RE: Auf hoher See - 10

"Willst du was zum betäuben oder lieber das Beißleder?"

"willst du leben oder sterben?" antwortet sie fast spöttisch

"Also das Leder...", sagt er tonlos, aber grinst hintergründig. Er geht ein weiteres Mal zu seiner Tasche und holt eine verkorkte Flasche und einen Lappen daraus hervor. Als er den Korken aus der Flasche zieht macht sich ein scharfer alkoholischer Geruch breit, der aber eine gewisse Note in sich trägt, der nicht zuzuordnen ist. Er benetzt den Lappen damit und geht auf Revinia zu.

Immer wieder ist ein knurren zu vernehmen und die ruckartige Atmung, welche vermuten lässt, dass sie bald die Beherrschung verliert.

Das Knurren und die Versuche sich zu wehren ignorierend, geht Damion auf Revinia zu und drückt den Lappen auf Revinias Nase und Mund, wobei er ihren Hinterkopf festhält, damit sie sich nicht wegdrehen kann.
Einige wenige Atemzüge später verdrehen sich Revinias Augen und sie hängt schlaff in den Ketten.
Er überprüft ihren Zustand indem er ihr sachte Ohrfeigen gibt und anschließend noch einige Augenblicke wartet um sicher zu gehen, dass sie auch wirklich eingeschlafen ist.
Damion seufzt schwer. "Na dann wollen wir mal...", sagt er und nimmt das Skalpell zur Hand. Gezielt schneidet er, sich er Schärfe der Klinge mehr als bewusst, mit vorsichtigem Druck um die auf Revinias Haut eingeritzte Rune herum und entfernt die oberste Hautschicht, um zu sehen, wie tief das Mal ins Fleisch geritzt ist. sich darüber im klaren, dass die Beteubung nicht all zu lange anhalten wird, beginnt er nun etwas schneller zu arbeiten. Stück für Stück schneidet er das infizierte Gewebe aus Ihrem Körper heraus.
Als er sein Werk vollendet hat besieht er die schwach blutenden Wunde, befindet es für gut gelungen und sprüht das Operationsfeld großzügig mit dem flüssigen Metall ein. Nachdem dies erledigt war, verbindet er Revinias Brust.
Keinen Moment zu früh wird er fertig - Revinia reißt die Auge auf.

@Don Nicolo/Ivana
Während der Operation verspürt Ivana ein extrem unangenehmes Ziehen an den Schläfen und eine Kälte, der sie vor nicht all zu langer Zeit schon einmal begegnet war.
In dem Moment als der flüssige Mondstahl auf die Wunde gesprüht wurde, explodiert ein reißender Kopfschmerz hinter Ivanas Augen, der sie in die Knie zwingt.

Revinia reißt an den Ketten und atmet scharf ein. Man merkt dass sie einen Schrei unterdrückt. Ihre dunklen Adern pulsieren und ihr Körper zittert. Ihr Atem hört sich an wie das Schnaufen eines Stiers.

Er vermeidet es ihr in die Augen zu sehen.
"Revinia, ich weiß, dass es weh tut! Heile dich! Du kannst das!!", sagt er in ruhigem dunklem Ton!

Revinia schließt die Augen und versucht sich zu konzentrieren. Auch wenn das Brennen unerträglich ist, beißt sie die Zähne zusammen und ihre Atemstöße werden gleichmäßiger. Die Energie in ihr wird entladen durch heftige Zuckungen ihres Körpers. Die Wunde verschließt sich zwar nicht sofort gänzlich, jedoch bessert sich der Zustand nach einigen Momenten. Die Unterkühlung macht jedoch eine gänzliche Heilung nicht möglich.

In einem geschmackvoll, jedoch östlich eingerichtetem Raum sitzt Ivana in einem bequem wirkenden Sessel.
Eine graue Katze streift durch den Raum, und in einer Ecke steht der verbeulte, alte Samowar aus Silber, den sie bereits im Kloster bei sich hatte.

Bücher mit fremden, nicht zu entziffernden Zeichen liegen verstreut auf einem massiven Tisch der mit roh wirkenden Figuren und Mustern verziert wurde.
Kerzenreste, Hühnerknochen und ein alt aussehender Messingmörser mit Stössel komplettieren die Einrichtung.

Rund um den Sessel sind Runen aus einem fremden, glitzernden Material in den Boden eingelassen,
und ein Beistelltisch, auf dem sich ein Glas mit rauchigem Schwarztee befindet, steht in Griffweite.

Die Phiole mit Revinias Blut, die inzwischen fast leer ist, und eine kleine Ansammlung von Matrjoschka-Puppen liegen auf ihrem Schoß.

