Rat der Noblen von Drackensteig » Davongestohlen

Annlynn kommt nach geraumer Zeit wieder zu sich. Ihr Kopf dröhnt und schmerzt und an der Stelle wo sie der Knauf des Messers getroffen hat um sie in die Dunkelheit zu schicken ist eine Beule die höllisch pocht. Die Wirkung des Giftes das ihr injiziert wurde und das sie nicht klar denken ließ hat nachgelassen und langsam dringt die Tatsache dass sie, dass ihre Wachsamkeit versagt hat in ihr Bewusstsein, ebenso wie die Erkenntnis dass sie gefesselt vor dem Sattel über einem Pferd hängt und jeder Galoppsprung des Tieres ihren Kopf zum Platzen bringen will. Ihr wird speiübel und alles dreht sich, dann übergibt sie sich Husten und nach Luft schnappend.

Der Reiter vermindert sein Tempo nicht, sehr zum Bedauern von Ann. Schließlich meldet sich ein weiteres Bedürfnis und sie wendet sich abgehackt an ihn. "Ich.. Brauche.. Eine.. Pause.."

Auch diesmal antwortet der Reiter nicht. Er hat nur seinen Auftrag im Sinn.

"verfluchte Hurenbock.. Halt an oder.." zischt sie ihn an.

"Sowohl mir, als auch dem Pferd ist es egal, wenn du dich oder uns bepisst." Dann gibt er dem Pferd die Sporen.

Das Pferd macht einen Satz und Ann hat Mühe genug Luft zu bekommen, da jeder galoppsprung ihr die rippen zusammen drückt. Fieberhaft überlegt sie wie sie sich aus der Situation retten kann. Schreien würde nichts nützen denn sie vermutet dass sie sobald der erste laut ihre Lippen verlässt erneut bewusstlos geschlagen wird. Wie verdammt nochmal hat der Kerl es geschafft sich mit ihr unbemerkt aus Sarum zu stehlen? Es musste doch aufgefallen sein wenn jemand eine Frau weg schleppt.. Sie beschließt noch etwas zu warten bis das Pferd wieder langsamer wird. Wollte er es nicht zuschande reiten dann müsste er es irgendwann wieder zügeln.

Die Nacht ist inzwischen hereingebrochen. Der Entführer hält das Pferd auf ein Waldstück zu. Er scheint den Weg bestens zu kennen. Nachdem sie noch eine halbe Stunde durch die Kiefernwälder geritten sind, kann man einige Schritt entfernt eine Fackel die Dunkelheit erleuchten sehen. Der Feuerschein enthüllt eine Frau...

Ann registriert alles aufmerksam. Die Gegend ist ihr nicht so gut bekannt. Als der Reiter endlich Halt macht seufzt sie erleichtert auf

Der Entführer versichert sich, dass alle Fesseln eng genug sind, ehe er Ann vom Pferd holt. Er weißt ihr einen Platz an einem Baum zu und bindet sie fest. Ohne sie weiter groß zu beachten, geht er auf die Frau zu und spricht mit ihr in einer fremden Sprache.

Erschöpft lehnt Ann den Kopf an den Baum. Sie hatte Durst, ihr ganzer Körper schmerzt und sie kam sich unendlich schmutzig vor. Aus geschlossenen Augen beobachtet sie ihren Entführer und die Frau und versucht zu verstehen was sie sagen, leider ohne Erfolg. Schließlich wird der Durst unerträglich und sie wendet sich an die beiden. "könnte ich etwas Wasser haben? Ich habe Durst.."

Der Entführer sieht seine Geißel kurz an. Dann nickt er seiner Verbündeten zu. Diese nimmt einen Wasserschlauch und geht auf Ann zu. Dann entkorkt sie den Schlauch und hält ihn an Anns Lippen.

Beinah gierig trinkt Ann aus dem Schlauch, verschluckt sich dabei und muss Husten inne halten. Ein verstohlener Blick über die Ausrüstung der Frau wird durch den Hustenanfall geschickt verborgen.

Die Frau trägt einfache bürgerliche Kleidung. Auffällig ist nur die prall gefüllte Geldkatze an ihrem Gürtel. Als Ann zu husten beginnt, tritt sie sofort drei Schritte zurück.

Ann stellt keine sichtbaren Waffen fest. Die prall gefüllte Börse zeigt ihr dass sie wohl dafür bezahlt worden ist.