RE: Spiel um Kopf und Kragen - 20

Tirador muss sich kurz sammeln ehe er seine Klinge hebt und mit beiden Händen und mit chirurgischer Präzision auf den linken Ringfinger, direkt hinter dem Ring, niederfahren lässt.

Als Verena Anna erkennt und hört, sieht man ihr etwas Erleichterung an... schließlich war Anna immer an ihrer Seite wenn sie Kummer hatte und auch bei der schweren Geburt stand sie ihr bei.
Doch der Kummer erdrückt die Freude über Annas Rückkehr... als ihre Zofe ihr das Kleidchen hinlegt, laufen ihr wieder Tränen übers Gesicht. Sie nimmt Annas Hand und hält sie ganz fest.
Als Anna jedoch erwähnt dass Katharina weggebracht wird, wandert Verenas Blick in Annas Augen und diese kann erkennen, dass sich in Verena gerade etwas zusammenbraut... etwas unberechenbares... schreckliches... gefährliches.
Der Blick spricht Bände... Bände über eine Mutter, der gerade gewaltsam das Kind entrissen wurde... über ein wildes Tier, das alles tun würde um ihr Junges zu schützen.
Alles kann man Verena nehmen, viel kann sie ertragen... aber das ist zu viel!

Sie sieht Anna an und flüstert gefährlich „Sorg dafür dass der Wachmann die Türe wieder öffnet!“ sie drückt Annas Hand fester und beginnt zu zittern.

Nachdem er das Spektakel mit dem Ring interessiert, aber in keiner Weise verwundert, geschweige denn erstaunt, da er etwas in der Art erwartet hatte, fertig beobachtet hat, sieht er sich im Stall um.
Wie es Bozephalus will, sind wohl gerade einige der Pferde wegen der erhöhten Reisebereitschaft der Reiterei frisch beschlagen worden und die Esse mit den noch glühenden Kohlen seht unweit der beiden.
„Komm mit!“, weist er Etzel knapp an und sucht sich vorsorglich ein Stück Holz auf dem Boden. Er geht zur Esse und schiebt im gehen die kaum blutige Klinge in ihre Scheide. An der Esse angekommen, hält er die Hand über die Kohlen, um die Temperatur zu prüfen. „Heiß genug…“, denkt er und schiebt den Schürhaken in die Kohlen.

Der Graf lässt das Tor öffnen, nimmt als er in den Hof einreitet plötzlich einen starken Geruch nach Kräutern war und sieht, wie der Herzog im nächsten Moment schnellen Schrittes an ihm vorbei in den Landsitz eilt.

Er steigt vom Pferd und gibt die Zügel an einen herbeigeilten Knecht ab.

Gerade will er in den Landsitz als er aus einiger Entferung Anna entdeckt, die gerade dabei ist dem Herzog nachzueileb. Sein Herz macht einen großen Sprung und er bleibt wie angewurzelt stehen. Einzig seine Hand streicht sanft über ein ausgeblichenes blaues Band, das er stehts bei sich trägt..

Ein warmes, tief gehendes Gefühl der Freude durchläuft ihn... Ist es möglich das sie an den Hof zurückgekehrt ist...

Laute Stimmen reißen ihn aus seinen Gedanken und er ist auf einen Schlag zutiefst beunruhigt... Er kann den Herzog schreien hören und kombiniert... Er ist zu spät... Hat sie den Trank bereits eingenommen?? Wie hat der Herzog davom erfahren...?

Seine Männer scharne sich um ihn, als der ganze Landsitz in Bewegung gerät und abgeriwgelt wird.

Seine Soldaten schickt er, wie der Herzog es befohlen hat, in das nahe gelegene Dorf, jedoch behält er einige Männer seiner Leibwache bei sich.

Die Lage gefällt ihm gar nicht...

