RE: Endlich Mooringen - 36

Verächtlich kräuselt sie ihre Nase und der trotz gewinnt die Oberhand. "Ja und Ja" schnaubt sie. "isch abe es gemacht freiwillig, schon ein paar Mal. Und sie aben misch bezahlt, aber das Geld abe isch versteckt. Isch abe gefangen an es vor meine Mann zu verbergen weil isch will anfangen ein neues Leben wenn isch abe genug beisammen. Und er will mir loswerden.. Desalb er at mir angeklagt. Isch abe night mehr geschlafen mit diese schmierig Fettwanst seit er mir at geschickt andere Männer."

"Ich kann deine Ehe weltlich scheiden. Da ihr von einem Priester dieses Landes getraut wurdet, wirst du allerdings keinen anderen heiraten können."
Er mustert sie. "Aber ich kann veranlassen, dass er dich nie wieder anfassen wird."

Die Frau, die gerade noch ein la. Ansetzen wollte zu sprechen reisst die Augen auf und sieht den Herzog ungläubig an. Dann fällt sie auf die Knie und eine einzelne Träne rollt ihr über die Wange. "wirklisch? Das könntet ihr tun für misch? Isch muss nicht zurück zu diese Mann?" dabei rutscht ihr Kleid, das ihr etwas zu groß ist von einer Schulter und man kann deutlich Spuren von Schlägen die wohl von Gürteln oder ähnlichem stammen sehen. "Aber wo soll isch hin? Mein Geld reicht nog night.."

Er sieht die Spuren, hat aber damit gerechnet und so reagiert er nicht darauf.
"Du wirst bei einer meiner Verbündeten unterkommen. Dort kannst deinen Lebensunterhalt verdienen. Doch mein Einschreiten ist nicht kostenlos."
Er sieht sie erwartungsvoll an.

Bei seiner Antwort hat schnell ihre Keckheit wieder die Oberhand gewonnen und so reagiert sie nicht überrascht auf seine Anspielung. Sie mustert ihn frech von oben bis zum Schritt, wo ihr Blick einen Moment länger verweilt, dann sieht sie ihm mit einem leichten verstohlenemLächeln ins Gesicht und zuckt die Schultern. "Wenn isch dir als Bezahlung genüge so ischt es mir recgt..solange du mir gut beandelst und nicgt so riechst wie meine Mann.."

Etzel lächelt gefährlich. Schmunzelnd antwortet er. "Oh meine Schöne, du verstehst mich falsch. Ich will nicht deinen Körper. Ich will deine Fähigkeiten und Treue. Ich brauche Informanten und Diener mit den unterschiedlichsten Möglichkeiten.
Du bist eine rassige, begehrenswerte Frau und kommst an Orte, die Soldaten verwehrt sind. Aber ich suche keine Hure, ich brauche Gefolgsleute, die wissen was und wieso sie etwas tun."
Dann sieht er sie forschend an.
"Verstehst du was ich meine?"

Sie zieht überrascht die Augen zusammen und gleicht so mehr einer Raubkatze. "jaaa.. Isch glaube isch verste e was du meinst.. Isch soll sein eine Spionin für dir nes pa?"

Er nickt ihr zu. "Ich erwarte uneingeschränkte Treue. Dafür wird es dir an nichts fehlen."

Sie nickt und ist dabei ganz ernst. "gut, so soll es sein.. Isch bin dein Auge und or.."

Er ist zufrieden. "Ich werde einige Worte vor den Dörflern sagen, spiele Deine Rolle. Einer meiner Männer wird dich abführen und deiner neuen Bestimmung zuführen."

Erneut nickt sie und da sie mittlerweile wieder steht macht sie einen Schritt auf ihn zu und ergreift die gesunde Hand von ihm, führt sie an ihren Mund und haucht einen Kuss darauf
"Danke.. Von gansem erzen..". Dann zieht sie sich wieder zurück und wartet darauf dass sie abgeführt wird.

