RE: Der Rosenschrein - 19

Der Puls der Frau ist spürbar aber er rast. Sie reagiert nicht auf den Ring. In dem Moment wo Oktavian durch die Kontrolle der Frau abgelenkt ist huscht erneut eon Schatten vorbei.

Er zieht die Frau auf die Beine. Die Waffe weiter suchend, aber kontrolliert in alle Richtungen schwenkend. Ohne die Frau anzusehen nickt er in Richtung seiner Hütte. Wieder erinnert er sich an seine Ausbildung und Erfahrung. "Das ist keine Einladung und du bist nur bis zu meinem Widerruf willkommen. Und jetzt rein. Nur Du alleine." Diese Worte mögen auf einen Normalbürger mehr als seltsam wirken, haben aber Methode und sind gut durchdacht.

Sie humpelt nach drinnen, ihn verwundert ansehend und leicht jammernd. Währenddessen fällt ein grosser schwarzer Stoff direkt über Oktavian lautlos von oben herab.

Sein Fehler war es, einem Moment lang der Frau nachzusehen. Der Stoff umhüllt ihn und aus Reflex versucht er sich sofort zu befreien. Was nur dazu führt, dass er sich mehr verheddert. Dann hält er inne, atmet tief durch und beruhigt sich. Er konzentriert sich auf sein Gehör und seinen Tastsinn. Er geht in die Knie und versucht mit der linken Hand, in der rechten immernoch den Revolver, den Rand des Stoffes zu fassen zu kriegen, was ihm wenig später gelingt. Den Saum in der Faust, versucht er sich zu befreien.

Anstatt dass sich der Stoff von ihm löst und herunter ziehen lässt zieht er sich bei jedem versuch sich zu befreien nur noch enger an den Körper Oktavians. Die Frau - noch geschockt von dem was ohr widerfahren ist - sieht nur einen schwarzen Schatten der sich anfangs wie wild bewegt und um sich fuchtelt und beginnt laut und entsetzt zu kreischen. Unter dieses schrille Geräusch mischt sich nun ob der Versuche Oktavians schadenfrohes Gelächter das ihm bekannt vorkommt

Er wird ruhiger, blendet das Geschrei des Weibes aus. Er löst seine like Hand von dem Stoff und führt sie an den Hosenbund. Aufgrund des sich immer enger anschließenden Stoffe, fällt es ihm schwer. Dennoch schafft er es. Das kleine versteckte Messer hinter dem Gürtel ist in seiner Hand und er schneidet in den Stoff.

Dort wo das Messer den Stoff zerschneidet zerfällt dieser von den Schnittkanten weg. Es ist beschwerlich und nicht einfach als ob er sehr dick gewebt wäre, dabei fühlt er sich jedoch an wie Seide. Doch mit jedem Schnitt schniegt sich der Stoff eng um seinen Kopf, macht das Atmen schwer und beginnt sich am Hals wie eine Schlinge zuzuziehen.

Da auch diese Anstrengung seinerseits nichts bringt, lässt er schließlich den Revolver los und zwengt seinen Arm vor seine Brust und Hals, die Hand vor seinen Mund, um somit seine Atemwege offen zu halten. Keine Panik, nur keine Panik ist die Devise. Er bleibt auf ein Knie gebeugt. Und versucht ruhig zu atmen.

Ganz dicht an seinem Ohr kann er die ihm bekannte Stimme vernehmen die ihm zuflüstert "na mein Lieber.. hast du mich etwa unterschätzt? Wir werden uns noch öfter begegnen als dir lieb ist. Ob du mich dann immer früh genug erkennst? Mir dann gewachsen bist.?" Sie lacht leise und süffisant. "Ich werde auf dich warten wo immer du hingehst.." Ein kalter Windstoß begleitet von dem bekannten Gelächter bläst ihn an und den Stoff von seinem Körper kurz bevor er droht zu ersticken Auf dem Boden zerfällt dieser zu Staub. Dann ist nichts mehr zu sehen und zu hören bis auf das noch immer anhaltende hysterische Kreischen der Frau.

Octavian steht mittlerweile auch und reibt sich den Hals, atmet einige Male tief ein und aus und hebt seine Waffen auf. Das Messer verstaut er, den Revolver lässt e in seiner rechten Hand. Dann wendet er sich seiner Hütte und der kreischenden Frau zu. Drinnen angekommen schließt er den Riegel. Als das Weib sich immer noch nicht beruhigt hat, stellt er sich vor sie und nimmt sie an den Schultern. "Ruhig Frau. Es ist vorbei." Sagt er ruhig aber bestimmend.

Die Frau sieht ihn immer noch panisch an, hört aber auf zu kreischen. Schließlich bricht ihre Panik zusammen und sie sackt in seinen Armen hemmungslos schluchzend und weinend zusammen.

Er lässt sie eine Weile in seinen Armen. Dann lenkt er sie sanft zum Tisch und setzt sie auf einen der Stühle. Er setzt sich ihr gegenüber und gießt aus der Flasche zwei Gläser Whisky ein, von denen er eines zu ihr schiebt, um sich darauf eine Tabakrolle anzuzünden. Den Revolver legt er vor sich griffbereit auf den Tisch, den Hahn entspannt er.