RE: Endlich Mooringen - 38

Er bedeutet der Magd zu warten. Da Elea schläft, wird er sie nicht stören und sie ruhen lassen. Er verlässt leise das Zimmer und begibt sich zum vorbereiteten Tisch.

Der Wirt beeilt sich und lässt auftischen. In der Kürze der Zeit hat seine Küche einiges zustande gebracht. Es gibt gebratene Wachteln, Gemüse, Brathähnchen, Pastinaken, frisches weißes Brot, Bohnen im Speckmantel und Schweinebraten, Kraut und eine Art Knödel. Als Vorspeise steht frische rinderbrühe mit Eierflaum auf dem Tisch und zur Nachspeise gibt es süßen Grieskuchen mit frischen Früchten und Käsewürfel mit Trauben. Der Wirt wünscht dem edlen Herrn einen gute Appetit und gibt kund, dass der Zuber bereits gerichtet wird.

Auch Kay kehrte zum Gasthof zurück. Sie überlässt dem Stallburschen die Versorgung ihres Pferdes . In der Scheune registriert sie Amalia und ist darüber irritiert. Sie war erschöpft und ließ es sich nicht nehmen nach ihrer Gräfin zu sehen. Vorsichtig betrat sie einige Zeit nach dem Herzog Eleas Kammer. Leise trat sie an ihr Bett. "Ich bin am lernen Mylady." sprach sie kaum hörbar. "Pass gut auf sie auf." sagte sie eben so leise zur Magd.

Kay begibt sich in ihre Kammer um sich frisch zu machen und die Mittel von Eleas Medikus zu nehmen um die Schmerzen im Zaum zu halten. Dann begibt sich Kay zu Mark und Asko , so wie den anderen Soldaten um zu hören was geschehen war.

Dann betritt auch sie die Gaststube und verneigt sich vor dem Herzog.

Christoph bedeutet Kay sich neben ihn zu setzen. Er lässt auch den Rest der Lanze und Amalia in den Gastraum holen. Die zwei Pferdeknechte bleiben im Hof um diesen zu beobachten. Ein Soldat steht vor den Türen der Gräfin und Smeralda.
Die übrigen neun Soldaten, sechs des Herzogs und drei der Gräfin sitzen am Tisch. Etzrl macht durch sein Gebahren klar, dass es sich hierbei nicht um ein Festmahl handelt, sondern um ein gemeinsames einfaches Essen, bei dem es keine Ausschweife und höfischen Firlefanz geben wird. Die Soldaten dürfen offen sprechen und sich unterhalten. Auch Bier ist in Maßen erlaubt. Keiner der Männer Etzels würde es wagen, sich in dieser Situation zu betrinken. Schließlich wendet er das Wort an Kai. "Du warst anwesend bei den Verhandlungen, nehme ich an?"

Kay nickte den anderen Anwesenden zu. Mark schenkte sie ein Lächeln, dann war sie ganz und gar beim Herzog. "Danke Hoheit." Kay nahm Platz. "ja war ich."

Christoph wendet sich kurz an Amalia. "Setz dich zu uns, das ist kein Staatsempfang. Ich bin hier unter gleichen. Iss und trink." Er meint dies freundlich. Dann wendet er sich wieder an Kay. "Was habt ihr dort auf dem Markt gesehen? Was habe ich getan?"

"Als erstes habt ihr zu verstehen gegeben das euch an Land und Leuten etwas liegt. Dann habt ihr sie klar eure Präsenz im hier und jetzt spüren lassen." Sie nahm einen Schluck aus dem Krug mit Wasser. " Dann habt ihr euch das erste Anliegen angehört von beiden Seiten und für Klarheit gesorgt und eine Übereinkunft anhand eines Vertrags ermöglicht , was alle offen mitbekommen haben. So konnten alle mitbekommen das Sorgen , Nöte und Ängste wahrgenommen werden und Lösungen möglich sind. " Sie hielt kurz inne. " Dann kam der Dieb...hier muss ich gestehen habe ich euer Vorgehen noch nicht ganz verstanden."

Kay sah den Herzog offen an. " Was ich verstanden habe ist das mit dem Händler und seiner Frau. Auch wenn ich nicht alles mitbekommen habe , dennoch vermute ich folgendes anhand dessen was ich in dem Fall getan hätte. Ich denke ihr habt es geschafft einen neue Verbündete zu gewinnen und dem Händler klar Grenzen auf zu zeigen. Davon profitiert das gesamte Dorf."

"Dann hast du alles richtig aufgefasst. Bis auf den Dieb. Aber auch das hat das Dorf ebenso wie du nicht vorhersehen können. Nicht allein der Diebstahl hat ihm den Strick gebracht, er hat sich angeblich gegen die Exekutive aufgelehnt. Und die Menschen hier wissen jetzt, dass ich das nicht toleriere. Sie haben gesehen, dass ich mich um ihre Nöte und Sorgen kümmere, auf ihren Vorteil bedacht bin, aber auch, dass ich Aufmüpfigkeit nicht dulde. Zudem bin ich für das Volk und auf für meine Feinde nicht berechenbar." Dann nimmt er einen Schluck.

Kay nickte. " Das verstehe ich Hoheit..." Sie überlegte. "Wie gestaltet sich der Fall wenn dieser Dieb im unwahrscheinlichem Fall unschuldig sein sollte ? Würde das nicht für Unmut sorgen ?"

"Ich habe ihn schuldig gesprochen. Also ist er es. Zudem, wenn er nichts gestohlen hat, so hat er sich bei der Festnahme mit einem Messer gewehrt. Die anderen Diebe und Unruhestifter sind nun abgeschreckt, die Ordnungskräfte fühlen sich gestärkt. Alle gewinnen, einer verliert. Zudem herrscht man nicht lange, wenn man von allen angeblich geliebt wird. Auch ist das gar nicht möglich. Mit jeder Entscheidung macht man sich in gehobener Position Feinde. Ohne Opfer, keine Herrschaft."

Kay nickte. "Ich verstehe Hoheit. Ich Danke euch für diese Möglichkeit zu lernen." Sie begann zu verstehen. Dann nahm sie sich ein wenig zu Essen und begann gedankenversunken zu Essen, nachdem sie den Arm vorsichtig aus der Schlaufe genommen hatte. Sie aß wenig und genoss diese Zusammenkunft.

Mark hatte Kay während des Gespräches beobachtet und nickte ihr kurz aufmunternd zu.

Etzel spricht während des Essens mit seinen Soldaten. Wie bereits zuvor erwähnt, handelt es sich ausschließlich um kampferfahrene Veteranen, mit denen er bereits im Felde stand und die ihn gut kennen. Er lässt auch den Pferdeknechten, Smeralda und deren Wachsoldat Speis und Trank bringen. Für die Gräfin soll ebenfalls etwas bereit gestellt werden. Nachdem alle satt sind, veranlasst er den Gastwirt die übrig gebliebenen Speisen den Wachleuten und den Armen der Stadt zu überbringen.
Dann ordnet er einen sicheren Wachwechsel an und erhebt sich. Er nickt Amalia zu und macht sich auf den Weg in den Zuberraum. Kaum hat er den Raum betreten, in dem einige Mägde den Zuber bereitet haben, beginnt er das Schwert, die Sporen und den Rüstwams abzulegen.