Sie wird zurück auf den Platz geführt. Etzel osst das Stück Brot und Speck zu ende. Dann erhebt er sich und macht sich ebenso auf zum Marktplatz. Die Menge beobachtet ihn. Der Kaufmann steht ebenfalls auf seinem Platz. Er lässt seine Präsenz erneut wirken, bevor er sich auf seinen Stuhl niederlässt. Nach wenigen Augenblicken beginnt er zu sprechen. "Die Angeklagte gibt den Ehebruch zu. Der Kaufmann ist also rechtens hier vor uns. Der Kläger will das Bündnis mit der Beklagten nicht fortführen, sonst wäre er nicht vor das Gericht getreten. Ehebruch ist ein Vergehen, das weder vor dem Glauben, noch vor der weltlichen Moral Gefallen findet. Da ich Zeuge war, das die körperliche Bestrafung der Untreuen bereits durchgeführt worden ist...." dabei sieht Etzel den Kaufmann an, "..., werde ich keine weitere körperliche Züchtigung anordnen. Dennoch ergeht der Beschluss dass die Ehe zum sofortigen Zeitpunkt auf weltlicher Ebene als geschieden gilt! Das Weib wird aus dem Dorfe verstoßen. Sie hat kein Recht auf eine Abfindung durch den ehemaligen Ehemann. Ebenso verliert dieser alle Rechte an seinem ehemaligen Weib! Zur ordnungsgemäßen Durchführung wird die Verbannung von meinen Soldaten kontrolliert durchgeführt!"
Er nickt einem seiner Männer zu, welcher die Frau am Arm nimmt und sie langsam aber sicher aus der Menge Richtung des Gasthofes eskortiert, in dem der Herzog Quartier bezogen hat.
Etzel winkt anschließend den Händler nahe zu sich und spricht so zu ihm, dass dies nur er und der Vorsteher hören können. "Ich bin mir sicher, dass du keinerlei weitere Maßnahmen in dieser Angelegenheit vergeuden wirst. Ich habe dir deine untreue Frau vom Hals geschafft, ohne dass dies für dich teuer werden musste. Aber ich erinnere dich daran, dass Sklavenhandel in meinem Land verboten ist. Du verstehst?! Als Dank wirst du diesen Landstrich unterstützen."

Ein leises Raunen geht durch die Menge als Etzel sein Urteil verkündet. Die meisten wissen, dass die untreue Ehefrau von ihrem Mann auch ohne Strafe erschlagen hätte werden können und sind von der Milde des Urteils teils überrascht und teils erleichtert. Smeralda hingegen lässt sich abführen. Sie senkt den Kopf vor Scham die sie trotz allem empfindet und muss sich gefallen lassen, dass man sie bespuckt, verhöhnt und bepöbelt als sie durch die Leute geführt wird. Das langsame Tempo des Soldaten machte es ihr nicht leicht und so stehlen sich trotz aller Erleichterung und des Versprechens des Herzogs an das sie sich klammert ein paar Tränen in ihre Augen. Als ein Stein nach ihr geworfen wird und dieser sie empfindlich trifft wurde sie sich am liebsten los reissen und weg rennen.
Der Kaufmann jedoch wird bei Etzels Worten erst kreidebleich im Gesicht und dann purpurrot als dieser ihm auferlegt die Gegend zu unterstützen, bedeutet es doch, dass er seine Einkünfte und seinen Reichtum jetzt wohl teilen musste. Die Schweißperlen die ihm dessen Ansage vor dem Dorfvorsteher auf die Stirn treibt tupft er mit einem Tuch ab während er mit zusammen gekniffenen Lippen nickt und dann das Gesagte mit gepresster Stimme und schwer atmend bestätigt. "Ja Mylord.."

Am Gasthof angekommen wird die Frau heimlich in eine Kammer gebracht. Da sie keine größeren körperlichen Wunden davongetragen hat, wird kein Arzt gerufen. Sie bekommt zu Trinken und zu Essen. Auch warmes Wasser um sich frisch zu machen. Der Soldat, der sie hergebracht hat, richtet das Wort an sie. "Das war die letzte Schmach, die du hast über dich ergehen lassen müssen. Ich hoffe du weißt, was Etzel für dich getan hat und wirst es mit Treue vergelten. Er wird dich zu seiner engsten Verbündeten schicken. Dort wird es dir an nichts mangeln. Ich lasse die Leibdienerin seiner Gnaden zu dir kommen. Sie wird dir frische Kleider geben. Wenn wir aufbrechen, wirst du uns ein Stück begleiten, ehe ich dich zur Kemperin bringe."
Dann lässt der Soldat nach Amalia schicken.