RE: Spiel um Kopf und Kragen - 15

„Ich habe noch nie jemandem einen solchen Trank gegeben Christoph! Und auch ich habe ihn selbst nie genommen! Es gibt nichts was ich sonst getan habe! Bitte glaub mir! Lass Tirador alles prüfen, er hat die Fähigkeit dazu! Bitte!“

Verena ignoriert den Mann und versucht ihrem Gemahl nachzulaufen während sie ihn weiter anfleht.
Hände die sie versuchen zu ergreifen schlägt sie weg...
„Bitte Christoph! Ich sage die Wahrheit!!!“

Verena bricht innerlich zusammen... was hat sie sich dabei nur gedacht... sie versucht weiter ihrem Gemahl nachzueilen und weicht dem Wachmann aus... „BITTE CHRISTOPH! TU DAS NICHT! DENK AN UNSERE LETZTEN STUNDEN! ICH HABE UND HÄTTE ES NIE GETAN!“
Sie lässt sich nicht beruhigen.

Verena sieht dass ihr flehen keine Wirkung hat und folgt schließlich dem Mann. Sie wirft noch einen Blick zu ihren Zofen ehe sie weggebracht wird. Sie kämpft mit dem Bewusstsein und taumelt mit dem Ordensmann zur besagten Kammer... Tränen tränken ihr Gesicht.

Die Herzogin hört wie das Zimmer verschlossen wird. Sie steht unter Schock. Noch nie hat sie ihrem Mann so erlebt. Nie hätte sie gedacht dass es ihn so verletzt und dass er nicht versteht wie es ihr in dieser Situation wegen der Sache mit Karina geht. Im Moment hat sie das Gefühl nur als Mittel zum Zweck zu dienen... war ein Kind und möglicher Erbe der Hauptgrund weshalb er mit ihr das Bett teilte? Lässt er tatsächlich den Inquisitor über ihr Schicksal entscheiden? Was würde sie dafür geben, in aller Ruhe mit ihm noch einmal reden zu dürfen...

Sie setzt sich aufs Bett und bricht erneut in Tränen aus.
Plötzlich nimmt sie den Geruch von Schwefel wahr... sie kennt diesen Geruch gut.
Es dauert eine Weile bis dieser Geruch durch die Türspalten kriecht.
Eine bekannte Stimme ist aus dem Eck des Zimmers zu hören „was für ein Unglück meine Liebe... und dafür musste ich noch nicht einmal etwas beitragen...“

Verena erstarrt.. sie erkennt die Stimme wieder.
Er spricht weiter „Dein Kopf wird dieses Mal endgültig rollen... und das durch deinen Herzog... „ er lässt diesen Satz auf Sie wirken.. „doch es gibt einen Ausweg...was willst du noch hier? Eingesperrt... Womöglich bald in einem Kloster.. In dem Wissen dass eine Dame aus dem Hause Etzel die neue Gemahlin und Mutter deiner Tochter wird?“

Verena bringt kein Wort heraus... sie schluchzt.

Er legt ihr ein Schmuckstück auf das Bett. Einen silbernen Armreif.
„Das hier ist der Schlüssel zu meinem Paradies und deiner Freiheit Verena.. überlege es dir!“

Dann verschwindet er im Schwefelnebel.

Verena sieht ihm nach. Sie geht zitternd zu dem Schmuckstück und nimmt es in die Hand. Sie weiß was passiert wenn sie dieses anlegt.

Der Ordensmann kann inzwischen den Geruch des Schwefels deutlich wahr nehmen.
Zitternd setzt sie sich hinter das Bett an die Wand am Boden. Sie kann sich kaum beruhigen und lässt sich die Bilder durch den Kopf gehen, welche Marius ihr aufgetischt hat.
Sie hält sich den Kopf und stößt einen verzweifelten Schrei von sich. Den Armreif hält sie fest in der Hand.

Sie weiß genau was beim letzen Mal passiert als Etzel sich von Markus beeinflussen lies.. der Krieg begann genau so... sie würde das nicht mehr wollen. Niemals wieder.
Doch wie soll sie all das ertragen was kommen könnte?..,

Von dem infernalischen Lärm aus einer tiefen Meditation gerissen, braucht Tirador einen Moment bis er sich der Situation bewusst wird. Er springt von dem kleinen Teppich auf, auf dem er sich niedergelassen hat, packt sein Schwertgehänge und gürtet sich während er schnellen Schrittes seine Kammer verlässt und sich in Richtung des Geschreis begibt.
Als er die Stimmen als die des Herzogenpaares identifiziert schwant ihm Übles.
Er streckt seine geistigen Fühler aus um herauszufinden, wo sich Etzel befindet und eilt in die Richtung, die ihm sein Gefühl weist.
Als er Etzel gefunden hat sieht er ihn an und bemerkt, dass eine Art verwirrter Zwiespalt seinen Verstand umnebelt und spricht ihn an: „Christoph, was in des Eynen Namen ist passiert? Euer Wortgefecht war bis Tusterfels zu hören!“
Er sieht Etzel mit einem Blick an, den der Herzog nur zu gut kennt, freundschaftlich, aber eindringlich mit der Gewissheit ihm zur Not die Wahrheit gewaltsam zu entreißen.