RE: Der Rosenschrein - 22

Von der Decke im.dunkelsten Eck des Raumes tropft es. Der Klang der Tropfen ist dunkel und schwer. Es ist nicht zu schnell.

Er entzündet seine kleine Laterne am Gürtel und geht auf das Tropfen zu.

Dunkel und zäh tropft es von der Decke, zieht leicht einen Faden und fällt in die Mitte eines mit Kohle auf den Holzboden eingebrannten Pentagramms. Es riecht eisenhaltig.

Er sieht nach oben. Da er keinen Schwefel riecht bleibt er noch ruhig. Dann macht er sich auf und Dachgeschoss

Leicht pfeift der Wind durch die Dachziegel und teibt eine ihm bekannten Duft auf ihn zu. Im selben Moment als er die oberste Stufe erreicht fällt unten die Tür ins Schloss.

Er hört die Tür ins Schloss fallen und nickt. "Dann tanzen wir also." Er atmet durch und knackt mit den Nackenwirbeln. Dann konzentriert er sich auf seine Instinkte. Dennoch geht er weiter. Er sucht den ausblutenden Leichnam.

Da die Dachkammer nicht allzu groß ist braicht er nicht lange suchen. Ein Mann mittlerer Statur ist an einen Balken gepfählt worden. Seine Arme sind aufgeschlitzt, seine Augen ausgestochen. Auf dem Brustkorb über dem nicht mehr vorhandenem Herz klafft ein Loch. Von seinen nackten Füßen die gerade mit den Zehenspitzen den Boden berühren huschen ein paar Ratten davon als er näherkommt. Auf der Stirn wurde dem armen Kerl das Teufelszeichen eingeritzt.

"Das ist keine Sybille." Sagt er zu sich. "Tut mir leid für Dich, armer Kerl." Fährt er fort, wären er den Hahn des Revolvers spannt und dem Opfer die Mündung des Laufes in die Mitte des Teufelszeichens setzt. Ohne weitere Worte zu verlieren drückt er den Abzug und feuert eine Silberkugel durch den Schädel des Mannes. Eine eventuelle Verwandlung oder Auferstehung wird dadurch unmöglich. Dann holstert er die Waffe und zieht die Pfähle aus der Leiche, wodurch sie zu Boden fällt. Er sieht noch einmal zu dem Körper, dann geht er zur Tür. Er verriegelt diese provisorisch und geht zurück zu dem Pentagramm, in das das Blut getropft ist. Aus einem der Beutel zieht er ein Säckchen Salz und verstreut es über das Zeichen. Dann verschmiert er den Blut Salz Brei mit seinem Stiefel. Er sieht sich um und findet was er gesucht hat. Die nun schon höher stehende Sonne erleichtert die Suche. Ein Tiegelchen Öl von der Werstatt. Er gießt etwas davon über das verwischte Symbol und greift in seine Tasche. Er steckt die angefangene Zigarre in den Mundwinkel und geht zur Esse. Er nimmt etwas Glut mit dem Schmiedelöffel daraus und zündet sich die Zigarre erneut an. Dann kippt er den glühenden Inhalt des Löffels auf das Öl. Dieses entzündet sich und er betrachtet die kleine Flamme. Die Reste des Symbols vergehen im Feuer. Anschließend löscht er die Flammen und verlässt die Schmiede.

Er betritt wieder die Dachkammer. Da er nichs ungewöhnliches erkennt, geht er zu dem Leichnahm. Er findet eine Decke und legt sie über ihn. Er verlässt das Gebäude und verriegelt es. Dann macht er sich auf den Weg nach Hause.

In Oktavians Heimstatt hat sich die Frau müde auf dessen Bett gesetzt. Ihr fielen die Augen zu nachdem alle Anspannung nachgelassen hat und sie sank auf dessen Kissen zurück.

Er verriegelt seine Tür nach dem Eintreten und sieht die Frau schlafen. Zieht Hut und Mantel aus. Die Holster lässt er an. Er setzt sich neben den Kamin und legt zwei Stücke Holz nach. Dann zündet er sich wieder die Zigarre an und lehnt sich zurück, wippt etwas mit dem Stuhl und streicht sich durch den Bart, zwirbelt den Schnauzer zurecht und atmet ruhig.

Sie schläft so tief dass sie nichts mitbekommt. Ihre Bluse ist verrutscht und gibt den Blick auf die Schulter frei. Sie atmet tief und gleichmäßig.

Die Sonne steht bereits am Himmel und der Vormittag schreitet fort. Er selbst hat die letzten Tage nicht geschlafen und schließt für einige Momente die Augen.

Wenig später wird die Frau wach. Sie sieht verwirrt um sich weil sie im ersten Moment nicht weiß wo sie ist und ihr Blick bleibt auf dem Fremden haften. Sie richtet sich auf und sortiert ihre Kleidung.