RE: Spiel um Kopf und Kragen - 18

Verena Zuckt zusammen als die Tür aufgeht .Mit verweinten Augen sieht sie Tirador an... sie steht auf und geht auf ihn zu „Tirador! Bitte du musst den Herzog zur Vernunft bringen! Was hat er vor! Warum hört er mir nicht zu?“

In ruhigem Ton redet er weiter: „Verena, um irgendetwas tun zu können, muss ich erst einmal wissen was überhaupt passiert ist. Aus Christoph war außer halb von Sinnenem Wutgeschrei nichts wirklich verwertbares herauszubekommen.“

Sie schluchzt und versucht sich zu sammeln. „Uns wurde wohl am Abend etwas ins Getränk gemischt was und dazu getrieben hat miteinander zu verkehren... als wir dann in unseren Gemächern waren teilten Christoph und ich erneut das Lager und als ich aufwachte stand meine Zofe neben dem Bett und zog sich etwas über... sie hatte fleischlichen Umgang mit meinem Mann, Tirador! Sie war Jungfrau! Und ich.... ich will nicht dass sie ein Kind von ihm empfängt... so haben wir beschlossen ein Mittel zu brauen, welches eine Empfängnis verhindern kann.... ich schwöre ich habe und hätte es selbst nicht angefasst! Es war allein für Karina gedacht... ich wollte sicher gehen dass alles ordentlich von statten geht und blieb dabei als sie es fertig stellten und mein Gemahl kam zu uns... er denkt nun ich würde ihn so hintergehen und seine Kinder töten!“

Sie setzt sich auf den Stuhl und weint erneut.

„Nun“,sagt er nachdenklich „so etwas in der Art habe ich mir beinahe gedacht. Aber ich bin in seinem Auftrag hier, Verena. Ich vertraue dir, aber ich muss wissen, ob du selbst etwas von dem Gebräu bei dir hast, oder irgendetwas, das damit zu tun hat.“ Er sieht sie eindringlich, aber nicht böse an. Es ist ihm anzumerken, dass er ehrlich zu ihr ist, aber seine Pflicht trotzdem ernst nimmt.

Sie mustert ihn verzweifelt... „nein ich habe nichts davon bei mir. Ich habe das Zeug nicht einmal angefasst !“

Sagt sie mit trauriger stimme

„Wer Weis alles von eurer Aktion? Nur du und Karina, oder sonst noch jemand? Und ich erwarte dass du ehrlich zu mir bist“, sagt er immer noch ruhig, aber mit etwas mehr Nachdruck. „Ich kann dir nicht helfen, wenn die einzigen, die euch entlasten ihr selbst seid!“

Sie überlegt was sie sagen soll... „Der Magister weiß davon, wir haben ihn um Rat gefragt, er konnte wohl aber nichts tun weil er auf eine Mission unterwegs war.“


Sie schüttelt den Kopf „Was wurde ihm nur über uns erzählt oder besser gesagt über mich dass er mir so misstraut! Was denkt er würde es mir bringen?“

Verbittert antwortet er ihr: „Ich weis gar nichts, was ihn bewegt, ansonsten würde ich hierstehen und Teile meines Befehls missachten. Das einzige, was ich weis, ist, dass du deinen Herzöglichen Hintern in etwas gesetzt hast, aus dem du ohne Hilfe nicht so schnell herauskommst und ich Ermittlungen an Christoph vorbei anstellen muss um dich aus der Lage zu befreien, in die ihr euch gebracht habt. Wenn sie mit ihm das Bett geteilt hat Sites ihre Aufgabe auf dein Geheiß dafür zu sorgen, dass sie keinen Bastard von deinem Mann austrägt und nicht den Trank selber zu brauen und dich noch dabei von ihm erwischen zu lassen. Von mir aus hättest du sie zu Grimm geschickt, oder diesem Magister, Hauptsache du machst dir nicht die Finger selber schmutzig! Herrgott Verena, ich habe dich für weitsichtiger gehalten.“

„ Ich war verzweifelt Tirador! Grim ist nicht mehr hier! Und wenn die Zofe schon mit dem Herzog verkehrt, wer sagt ob es nicht auch noch in ihrer Absicht war eine Empfängnis zu provozieren?! Tirador, der Graf setzt mich unter Druck dem Herzog nun endlich einen Erben zu schenken! Wer sagt, dass er nicht auch hier seine Finger mit im Spiel hat was Karina und dieses plötzliche Verlangen angeht?! Ich bin die Herzogin und ich habe dafür Sorge zu tragen dass meine Zofen nichts anstellen und auch dafür, dass die Intrigen unsrer Mitwisser nicht alles zerstören was ich versucht habe wieder aufzubauen!“

Ihr Blick wirkt nun enttäuscht... „ich habe ihm ohne zu zögern verziehen dass er sie in unser Bett geholt hat, ich vertraute dabei auf unsere Liebe! Ich habe ihm vor vor drei Monaten eine Tochter geschenkt und auf die Gefahr hin dass es gesundheitliche Folgen für mich haben könnte, wenn ich ein weiteres Kind austrage nach so kurzer Zeit, mit ihm geschlafen! Und dass ist sein Dank dafür? Ist ein männlicher Nachkomme wirklich der einzige Grund warum er mit mir das Bett teilt? Sag mir dass ich mich täusche Tirador! Oder ich werde meine Heimat noch heute verlassen!“ mit jedem Satz ist mehr Verzweiflung und Schmerz zu hören... sie Hebt den Armreif, welchen Marius ihr hier gelassen hat....

