RE: Davongestohlen - 7

Es fliegen einige Zähne aus dem Maul des Hundes und er bleibt wimmernd und jaulend liegen. DIch in diesem Moment hetzt ein zweiter aus dem Tunnel.

Ann sieht ihn zu spät da sie noch vom anderen Hund abgelenkt war.

Der Jagdhund springt sie an und verbeißt sich in ihrem Arm. Ann spürt die Kraft der Kiefer.

Sie schreit auf, Blut schießt aus der Wunde. Der Hund scheint eine Ader getroffen zu haben. Mit aller Verzweiflung wehrt sie sich gegen das Tier. Sie versucht ihn mit den Beinen weg zu treten.

"Aus! Bei Fuß!" Hört man das Kommando. Der Hund lässt umgehend von Ann ab und verlässt den Kriechtunnel. Auch der verletzte Hund zieht sich zurück.
"Komm raus oder verblute!"

Dadurch dass Ihre Hände immer noch gefesselt sind ist es ihr nicht möglich dir Blutung abzubinden. Durch das Zwielicht kann sie sehen dass das Blut munter weiter aus der klaffenden Wunde fließt. Der Hund hat ganze Arbeit geleistet und als sie ihn versucht hat wegzutreten das Stück ihres Armes zerfetzt in dem er sich verbissen hatte. Noch bevor sie antworten kann wird ihr schwarz vor Augen, da jetzt der Schmerz die Oberhand gewinnt und sie von allem was vorher war sowieso noch geschwächt ist.

Als Ann wieder erwacht, findet sie sich in einer Kammer wieder. Aber es ist anscheinend keine Zelle. Zumindest nicht auf den ersten Blick. Sie liegt in einem Bett, ihre Wunden sind verbunden und sie trägt saubere Kleidung. Alles was sie bei sich trug fehlt jedoch. Das Zimmer ist möbliert. Ein Schrank, eine Kommode, ein Schreibpult und das Bett in dem sie liegt. Durch ein Fenster aud Butzenglas kommt Tageslicht in die Kammer. Allerdings sind die beiden Fenster klein.

Nachdem sich ihr Blick geklärt hat und ihr Kopf langsam wieder zu funktionieren scheint sieht sie sich um. Sie saugt all die Details auf die ihr karfes Zimmer bietet und versucht sich zu bewegen. Auch die Erinnerung an die Geschehnisse bevor ihr das Licht ausging kehrt zurück und sie sieht auf ihren Arm, doch der ist zum Glück dick eingebunden. "Verflucht.. Wo bin ich?" murmelt sie und ihr Mund fühlt sich an wie mit Sagespäne gefüllt.

Als sie sich umsieht, kann sie auf dem Tisch einen Tonkrug mit klarem Wasser und einen Becher erkennen. Auch etwas zu Essen steht bereit. Etwas Brot und Butter. Ihr Magen knurrt. Die Schmerzen, die aufgrund ihrer Verletzungen eigentlich sehr stark sein sollten, sind überraschenderweise nur gering. Sie kann aufstehen, aber ihre Beine tragen ihr Gewicht nur widerstrebend.

Ann klettert aus dem Bett. Sie benutzt den Arm zwar nicht den ihr der Hund zerfetzt hat, stellt aber fest dass er nicht wie erwartet bei jeder Bewegung tobt. Als sie Boden unter den Füßen hat und vom Bett weggehen will sacken ihre Knie ein und sie fängt sich gerade noch an der Bettkante. Es ist als ob sie keine Kraft hätte sich auf den Beinen zu halten. Doch der Hunger und vor allem der Durst drängt sie zum Tisch. Vorsichtig hangelt sie sich am Bett und schließlich an die Wand gestützt soweit zum Tisch dass sie diesen mit einem Schritt erreichen kann. Erleichtert stützt sie sich an der Platte ab und gießt sich einen Becher voll Wasser ein den sie in einem Zug austrinkt. Dann setzt sie sich auf den Stuhl und beginnt das Brot mit Butter zu essen. Als ihr Hunger fürs Erste gestillt ist sieht sie zum Fenster und überlegt erneut auf zu stehen um hinaus zu sehen. Nach wenigen Momenten setzt sie dies in die Tat um und lehnt an der Wand neben dem Fenster, späht durch das Butzenglas hinaus.

Ann sieht wenig und durch das Glas ist alles verschwommen. So versucht sie das Fenster zu öffnen

Das ca. 30cm große und runde Fenster lässt sich öffnen. Sie sieht eine kleine Burganlage hinter der sich ein Wald befindet.

Ann kennt diese Burg nicht, was es schwerer macht sich einen Fluchtplan zurecht zu legen. Auch die Umgebung sagt ihr nichts. Doch sie prägt sich jede Ecke und jede Mauer ein, vielleicht kann sie das ja mal brauchen.
Ann schleppt sich mühsam zur Tür und probiert auch hier leise ob sie aufgeht.

Die Tür lässt sich öffnen. Die alten Angeln quietschen laut und knarrend öffnet sich die Tür. Ann sieht einen langen Gang, der sich um eine Kurve windet.

Ann hält inne. Vorsichtig spät sie in den Gang hinaus, überrascht dass die Tür nicht verschlossen war. Wenn sie eine Gefangene war - und das war sie seit ihrer Entführung - warum konnte sie dann die Tür öffnen?
Sie macht einen Schritt in den Gang..