RE: Der Rosenschrein - 25

Er hält inne, wischt sich die Hände an einem Tuch ab. Obwohl sie noch rot vor altem Blut sich zündet er sich eine Tabakrolle an.

Da sie sich zurücklehnt macht er weiter und beendet die Nähte. Er nickt. Dann wirft er Nadelhalter und Pinzette in die Schüssel mit heißem Wasser. Mit einem "Verdammt!" Sieht er die blutige Bluse. "Krepier mir bloß nicht Kleine!" Ohne Werkzeug oder Abwarten reißt er ihr das Korsett und die Bluse auf und dreht die fast bewusstlose Jägerin zur Seite. Die Wunde ist zum Glück nicht in der Nähe einer Arterie und nicht allzu tief, dafür umso lang. Wieder wäscht er sie aus, diesesmal aber ohne größere Rücksicht. Immer wieder Sieht er zu Revinias Gesicht, wobei ihm auch das Auge nicht verborgen bleibt. "Kleine, hier brauch ich ein größeres Kaliber...." Dann greift er in die Tasche und holt ein Gasflasche mit Bügelverschluss hervor. Der Inhalt riecht seltsam süßlich und kupfern, die Farbe hat ein dunkles Rot. "Dreh mir bloß nicht durch!" Mit einem Griff an den Holster geht er sicher dass sein großer Revoler sitzt und spannt den Hahn vor. Anschließend schüttet er ein Viertel der Flasche in die Wunde, stellt sie weg und verschließt sie. Nachdem er den Revolver gezogen und ihn hinter Revinias Rücken, auf Höhe des Herzens postiert hat, hält er sie mit starkem Griff an einer Schulter fest. "Und jetzt atme! Konzentrieren dich und atme!" Er schließt kurz die Augen und murmelt ein Stoßgebet "Lux Triumphat."

"Entweder habe ich Dich vor dem Tod bewahrt, oder dich ihm näher gebracht. Vitae eines höheren Vampirs wirkt immer in anderer Weise Kleine." Den Revolver hat er weiter auf ihr Herz gerichtet. Er lässt sie zwar umdrehen , drückt sie aber weiter in die Laken.

Die Frau bleibt stehen und beobachtet argwöhnisch was geschieht. Je weiter das Geschehen fortschreitet umso ungläubiger wird ihr Blick. Schließlich sammelt sie sich und wird zornig. Sie stapft zu den beiden, die Hände in die Hüften gestimmt und schnaubt. "lasst mich mal ran, ihr bringt die Arme sonst noch um." Resolut schiebt sie Oktavian zur Seite.

"Du hast nicht die geringste Vorstellung von dem was hier gerade passiert Weib. Ich schon. Also mach dich nützlich und reinige das Besteck. Setz Wasser auf und mach ihr hier etwas zu trinken." Seine Augen sollten ihr Zeigen, dass er wirklich weiß, wovon er spricht. Dann schiebt er sie mit der Hand, die den Revolver hält beiseite. Er dreht Revinia auf den Rücken und legt seine freie Hand auf ihr Brustbein, drückt sie auf die Strohmatte und beobachtet ihre Augen.

Er schüttelt nur leicht den Kopf, hält den sicheren Druck seiner Hand zwischen ihren nackten Brüsten aufrecht. "Nicht bevor das hier vorbei ist."

Er fühlt, dass sie sich Sicht mehr gegen seinen Druck wehrt und lockert ihn. Seine Hand ruht nur noch auf dem Brustkorb und fühlt wie dieser sich bei jeden Atemzug hebt und senkt. Mit der anderen Hand entspannt er den Hahn des Revolvers. "Gut. Das schlimmste hast du hinter Dir."

Die Frau dreht sich um und tut was er ihr aufträgt. Beim Kamin bleibt sie etwas länger stehen und wartet bis neues Wasser heiß ist. Vorsichtig nimmt sie das Papier aus dem Rock und enthüllt es leise mit dem Rücken Oktavian zugewandt. In Windeseile unterliegt sie die Zeilen die darauf geschrieben stehen, faltet es wieder zusammen und dann steckt es erneut in den Rock. Als sie sich das nächste Mal umdreht mustert sie die Frau auf dem Bett verstohlen.