Gerade als sie die letzte und größte Puppe um die kleineren verschließt, deren Augen seltsam rötlich zu glühen beginnen
spührt sie die Auswirkungen von Damions Operation.

Als der Kopfschmerz einsetzt beginnt sie verzerrt zu lächeln.
"Ah, Er versucht es also doch...."

Die Kälte steigt in ihr auf und kurz denkt sie an den Vorfall vor einem dreiviertel Jahr zurück.
Sie kennt dieses Gefühl..... das Amulett mit den beiden in reines Silber gegossenen Gesichtern beginnt schwach zu glühen.

Plötzlich rutscht sie vom Stuhl, und geht in die Knie, das Gesicht verzerrt vor Schmerz. Die Katze mustert sie aus dunkel goldenen Augen.
Sie verharrt in dieser Position und der Schmerz den der Mondstahl verursacht lässt sie ab und an leise aufkeuchen.

Nach einigen Minuten beruhigt sich ihr Körper und das kleine Runenstück aus Holz das sie an einem kleinen Bändchen trägt fängt Feuer und verschmort.
Verzerrt grinsend richtet Sie sich wieder auf

"Sie an, Sie an, Ihr Begleiter weiß was er tut, ganz im Gegensatz zu Ihr. Ein Treffen mit Ihm wäre spannend geworden..."

Sie trinkt einen kleinen Schluck des Schwarztees, und ein Aroma aus Rauch, Milch und Zucker strömt durch ihren Körper. Wohltuende Wärme vertreibt die
letzten Reste des Schmerzes aus ihrem Körper und sie setzt sich wieder in den Sessel.

Ruhig betrachtet sie die kleine Marjoschkapuppe, deren Augen immer noch rötlich glühen und stellt sie nach kurzem Nachdenken auf ein Regal, wo schon mehrere Puppen ähnlicher Größe
stehen.

Der Kater hüpft auf Ihren Schoß und lässt sich den Kopf kraulen während Ivana zufrieden in das Feuer des Kamins blickt, aus deren Flammen Revinias Gesicht zu erkennen ist, welches gerade erschöpft auf ein Kissen sinkt....

Nach den Anstrengungen der letzten Stunden schläft Revinia in den Ketten hängend ein.
Schweren Herzens lässt Damion sie hängen und wartet. Nach etwa einer Stunde vernimmt er ein leises Poltern vom dach, das sich langsam den Kamin herunter bewegt. Vorsichtshalber nimmt er sein Schwert zur Hand, sicher ist sicher.
Er staunt nicht schlecht, als ein angesengtes Stück Pergament aus der Kaminöffnung flattert und schwelend auf dem Holzboden zum Liegen kommt.
Schnell springt er auf und tritt die glühenden Ränder des Pergaments aus.
Er hebt es auf und sieht es an - es ist gefaltet. er entfaltet es und beginnt zu lesen, was darauf geschrieben steht, wobei die Furchen auf seiner Stirn langsam zu kleinen Kratern anwachsen.
Nachdem er das Schriftstück ein weiteres mal gelesen hat wirft er es in den Kamin und beobachtet es beim verbrennen, um sicher zu gehen, dass es auch wirklich verbrannt ist.
Er wartet noch ein paar Minuten, ehe er Revinia weckt.
"Guten Morgen, Sonnenschein! Es ist Zeit zu gehen!", sagt er sanft, aber bestimmt.

Revinia öffnet die Augen langsam. Sie verzieht das Gesicht, da sich ein starker Kopfschmerz bemerkbar macht. Sie rappelt sich auf so gut es die Ketten zulassen. Sie scheint ganz Herr ihrer Sinne zu sein und sieht sich um: "Wo gehen wir hin?"
Die Narbe an ihrem Oberkörper ist nur noch eine Art Brandmal. Sie blickt auf die Ketten und dann auffordernd zu Damion.

"Das sag ich dir, wenn wir unterwegs sind!", sagt er und lächelt sie an.
Er öffnet die Schlösser der Ketten

Sie schlüpft aus den Fesseln und packt ihre Sachen. Nach kurzer Zeit verlassen sie das Haus und sehen sich um. Ihr Weg geht weiter auf einem Steinigen Weg der sich durchs Thal schlängelt. Sie kommen an einen Felsen der einsam vor einem Hügel steht. Revinia sieht Damion fragend an. Dieser legt eine Hand auf den Felsen, woraufhin sich neben dem Felsen die Erde bewegt. In dem Spalt führt eine Treppe in die Dunkelheit...

Er knufft sie an der Schulter. "Na geh schon, das vorhin was schlimmer als n dunles Loch im Boden irgendwo im nirgendwo!"