„Sehr schön, verena“, sagt er um seine Fassung ringend. „Wann gedachtest du mir mitzuteilen, dass dich dieser Lackaffe von einem Trescherwanischen Hurenbock erpresst? Wenn DiConti es noch ein Mal wagt seine dreckigen Stiefel über die Schwelle eines Gebäudes zu setzen, in dem ich mich befinde, dann Knöpfe ich ihn eigenhändig an seinen verdorrten Eiern auf! Was dich und deinen Mann angeht!das lass meine Sorge sein, ich kümmere mich darum. In du wirst dich nirgendwohin bewegen. Gib mir dieses verfluchte Ding! Es reicht, wenn sich einer von euch beiden eine Auszeit beim Verdunzer gönnt und hinterher wie ein von Bozephalus beseelter Irrer ganze Herzogtümer in Schutt und Asche legt. Zwingmich nicht dazu es dir entreißen zu müssen!“
Er sieht sie mit seinen Braunen Augen so eindringlich an, dass sie sich fühlt, als wäre sie doppelt so schwer, wie sie es tatsächlich ist.

„Warum ich es dir nicht gesagt habe? Weil genau das passieren wird was du nun vor hast! Und die Tatsache dass ich ihn verraten habe, schwerwiegende Folgen mit sich tragen würde, wenn du ihm auch nur ein Haar krümmst! Bitte tu es nicht, warte ab und sieh meine Aussagen als das was sie gemeint sind... als Begründungen für mein Handeln! Stürz uns nicht noch mehr ins Verderben Tirador! Alle Rechnungen werden beglichen, aber alles zu seiner Zeit!“

Sie zittert und ihre Stimme wird leiser „Ich möchte nur dass er nichts unüberlegtes tut und versucht mich zu verstehen! Ich werde seinen Zorn und Schmerz auf mich nehmen! Weil ich ihn verstehen kann, aber ich will dass er mir nur einmal zuhört und.... meiner Tochter nicht die Mutter entzieht! Vielleicht lässt er Gnade walten wenn aus dem letzen Akt ein Kind gezeugt wurde!“


Man merkt dass sie anfängt zu resignieren.

„Was ich tue und was nicht, ist immer noch meine Sache, ich bin ein freier Mann, der weder dir noch Christoph jemals den Lehnseids geschworen hat und das mit gutem Grund. Jedes Mal, wenn einer von euch beiden den Kopf verliert stehe ich vor ihm wie ein verdammter Paladin,der all den herniederprasselnden Unrat von euch Fern hält. Wenn hier irgendjemand vertrauen verdient hat, dann wohl ich, eben weil ich mir mein Urteilsvermögen bewährt habe und nicht wie ein dämlicher Sklave herumrenne, der fragt wie hoch anstatt warum, wenn man ihm befiehlt zu springen.
Ich möchte gar nicht wissen, womit das Gräflein dich erpresst, es reicht mir zu wissen, dass er es tut und das ist genug um mich meine nächsten Schritte planen zu lassen.

Was dich und deinen Mann betrifft so sei dir versichert, dass er dir Gehör schenken wird, und das bald.
Gib mir jetzt diesen Armreif!“
Beim letzten Satz wird seine Stimme tief und leise und er blickt sie von unten herauf an.

„Aber du darfst nicht vergessen, dass wir gewisse Personen noch brauchen um das Herzogtum zu retten! Und das weiß auch der Graf! Handle mit Bedacht und bedenke, dass auch mein Liebster nach all den Geschehnissen nicht immer mit Verstand handelt! Man sieht ja in welche Abgründe er stürzt, weil ihn die Vergangenheit einholt und auch weil andere ihn versuchen zu beeinflussen!“

Sie sieht den Armreif an... und zögert erst ihn Tirador zu geben.

„Wenn der Inquisitor diesen in die Hände bekommt und Christoph den Inquisitor kommen lässt noch ehe er diesen Ring losgeworden ist, braucht er keinen Erben mehr...“

Sie gibt ihm schließlich dieses Schmuckstück ... „Den habe ich vor wenigen Augenblicken bekommen... „

Verdächtig ruhig antwortet er: „Keine Angst, ich bringe DiConti schon nicht um, zumindest vorerst nicht…
Wie bereits erwähnt, ich habe mich bewusst dafür entschieden euer zweites Gewissen und Mahnmal des Verstands zu sein, deswegen wirft es mich nicht aus der Bahn, wenn sich Dinge wie eben gerade abspielen. Irgendwann gewöhnt man sich daran ständig das undenkbare zu erwarten. Vielen Dingen bin ich deswegen auch einen Schritt voraus.
Wegen dieses Armreifs brauchst du dir keine Sorgen machen, ich finde schon einen Verwendungszweck. Ich bin mir sicher, dass sich auch für den Ring eine Lösung finden lässt. Es wäre nicht das erste mal.
Möchtest du noch etwas los werden, bevor ich gehe?“, fragt er und wendet sich halb zum gehen.

„Wird er mich verstoßen?“ fragt sie gesenkten Blickes...