RE: Endlich Mooringen - 34

"Ja Herr.." antwortet der Müller. Er akzeptiert die Entscheidung des Herzogs wenn er auch dabei noch mehr am Hungertuch nagen wird. Dem Bäcker ging es ähnlich, jedoch war er mit der Entscheidung nicht so schlimm dran. Beide verbeugen sich und gehen zurück an ihren Platz. Es folgen noch zwei weitere kleine Fälle, die schnell abgehandelt werden konnten. Dann stellt der Dorfvorsteher dem Herzog die Frage ob er zuerst den Dieb oder den Ehebruch holen soll.

Etzel wird den Dieb verladen lassen.

Man lässt den Dieb holen. Mit gefesselt en Händen wird er vor den Herzog gezerrt und dort in die Knie gezwungen. Der Dorfvorsteher erhebt die Anklage.

"Was hat er gestohlen?"

"ihm wird zur Last gelegt, am letzten Markttag mehrereLeute um ihren Beutel erleichtert zu haben. Bei der Festnahme wehrte er sich mit einem Messer und Verletzte einen meiner Männer schwer."

"Hängt ihn."

Der Gefangene reisst die Arme hoch.. "Nein Herr! Nein.. Ich bitte euch! Ich war es nicht.."

Etzel nickt dem Vorsteher zu, zum Zeichen den Mann abzuführen.

Die beiden Männer die links und rechts neben dem Gefangenen standen reissen diesen auf die Beine und führen ihn ab. Lange kann man sein Flehen noch hören, die Menge war still. "ihr hängt den Falschen.. Ich war es nicht.
Es gibt keine Beweise.. Keine Beutel und nicht mein Messer.. Haben gerauft und ich bin dazwischen.. Ich war es nicht.. Bin der fal.." Es folgt ein hörbarer dumpfer Schlag, ein "halts Maul!" und dann Stille. Der Protest erstirbt.

Der Vorsteher räuspert sich kurz und meint dann "dann haben wir noch den letzten Fall.. Fortgesetzter Ehebruch"

Etzel interessiert sich nicht im geringsten für die Proteste des Mannes. Er gibt dem Vorsteher ein Zeichen den Fall des Ehebruchs vorzuladen.

Der Vorsteher holt einen Mann mittleren Alters aus der Menge. Ihm sieht man an, dass es ihm nicht schlecht geht, der Kleidung nach ist es ein Kaufmann. Sein Gesicht war rot und aufgedunsen, seine Augen klein und irgendwie strahlt er kein Vertrauen aus. Er verbeugt sich und bleibt in gebührender Entfernung stehen. Der Dorfvorsteher erhebt das Wort. "Unser ehrenwerter Händler Bartholomäus Eisenreich erhebt Anklage gegen sein Weib Smeralda wegen Untreue und Unzucht in mehreren Fällen. Sie wurde von ihm auf frischer Tat erwischt."

"Händler Eisenreich, Ihr wurdet also von Eurem Weib betrogen. Was war Eure Reaktion, als Ihr sie auf...frischer Tat erwischt habt?"

"Hoheit.. Ich habe sie gezüchtigt und auf mein Recht verzichtet. Doch nun habe ich sie bereits zum dritten Male erwischt und möchte ihre Bestrafung in die Hände des Gerichts legen." er atmet schwer während er das sagt.

Etzel wendet sich an den Vorsteher. "Bringt mir die Frau und die Männer, mit denen sie Unzucht getrieben haben soll."

Dieser nickt und gibt mit einem Blick und einer Handbewegung die Aufforderung an zwei Büttel weiter. Es dauert nicht lange und die neugierige Menge kann verfolgen wie zwei Männer und eine junge Frau herbeigeführt werden. Die Männer waren beide jünger als der Händler und vor allem ansehnlicher. Als die Frau vorgeführt wird geht ein leichtes Raunen durch die Menge und vor allem die Herren der Schöpfung bekommen Stielaugen, was den meisten wiederum einen Ellenbogen in die Seite beschert. Die Frau ist ungefähr 25 Jahre alt, schlank und wohlproportioniert. Ihr Gang gleicht einem Tänzeln und ihr Hüften wiegen sich bei jedem Schritt. Doch es wirkt nicht aufgesetzt sondern ganz natürlich. An dem Ton ihrer Haut und dem dunklen vollen langen Haar ist unschwer zu erkennen, dass sie südlicher Abstammung ist. Die Augen gleichen zwei dunklen Bernsteinen und sind mit ihrer mabdelähnlichen Form leicht schräg gestellt wie bei einer Katze, eingerahmt von vollen langen Wimpern, geschwungenen Augenbrauen und einer fein geschnittenen Nase. Die vollen Lippen bilden beinah einen Schmollmund und lassen leicht perfekte weisse Zähne hervorblitzen, hohe Wangenknochen runden das Bild perfekt ab.
Sie hält den Kopf gerade, genauso wie ihren Rücken und lässt sich keine Schmach anmerken als sie durch die Menge geführt wird. Erst vor dem Herzog senkt sie den Blick.