RE: Spiel um Kopf und Kragen 3 (KRONBURG 1.0) - 23

Die Tür fliegt auf... der Arzt des Prinzen kramt in seiner Tasche, während die alte bei Verena am Bett sitzt und ihr mit strengen Worten sagt „ihr beruhigt euch jetzt! Denkt an die Kinder! Schmerzen und Blut ist kein gutes Zeichen!“

Verena schlägt Ihre Arme weg... die alte erschreckt sich als die Tür auffliegt... Verena hingegen ist in Rage...

Der Arzt sieht den Herzog etwas merkwürdig an...

Verenas Blick wandert zu ihrem Mann, der gerade dabei ist die Kammer zu verlassen... „sie war es.. sie ist eine Hexe Christoph!“

Der Arzt schüttelt den Kopf... „das sind wohl Folgen von dem Schlag gegen den Kopf...“ sagt er zu der alten Frau.
Er tröpfelt etwas Flüssigkeit auf ein Tuch und nähert sich dem Bett der Herzogin.
Verena springt auf und will aus dem Bett flüchten. „Nein! Glaubt mir doch!!!“

Auch der Arzt hält Verena an den Armen fest Und drückt sie zurück aufs Bett. Er sieht die Alte vielsagend an und drückt Verena mit einer schnellen Handbewegung das Tuch auf Mund und Nase. Nach kurzem schwachen Widerstand sackt sie langsam ins Kissen zurück. „Schhhh schlaft.... alles wird gut...“ Sagt er noch zu ihr.

Der Prinz folgt dem Herzog. „Holt die zweite Kompanie...“ sagt er zu einem seiner Wachen. Dieser läuft nach unten und sofort stürmen 15 Mann die Treppe hinauf. Sie stellen sich neben dem Herzog und den anderen Soldaten in Position. Er lässt die Ansage des Herzogs auf die Männer des Grafen wirken. Noch macht er keine Anstalten das Wort zu ergreifen und beobachtet das Schauspiel.

Tirador, der das ganze Spiel quasi wortlos beobachtet hat, ist nahe daran undiplomatischer als jemals in seinem Leben zuvor für Ruhe zu sorgen, indem er den einen oder anderen auf mannigfaltig verschiedene Arten und Weisen zum schweigen bringt, jedoch scheint er, wie schon so viele Male zuvor, der einzige zu sein, der die Situation noch halbwegs neutral betrachtet und bewertet.
"Jetzt oder vielleicht nie wieder...", murmelt er leise und zieht sich einige Schritte zurück, aber nur so weit, dass er noch Blickkontakt zu einer von DiContis Wachen hat.
Er beginnt mit seiner geistigen Stimme zu sich selbst eine hart klingende, aber dennoch melodiöse Abfolge von Worten aus der Sprache der Dunkelelfen zu zitieren, immer und immer wieder. Hätte ihn jemand beobachten können, wäre dem Zuschauer aufgefallen, dass die Ränder seiner Iris von ihrem gewohnten, beinahe schwarzen braun, langsam beginnen von hellerem braun über grün zu blau und schließlich zu einem stählernen Eisgrau umzufärben. Seine gesitigen Finger schleichen sich langsam aber schier unaufhaltsam in das Unterbewusstsein des ihm schutzlos ausgelieferten Wächters.
"Lass die Waffe sinken! Es sind zu viele! Vielleicht überlebst du, wenn du dich ergibst und hast zumindest die Chance nicht hingerichtet zu werden und deine Frau und deine drei Töchter wieder zu sehen."
Für die, die den Wächter ansehen, wird ein innerer Kampf auf den Gesichtszügen des Mannes sichtbar, der Zeugnis von Verzweiflung, Zorn, Unentschlossenheit und Furcht ablegt.
Der Mann beginnt zu reden, in Tresherwanisch, es klingt flehend, aber dennoch energisch und ist an den Mann neben ihn gerichtet. Dieser sieht Tiradors Opfer verwundert an und man sieht auch dessen abwägendes Hadern, das von Sekunde zu Sekunde immer deutlicher wird.
Tirador beginnt indes langsam der Schweiß in Perlen von der Stirn zu laufen, während er nach wie vor das Gewissen des Wächters und dessen Prinzipien bearbeitet.
Der Wächter, der gerade noch, unverständlich für alle Thelandrier, auf seinen Kameraden einredet, lässt nun alle Kampfbereite Anspannung fahren, lässt seine Waffe fallen und geht mit den schwer akzentschwangeren Worten: "Is ergebbe mis!", auf die Knie, senkt sein Haupt und streckt Etzel seine Arme mit den offenen Handflächen nach oben entgegen. Bei dieser Geste werden dem anderen Wächter die Knie weich. Dieser sieht abwechseln seinen Kameraden und Etzel mit dessen versammelter Mannschaft an, scheint einen unverständlichen Fluch auszusprechen und wirft anschließend auch seine Waffe weg und tut es seinem Kameraden gleich.

Nach dem die beiden Wächter kapituliert haben, lässt Tirador seinen Strom an Magie abreißen, beginnt dabei etwas tu torkeln und fällt dabei ebenfalls nach vorne auf die Knie nieder, kann sich jedoch mit den Händen abfangen, gerade noch rechtzeitig bevor er mit dem Gesicht voran auf den Steinboden aufgeschlagen wäre.
Schwindlig wie ihm gerade ist, bemerkt er, dass ihm ein kleines, aber deutlich nach Eisen schmeckendes Rinnsal Blut aus dem linken Mundwinkel läuft. "Verdammte Scheiße! Diese Geistfalle hat mich mehr Kraft gekostet als ich dachte! Dieses verfluchte Mistweib!", denkt er und versucht sich aufzurappeln, nachdem er sich mit dem Ärmel seines Hemds das Blut aus dem Gesicht gewischt hat.