und auch das leise Wispern im Saal verstummt. Dann beginnt er zu sprechen. "Wir haben heute hohe Gäste die wir herzlich in unseren Reihen begrüßen. Lady Miriam, Baroness von Mooringen und seit kurzem Truchsess von Drackensteig, solange unser ehrwürdiger Herzog abwesend ist, und Magister Galdor von der Gilde Orwins. Ihr wisst meine Brüder, dass ich kein Freund länger Titel und vieler Worte bin, deswegen möge meine Vorstellung genügen. Und jetzt nehmt bitte Platz. Bruder Wilhelm wird uns das Tischgebet sprechen, dann wird aufgetragen. " er nickt noch einmal zu Miriam und Galdor und setzt sich dann, die Brüder tun es ihm gleich. Der angesprochene Mönch spricht das Tischgebet und nach dessen Ende tragen drei Novizen das Essen auf. Der deftige Eintopf und das frische Brot das gereicht wird verströmen einen herrlichen Geruch im Saal und vor jedem steht ein Krug mit verdünntem Bier. Das Essen verläuft schweigend, nur hin und wieder wird höflich nach Brot oder den Schüsseln gefragt.

Auch Miriam und Galdor setzten sich. Miriam aß mit wenig Appetit nur einige Löffel. Sie war mit den Gedanken wo anders.

Es bleibt nicht unbemerkt. Nach geraumer Weile ist das Mahl beendet, die Mönche ziehen sich zurück und der Abt erhebt sich. "Lady Miriam, ich würde mich gerne etwas mit euch unterhalten. Es kommen nicht oft Gäste hierher, vor allem keine, die mir berichten können was die jetzige Zeit mit sich bringt. Wollt ihr mir in meine Stube folgen?" Er sieht sie an, in seinen Augen kann man schwer lesen. Doch er wirkt nicht unfreundlich oder streng.

Miriam nickt und macht sich auf der Aufforderung folge zu leisten. Sie ist sich unschlüssig was sie ihm erzählen wird und kann um die Sicherheit des Landes nicht zu gefährden. Sie nickt Galdor zu ihr nicht zu folgen

Der Abt geht voraus. Er führt Miriam zu dem Zimmer, das sie schon bei der Ankunft kennen gelernt hat. Er öffnet die Tür und hält sie Miriam auf. Ein munteres Feuer brennt im Kamin und wenn sie sich die Zeit nimmt, den Blick im Raum umher schweifen zu lassen, kann sie Bücher an jedem freien Platz ausmachen. Es herrscht Ordnung im Raum, alles ist an seinem Platz und selbst das Stehpult und der wuchtige geschnitzte Tisch ist aufgeräumt. Zwei bequeme gepolsterte Sessel stehen zusammen mit einem kleinen Tischchen vor dem Kamin. Der Abt scheint mit keinem Nein seitens Miriam gerechnet zu haben, denn auf dem Tischchen stehen zwei schlichte Pokale und ein Krug mit verdünntem Wein sowie etwas getrocknetes Obst und Nüsse. Er gießt etwas Wein in die Pokale, macht eine einladende Geste und meint "setzt euch doch ein wenig zu mir Lady Miriam. Es ist entspannter zu plaudern wenn man sitzt und die Zeit läuft deshalb auch nicht schneller." Damit reicht er ihr den Pokal und setzt sich selbst in einen der Sessel.

Miriam.nimmt alles wahr Und setzt sich eher steif auf den Sessel. Das mag sein dennoch rennt sie uns gerade davon. Ich möchte nicht unhöflich sein, dennoch fehlt es an Zeit, Zeit um ein Leben zu retten und die Zukunft des Landes. Ich kann darüber erst sprechen wen meine Aufgabe erledigt ist,Verzeiht." Miriam war wirklich nicht nach plaudern. Diese nehme ich mir gerne wenn es vollbracht ist und ich danke euch sehr für eure Gastfreundschaft."

