RE: Spiel um Kopf und Kragen - 13

Verena starrt Karina eine Weile an. Sie kann nicht verstehen wie sie es wagen konnte sich ihrem Gemahl hinzugeben. Immer noch sitzt die Wut und die Trauer tief in ihr. Sie legt ihre Tochter aufs Bett, so dass sie nicht hinunter fallen kann und geht auf Karina zu. Sie bleibt vor ihr stehen und sieht sie an: „Du wirst meinen Mann nie wieder anfassen hast du verstanden? Sonst wirst du den Hof verlassen und ich wage es nicht auszusprechen was ich dann mit Dir tun würde...“

Verenas Gesichtsausdruck zeigt ,dass sie dies ernst meint und zeigt dass diese Sache sie tief verletzt hat.
„Ihr wart beide immer in der Nähe der Getränke.. habt ihr mitbekommen ob jemand etwas in unsere Getränke geschüttet hat?“ sie mustert ihre Zofen und wartet auf eine Antwort.

Verena lässt sich den Abend noch einmal durch den Kopf gehen. Dass ihr Mann plötzliche Lust verspürte und sie überraschend in eine Ecke zog, sofern es gerade Möglich war.. ist ja an sich nichts neues. Aber so plötzlich und vor allem in der Situation und bei wichtigen Gesprächen, scheint ihr etwas unnatürlich.
Sie spekuliert weiter... und geht dabei im Raum auf und ab.
Der einzige der damit etwas erreichen könnte wäre Graf Di Conti.
„Selina.. hast du noch das Fläschchen mit dem Trank, der meine Kopfschmerzen lindern sollte?“

Verena geht und holt das Fläschchen... sie öffnet es und riecht daran...
„Und was Selina?“

„Bist du dir sicher? Ich habe diesen trank schon einmal zubereitet und da brauchte ich eine solche Träne nicht..“
Sag sie und sieht sich die Farbe der Überreste im Fläschchen an..
„Das hier ist ohne Zweifel kein einfaches Mittel für Schmerzen... wo sagtest du hast du es her?“

Skeptisch liest Verena was in dem Buch steht... „Nun gut... sobald meine Tochter Hunger bekommt wird sie sicher eine kleine Träne übrig haben... Karina... du wirst heißes Wasser holen! Und pass auf dass dich keiner sieht.“

Karina nickt und macht sich auf den Weg. Sie geht hinunter, jedoch nicht den direkten Weg über die Haupttreppe, sondern über die schmale Treppe die für die Bediensteten zu benutzen ist. Sie hält stets die Augen offen und kommt dann auch schon in der Küche an. Sie nimmt einen kleinen Topf und erhitzt Wasser darin. Die Bediensteten bemerken sie zwar, aber stören sich nicht weiter daran.
Mit dem kochend heißen Wasser geht sie dann wieder wachsam zurück zur Kammer.
Sie gibt Selina den kleinen Kessel woraufhin Selina sorgfältig die Kräuter hineingibt. Verena blickt immer wieder zu ihrer Tochter, die jedoch friedlich die Umgebung beäugt.
Als Verena den Geruch des Kräutersudes wahr nimmt, kommen ihr böse Erinnerungen wieder. Genau mit diesen Kräutern hat ihr Gemahl damals ihr ungeborenes Kind von Raluf getötet. Ihr wird etwas übel....
Sie geht zu dem kleinen Fenster der Kammer und öffnet es... sie atmet dabei die frische Luft ein die hereinzieht.
In ihr kommt Angst auf. Wer weiß was passieren würde, wenn jemand mitbekommt was hier gemacht wird...
nervös geht sie im Zimmer auf und ab.
Sie darf sich nichts mehr erlauben... denkt sie sich. All das muss schnell von statten gehen... ehe das ganze ein böses Ende nimmt.
Aber Karina darf kein Kind von ihrem Mann austragen... das würde sie nicht ertragen können.


Verena beginnt das Gebet des Eynen zu sprechen. Immer und immer wieder.

Die Türe wird von innen wieder verschlossen.

Inzwischen hat Katharina durch Geschrei verlauten lassen, dass sie Hunger hat. Selina konnte dadurch ein paar Tränen der Kleinen ergattern und stellt den Trank fertig. Der grünebraune Saft wir gefiltert und in eine große Phiole gekippt.
Immer wieder lauscht Verena an der Türe..
Der Topf wird anschließend erst einmal mit einem großen Stück Stoff und dem restlichen Wasser gesäubert und unter Selinas Bett gestellt. Alle anderen Dinge sorgfältig verstaut.

„Es wird nicht hier passieren Karina, es kann sein dass es dir auf das Zeug etwas komisch und übel wird. Wir werden einen kleinen Ausritt machen...“
Sagt sie leise zu Karina und lauscht noch einmal an der Türe.