RE: Spiel um Kopf und Kragen 2 - 6

Verena sieht ihm wortlos hinterher. Als die Türe zu ist, geht sie zu dem Brief und öffnet ihn. Konzentriert liest sie ihn, während sie sich nur mit dem Laken bedeckt aufs Bett setzt. Sie faltet den Brief wieder zusammen und blickt nachdenklich aus dem Fenster.
Auch sie kleidet sich an und macht sich zurecht. Verena geht dann zu Ihrer Kammer. Dort füttert die Amme gerade ihre Tochter. Verena wartet bis sie fertig ist und nimmt sie ihr dann ab. Ihre Kleiderkiste wurde bereits nach unten gebracht. Nur noch ihr kleines Kästchen steht auf dem Wandvorsprung. Sie bindet sich die kleine mit dem Tragetuch wieder an die Brust und geht zu dieser Kiste. Sie öffnet sie. Darin liegt unter anderem ein Dolch. Sie nimmt den Dolch und einen Lederriemen und befestigt den Dolch an ihrem Oberschenkel.
Dann nimmt sie die Kiste mit und geht nach draußen.
Ihrer Tochter sieht sie mit süßem Blick an. Sie streichelt ihr über den Kopf und küsst sie.

Nach einer schlafarmen Nacht zieht sich Tirador an und geht ohne zu frühstücken weit vor Anbruch der Morgendämmerung hinaus auf den Hof, nachdem er einen eisernen Löffel und das stumpfste Messer, das er finden konnte aus der Küche geholt hat. Er besieht sich das behelfsmäßige, jedoch äußerst stabile Schafott. Im Anschluss daran geht er in den Stall, um eine Feuerschale und die Werkzeuge des Hufschmieds, sowie etwas Holz und Kohlen zu holen und geht damit zurück zum Schafott.
Er legt den Löffel, das Messer und die Werkzeuge sauber aufgereiht auf dem provisorischen Regal neben der Folterbank ab. Im Anschluss daran schichtet er das Holz und die Kohlen in die Feuerschale und entzündet mit Feuerstein, Eisen und Zunder einen Span, den er in die Schale zum Brennmaterial legt und wartet, bis die Flammen das Holz durchgezündet haben.
"Wie oft habe ich das schon für dich getan, Christoph?", denkt er, während er dabei zusieht, wie die ersten Kohlen anfangen zu glühen und schiebt den Schürhaken und ein Brandeisen in die entstehende Glut. Er rückt den Richtblock zurecht und stellt dabei sicher, dass der Kopf auch sicher im Dreck vor dem Holzbau landet.
Er macht sich auf Etzel zu suchen, damit das Exempel statuiert werden kann.
Er findet ihn nicht weit seiner Gemächer und sagt. "Christoph, das Schafott ist vorbereitet. Soll ich wecken lassen, damit wir bei Tagesanbruch anfangen können?"

Tirador nickt und geht wieder in den Hof hinaus, an den Wachen am Tor vorbei und hinaus in die Zeltstadt. Dort angekommen winkt er der gerade vorbeigehenden Lagerwache und trägt dem Soldaten auf wecken zu lassen, und dass alle beim ersten Tageslicht im Hof vor dem Schafott anzutreten haben. Ausnahmen gäbe es lediglich für die Wachhabenden. Er geht wieder zurück und in den Kerker, wo er den Deinquenten fragt, ob er einen Priester wünsche, was dieser verneint. Er sei kein Ceride.
Als er wieder ins Freie tritt hört er die Fanfaren und Trommeln, die das Lager vor der Burg wecken.
"So sei es", sagt er zu sich selbst und schürt nochmal die Glut in der Feuerschale, ehe er sich zum kurzen Meditieren in ein kleines Stück Rasen auf dem Innenhof setzt, um auf die Scharen seines Herzogs Streitmacht zu warten.

Verena geht nach unten in die unteren Kammern, dort wo auch Ansgar unterbracht ist. Sie klopft an seiner Tür und wartet mit ihrer Tochter an der Brust darauf, dass jemand öffnet.

Die deutet Ansgar wieder aufzustehen. „Ihr habt lange auf mich acht gegeben, Ich lasse meine Leibgarde nicht einfach so fallen Ansgar. Wie geht es dir?“

Verena sieht noch etwas mitgenommen aus. Auch das Essen hat sie die letzen Tage seit dem Bankett vernachlässigt. Man erkennt auch dass sie bedauert was mit Ansgar passiert ist.

„Sprecht mit mir Ansgar...“ sie sieht ihn eindringlich an.

„Ich werde mit meinem Gemahl darüber sprechen sobald es einen guten Zeitpunkt dafür gibt... ihr kennt ihn und seine Launen..“

„Der Herzog wird schon dafür sorgen dass mir und seiner Tochter nichts zustößt. Macht euch um mich keine Sorgen... und ich werde versuchen meinen Gemahl davon zu überzeugen euch wieder an meine Seite zu stellen. Ihr habt nichts verbrochen.“