Der Abt trinkt einen Schluck Wein, setzt sich bequemer hin und lässt Miriam nicht aus den Augen. Er macht keine Anstalten das Gespräch zu beenden oder aufzuheben und es wäre mehr als unhöflich ihn zu brüskieren indem man aufsteht und geht.
Er nimmt sich eine Traube vom Obst, besieht sich diese zwischen Zeigefinger und Daumen bevor er sie isst und meint dann mit ruhiger Stimme "Mylady, es ist mir schon aufgefallen dass ihr sehr besorgt seid und mit den Gedanken nicht bei der Sache, ihr habt ja auch kaum das Essen angerührt. Nun sagt mir.. Was beschäftigt euch so sehr und wer ist diese Person deren Leben ihr retten wollt und an der so scheint es die Zukunft des Landes hängt? Ihr seid seit kurzem die Truchsess von Drackensteig, wie mir zu Ohren kam. Der Herzog ist immer noch nicht wieder aufgetaucht und so langsam müssen wir davon ausgehen, dass er wohl den Tod gefunden hat.. Der Eyne sei seiner Seele gnädig. Seine beiden illegitimen Töchter, die Prinzessinnen des Landes sind ebenfalls nicht greifbar. Würdet ihr mir die Güte erweisen mir zu erklären, wieso ihr nicht bei Hofe seid? Das Land braucht einen greifbaren Herrscher, die Menschen hier jemanden, zu dem sie gehen können mit all ihren Problemen und Sorgen, Beschwerden und Fragen. Es gehört alles geregelt und geleitet. Der Rat der Noblen mag eine Übergangslösung sein, doch endgültig kann diese Art von Regierung des Landes nicht dauern, es sollte ein Nachfolger bestimmt werden sobald dies möglich ist. Und eines seid gewiss.. Alles liegt in des Eynen Hand und der Weg eines jeden Menschen ist vorherbestimmt. Er entscheidet, wann es Zeit ist vor seine Seelenwaage zu treten. Er leitet jedes Tun und befindet über Leben oder Tod. Ihr könnt euch noch so anstrengen ein Leben zu retten und die Zukunft des Landes zu beeinflussen, entscheiden was passiert wird er. Natürlich sieht der Herr wohlwollend auf die Guten herab und leitet sie bei ihrem Tun. Und ich bin sicher, wenn ihr nur Gutes beabsichtigt mit eurem Handeln so wird er die Hand schützend über euch halten und sein wachsames Auge über euch und die euren weilen lassen. Aber er wird euch auch die Zeit vergelten, die ihr bei einem Gespräch mit einem seiner Vertreter hier auf Erden opfert.. Also könnt ihr getrost ein Gespräch mit mir führen und mich über die letzten Geschehnisse in Sarum aufklären.. "

"Ja ich bin seit kurzem Truchsess von Drackenstreig. Diese Angelegenheit betrifft die Sicherheit und die Erlösung des Reiches von Alrik Stark und ich bin auf Grund meiner besonderen Verbindung die Einzig die in der Lage ist diese Person zu finden, von der alles abhängt und deren Leben hängt mehr als an einem seidenen Faden. Ich hoffe und wünsche das sie stark genug ist und durchhält bis wir sie gerettet haben. Ja es ist eine gläubige Person. Ich habe zudem veranlasst das weiterhin an der Rettung des Herzogs aus Pentra gearbeitet wird. Ich war die letzte die mit ihm vor Ort gesprochen hat. ich gab ihm mein geweihtes Kreuz als Möglichkeit ihn irgendwie wieder auf zu spüren . Die eine Tochter ist nicht greifbar , die andere versucht das Leben ihres Sohnes aus den Fängen des Bösen zu retten. Allerik von Kachenberg, geweihter Ritter des Eynen ist derzeit mit den Aamtsgeschäften betraut. Sollte ich versagen ist dieses Reich dem Untergang geweiht. Gelingt es mir, wird es nicht mehr lange Dauern und diese Reich ist wieder sicher . zudem Hoffe und bete ich eindlich zusammen mit der Gilde Orwins einen sicheren weg nach Pentra und zurück zu führen, um die dort Verbleibenen wieder zurück zu bringen " Miriams Anspannung war gestiegen. "Ich hätte auch dort an der Seite des Herzogs belieben sollen, ich hatte aber keine Wahl, denn Sir Allerik brachte mich herher zurück. Wenn ihr mehr zu entra wissen wollt müsst ihr euch an den Günstling des Herzogs Lyanna Harte, die Schreiberin und Regentin Pentras wenden."