Er begiebt sich eilig ib sein Gemach und würde es Zeugen geben, so hätten sie sehen können wie einige Papiere und Briefe im Feuer des Kamins verschwinden und restlos in Rauch aufgehen.

Die Dinge die währenddessen geschenen werden ihm von einigen seiner Männer und einer der Mägde detailliert, so gut es die Lage zulässt, beschrieben. Er geht hinaus auf den Hof und kann gerade noch tirador und den Herzog im Stall verschwinden sehen.

Er vleibt im Hof um zu Beobachten was wohl als nächstes geschehen wird,...

Tirador holt ein kleines Fläschchen mit einer klaren Flüssigkeit aus seiner Gürteltasche.
In befehlsgewohntem Ton spricht er Etzel an: „Hand her!“
Er kippt einen guten Schluck über den Fingerstumpf, worauf hin Etzel Hand von einem infernalischen Brennen durchflutet wird. Kaum dass er die Flasche abgesetzt hat, packt er Etzel Hand, klemmt sie sich von hinten durch die Achselhöhle, und fixiert das Handgelenk mit einem Straubstockartig festen Griff vor der Brust.
Er langt Etzel das holzstück über die Schulter und sagt in einem Ton, der keinen Widerspruch duldet: „Draufbeißen! Ich zähle bis drei und dann tuts weh!“
Er nimmt den Schürhaken aus der Esse.
„Eins, zw…“
ZSCHHHHHHHH

Nachdem sich Tirador davon überzeugt hat, dass der Stallbursche noch atmet wendet er sich wieder Etzel zu.
„Setz dich hin und lass mich das ansehen!“, sagt er ruhig.
Der Alkohol den er vor dem ausbrennen über die Amputationsstelle geschüttet hat, brachte den gewünschten Effekt, dass die Stellen, die das Eisen in der kurzen Zeit nicht berühren könnte, zumindest verödet, wenn auch nicht ausgebrannt wurden und die Blutung somit gestoppt wurde.
„Du solltest das bei Gelegenheit von einem Feldschär ansehen und verbinden lassen, aber verbluten wirst du nicht“, sagt er zum Herzog.
„Bist du bei Verstand, dass ich dir die gute Nachricht sagen kann?“, fragt er den schwer atmenden Etzel.

„Also gut...
Ich habe mit deiner Frau gesprochen und dabei ihre Gedanken kontrolliert. Das was sie gesagt hat entsprach der Wahrheit. Sprich, dass sie den trank für Karina gebraut hat und nicht für sich selbst, als kannst du aufhören deinen Krieg gegen sie zu führen.“
Er atmet kurz durch und redet dann weiter: „im übrigen solltest du dein weiteres Vorgehen ihr gegenüber überdenken. Du möchtest einen Erben zeugen und sorgst gerade mit einer gewissen Zielstrebigkeit vieles daran, dass nach eurer gestrigen Nacht sich sicherlich nichts ergeben wird, wenn du sie unter Druck setzt und ihr ihre Tochter entreißt. Wenn selbst Marius eine solche Situation ausnutzt, um sie zu manipulieren, dann solltest Du als Herzog und ihr Ehemann, dafür sorgen, dass Stress in ihr fern bleibt anstatt zusätzlich noch einen drauf zu setzen.“

Verena sieht Anna enttäuscht an... sie denkt nicht daran zu trinken... die Verzweiflung in ihr schnürt ihr die Luft weg.
Sie will nur eines. Raus hier und zu ihrer Tochter. Der Gedanke dass ihre Tochter hier weggebracht wird ist für sie kaum zu ertragen. Für jede Mutter ist dies ein Höllentrip. Sie versucht sich zu beherrschen und wieder strömen Tränen über ihr Gesicht.
Sie steht auf und geht ein paar Schritte. Auch wenn sie die Reaktion ihre Gemahls verstehen kann, wird sie ihm diese Folter nicht verzeihen können. Ihr ist ganz übel vor Aufregung.