RE: Spiel um Kopf und Kragen 2 - 2

Immer noch neidisch und etwas verzweifelt sieht sie der Amme beim stillen zu. Dann zieht sie sich aus. Anschließend zieht sie sich ein ärmelloses Beiges Unterkleid an... es ist warm in der Kammer und dann setzt sie sich aufs Bett.

Er lächelt. "Verena und Anna hatten eine Wache bei sich, derer sie sich unbeabsichtigt entledigt haben, als dieser sich beim Wachoffizier abmeldete, um die beiden begleiten zu können. Bemerkt haben es die Damen leider erst sehr spät, aber ich bin ihnen gefolgt und war die ganze Zeit bei ihnen.
Den Offizier trifft keine Schuld und um den Wächter kümmere ich mich selbst. Ich dachte daran ihn unehrenhaft zu entlassen und anschließend in einer von DiContis Pulvermühlen zu internieren.
Was deine Frau betrifft - sie müsste sich in diesem Moment schon in ihrem Bett befinden, oder zumindest in ihrer Kammer, weil eure Tochter ein Hüngerchen angemeldet hat.
Du hast doch nicht ernsthaft geglaubt, dass ich sie aus den Augen lasse?
Es gibt absolut keinen Grund irgendjemanden zu töten, Christoph. Erst recht nicht, wenn er pflichtbewusst den Dienstweg geht!"

Er zieht eine braue hoch und antwortet: "Nun Christoph, da es diese Anordnung noch nicht einmal bis zu mit geschafft hat, kann man davon ausgehen, dass deine 2 Hundertschaften in und um das Lager auch nicht flächendeckend davon Kenntnis hatten. Ich würde das eher als dummen Zufall in der Befehlskette aufgrund von arger Kurzfristigkeit ansehen. Als Befehlshaber solltest du wissen, dass solche Befehle eine Zeit brauchen um in einem rollierenden Wachsystem wie dem deinen bis zum letzen Fähnlein zu gelangen.
Es ist nichts passiert, weil ich meine Befehle befolge und disziplinarische Maßnahmen in der Wache fallen eher in meine bürokratische Zuständigkeit als in deine.
Ich befürchte, dass du mit deinem Vorhaben ein falsches Signal in die Truppe schickst. Wenn du jeden aufs Schafott schickst, der den letzten Befehl nicht kennt hast du bald keine Truppe mehr. Noch dazu war die Wache gerade am ablösen, sprich die Tagesbefehle wurden eben ausgegeben, als Verena ihren Aufpasser abgehängt hat. Der Mann hat seine Pflicht erledigt und deine Frau war... ganz sie selbst, wenn du verstehst was ich meine.
Du kannst niemanden Bestrafen, weil ein anderer Befehle ausgelegt hat, oder willst du mich köpfen, weil der Stallknecht die falsche Satteldecke auf dein Pferd geschanllt hat?"

Als die Amme fertig ist mit stillen, schickt Verena sie wieder in die Kammer neben dem Gemach. Sie legt Katharina in die Wiege und kämmt sich Dann ihre Haare. Dann geht sie zum Fenster und blickt hinaus. Draußen leuchten Feuerkörbe und es herrscht noch reges Treiben.

"Nichts desto trotz wurde er von Verena übertölpelt und der Befehl, sich beim Verlassen des Dienstpostens beim Wachhabenden abmelden zu müssen, der nebenbei bemerkt auch von dir stammt, hat meines Wissens auch immer noch Gültigkeit. Du stellst dir gerade selber ein Bein Chistoph!
Ihn für seine Verfehlung in der Ausübung seiner Pflicht unehrenhaft zu entlassen und zu internieren ist meines Erachtens strafe genug."

Den letzen Satz übergehend antwortet er: "Ich bitte dich nur darum, dein Vorhaben noch einmal zu überschlafen. Die letzen Tage waren anstrengend für alle."
Kaum dass er geendet hat stürzt ein Wächter förmlich heran und meldet : "Eure Hoheit, eure Gemahlin wurde in Ihrem Gemach gefunden mit samt der Prinzessin. Die Zofe suchen wir noch!"

Verena ist müde und zugleich unruhig. Sie gehts zur Tür und öffnet sie.