Der Abt hört ihr geduldig zu. Nur ab und zu bei bestimmten Schlagworten kann sie erkennen wie sich sein Minenspiel etwas verändert. Bei der Erwähnung Alrik Starks verengen sich seine Augen ein klein wenig, als sie die besondere Verbindung erwähnt runzelt sich für einen kurzen Moment sein Stirn ein klein wenig und sein Blick wird aufmerksamer ihr gegenüber. Als Miriam jedoch auf ihren Part in der Geschichte um den Herzog und Pentra zu sprechen kommt, wird sein Ausdruck milde. Und bei der Erwähnung von Lyana Harte verfinstert sich sein Gesicht. Nach einer kleinen Pause in der er das Gesagte auf sich wirken lässt meint er "Habt Dank für eure offenen Worte. Ihr braucht euch keine Vorwürfe zu machen was die Geschichte mit Pentra anbelangt. Es wurde richtig gehandelt und der Herzog sowie die übrigen Verbliebenen tun ein fottgefälliges Werk in diesem Land. Denkt nicht, nur weil ich Abt bin und hinter diesen Mauern lebe, bliebe mir alles verborgen was in der Welt geschieht. Was diese Hexe Lyanna betrifft, so war es mir immer schon ein Dorn im Auge, dass sie dem Herzog so nahe stand und dieser sich schon beinah von ihr leiten ließ. Das hat bei vielen schon für Kopfschütteln gesorgt, ist er doch ein Paladin des Eynen und sollte eine Hexe erkennen wenn eine vor ihm steht."
Er macht eine kurze Pause, spricht dann aber weiter." erklärt mir doch bitte woraus diese besondere Verbindung zu der Person besteht?" Dabei fixiert er Miriam mit seinen klaren Augen.

"Ich habe eine besondere Gabe. Die hilft mir dabei."

Er sieht sie weiter an. "Das beantwortet mir aber nicht meine Frage." wieder trinkt er einen Schluck und isst die nächste Traube. "Wisst ihr Mylady, auch wenn ich nicht viel älter bin als ihr so habe ich doch eine gute Menschenkenntnis. Es gibt etwas das euch sehr bedrückt und belastet
Das sehe ich euch an. Wenn ihr euer Herz ausschütten und eure Gedanken sortieren wollt so habe ich ein offenes Ohr für euch das zudem verschwiegen ist. Und vielleicht sogar den ein oder anderen Rat um euch zu helfen.. "

"Ich mache mir sorgen ob wir tatsächlich den Richtigen Ort finden , rechtzeitig sind und diese Person lebend retten werden, ob ich alle meine Leute lebend zurück bekomme und ich es schaffe dieses Land von dieser Plage zu retten. Ich denke es ist normal für eine nicht gebürtige Drackensteigerin, die eine solche Aufgabe für Mensch und Land übernommen hat, das sie sich Gedanken macht. Wenn man dann auf dieser schwierigen reise noch mehr sieht was das Land braucht und wie viel Trauer es an vielen Seiten trägt. Lasst uns bitte in die Kirche gehen und ein Gebet sprechen und die Männer die möchten sollen uns mit kommen. Dann werden wir den letzten und gefährlichsten Teil der Reise antreten."

Der Abt nickt. "Ja, es ist ein schwierige Zeit und es fehlt an vielen Ecken im Land. Wir tun als Abtei was in unserer Macht steht, doch auch wir sind nicht allmächtig. Und natürlich ist so eine Bürde schwer zu tragen, man versucht sein Möglichstes und scheitert oftmals trotzdem. Doch Trost darüber sollte man im Gebet finden, denn es liegt in der Hand des Eynen, wie es weiter geht, ob die Person die Kraft hat und überlebt, ob das Gute oder Böse siegt. Wir hier auf Erden sollten uns bewusst sein, dass unsere Kräfte manchmal nicht ausreichen unser Einsatz auch zum scheitern verurteilt sein kann. Unser aller Weg ist vorbestimmt und obliegt seiner Güte und Gnade. Deshalb sollten wir demütig annehmen was er uns auferlegt." Er erhebt sich." Euer Gedanke für das Gelingen und diese Person zu beten war auch meiner, nur habt ihr ihn zuerst ausgesprochen. In einer halben Stunde ist Messe in der Kirche und es wäre mir eine Freude und ein Anliegen wenn ihr dieser mit euren Mannen beiwohnt. Wir werden sie den genannten Gründen widmen und um die Güte und Gnade Gottes sowie seiner Hilfe bei eurem Unterfangen bitten und beten. "

Innerlich zuckte Miriam zusammen. Wieder ein halbes Stundenglas mehr. "Ich danke euch...ich werde meine Leute entsprechend informieren und alles zur Weitereise vorbereiten."