RE: Spiel um Kopf und Kragen - 22

Leise sagt sie weiter ins leere starrend... „Anna mein Gemahl hat mit dem heutigen Tag die Tore zu seinem Herzen dicht gemacht... in seinen Augen konnte ich erkennen, dass ich bei ihm gänzlich in Ungnade gefallen bin... er wird mir kein Kind mehr zeugen... „

„Dann schick noch 20 vom Orden mit, das sollte vorerst reichen. Dir reicht eine Eskorte bis Moringen und ab da stoße ich dann mit meinen 10 Schwertgesellen, die aktuell in Kronhausen Station machen, zu euch. 70 Treue als Burgwachen sollten genug sein.
Im übrigen bitte ich dich nachsichtig mit den Zofen zu sein, die waren genau so wie Du nicht ganz Herinnen ihrer Sinne.“
Er blickt sich noch einmal um und macht den Arzt und DiConti unter dem Ameisenhaufen aus.
Zum Arzt sagt er knapp: „seine Hoheit brauchen einen Umschlag gegen Wunderbrand und Verbände an der Hand.“
Einen Kommentar in Richtung Dons verkneift er sich, obwohl ihm der Sinn nach ganz Anderem stünde.

Der Graf , der sich rechtzeitig aus der Ecke der Stallwand in die Mitte des Hofes aufgemacht hat um nicht aufzufallen
kann Tiradors Blick fast spüren als sich ihre Blicke kurz kreuzen. Warte du nur ....

Eine Idee, die sich schon seit dem belauschten Gespräch in seinen Kopf gebohrt hat, beginnt Gestalt anzunehmen und er macht sich auf die Suche nach der Herzogin.
in diesem Ameisenhaufen des Aufbruchs fällt es nicht auf, als er die Treppe zu dem Gemach in der die Herzogin eingesperrt ist, hinaufsteigt und derweil Überlegt, wie er in das Gemach kommt.

Verena starrt weiter ins Leere. Ihr Kampfgeist und ihre gefesselten Muttergefühle zerfetzen sie innerlich, doch sie weiß, dass jeder weitere emotionale Handlung alles und vor allem seinen Zorn nur noch schlimmer machen würde. Mit jedem weiteren Augenblick erlischt mehr ihrer Kraft.. mit jedem weiteren Moment in den grausamen Gedanken, dass nun Selina ausbaden muss was sie verlangt hat und vor allem dass ihre Tochter von hier weggebracht wird schnürt sich ihr Hals noch mehr zu.
Verena sackt auf den Stuhl neben der kalten Steinwand und schließt die Augen.

Verena wird aus den Gedanken gerissen. Sie blickt zur Türe und sieht den Soldat mit ihrer Tochter im Arm. Sie zögert keinen Moment und geht auf ihn zu. Mit Tränen auf den Wangen nimmt sie ihre Tochter in den Arm. „Mein kleiner Engel...“ sagt sie leise...
Sie lässt den Soldat aussprechen und antwortet „alles was ich besitzt befindet sich in meiner Kammer...“

Verena nickt dem Soldaten dankend zu. Sie ist verwirrt... woher der plötzliche Sinneswandel ihres Gemahls? Sie geht davon aus dass auch der Soldat keine Antwort auf diese Frage hat und sagt nichts weiter. Sie nickt Anna zu welche ihr folgt und sie machen sich auf den Weg in die herzogliche Kammer... ihre Tochter hält sie dabei fest aber liebevoll im Arm.

Verena packt die wenigen Sachen zusammen die sie hat. Sie wirft einen kurzen Blick in ihr Buch, wo auch sämtliche Papier verstaut sind. Dann bleibt sie einen Moment im Raum stehen. Auch wenn sie ihre Tochter bei sich hat und ihr dadurch ein Stein vom Herzen fällt, ist die Stimmung gedrückt. Und ihr Blick verzweifelt und enttäuscht. Sie weiß nun endlich woran sie ist. Sie hat bereits Wochen zuvor das Mistrauen ihres Mannes gespürt, aber dass es so groß ist und er das Talent hat dies so gekonnt zu verbergen...
Sie packt alles in ihre kleine Kiste und deutet dem Soldat sie zu nehmen... dann verlassen sie die Kammer.
Auf dem Weg nach unten sieht Verena Graf Di Conti im Hof stehen... Sie zögert einen Moment die Treppe nach unten zu gehen...

„Damit war zu rechnen Anna... es wird sich zeigen was nun passiert...“ sagt sie halb anwesend. Immer noch bleibt ihr Blick bei Di Conti.