RE: Nach dem Tavernenabend - 6

„Ja damit hast du Recht, nur gehören solche Dinge wie dieser Angriff auf mein Wesen fast schon zu meinem Alltag und verhindern dass sich meine Vollendung hinauszögert.. auch wenn dies oft qualvoll ist.. „

Sagt sie ruhig und mustert anschließend den nackten Körper des Jägers ausgiebig. Ihre Kleidung verdeckt die Gänsehaut an ihrem Körper

Als er sie so plötzlich am Hals Packt faucht sie ihn mit dunkler Stimme an... Ihre Giftkralle platziert sie reflexartig an dem Arm der sie packt.
„Vorsicht Octavian... !! du vergisst wer und was ich bin... „ zischt sie ihn an.
Dann fährt sie etwas ruhiger fort und bewegt sich keinen Zentimeter. „Jeder muss auf Erden seinen Platz und seine Bestimmung finden, ich weiß nun wo man mich schätzt, akzeptiert und respektiert Octavian... in der Menschenwelt wollten sie mich nur töten und jagen, dort hatte ich keine Macht kaum Chancen zu überleben oder gar mein Inneres Wesen in den Griff zu bekommen... und nun folge ich meiner Bestimmung „

Sie weiß dass sie im Moment nicht in einer Position ist in der sie sich wehren sollte. Aber auch Er sollte immer noch wissen was passiert wenn die scharfe Kralle seine Haut durchdringt..

Revinia wartet auf den Augenblick eines schwachen Momentes... In ihrer Tarnung kann sie nicht ihre volle Kraft und all ihre Fähigkeiten nutzen. „Ich wurde nicht erschaffen um Tatenlos rumzusitzen oder das Handwerk eines Schmiedes zu erlernen. Ich habe die Bestimmung mehr zu erschaffen, etwas weiter zu vererben Octavian, an etwas mächtiges was ich erschaffen habe, und manchmal sind wir dazu auf etwas höheres angewiesen und müssen Opfer bringen. Meine Lebenserwartung war nie sehr hoch, doch ich mache daraus was in meiner Macht steht und durch die Möglichkeiten die mir gegeben sind...“

Sie achtet darauf wie sich der Druck seiner Hand verändert.
„Ich habe Schulden, viele Gefallen und Pakte... ohne diese wäre ich heute nicht mehr hier! Und sie werden mich einholen und vernichten wenn ich sie nicht einhalte...“

Sie steht auf. Ihr Kleid hängt seitlich an ihren Schultern herunter, was sie aber nicht stört. „Ich habe keine Wahl... und man weiß nie was der Lohn für die Opfergabe ist. Im Moment hängt das Leben von meinem zweiten ich von einem Kleinen Ritter und dessen Leben ab.“

Sie bemerkt dass der Mensch in ihr wieder mehr an die Oberfläche kommt.. oft bedeutet das, dass eine dunkle Beeinflussung nicht lange auf sich warten lässt. Sie sieht sich um... Hinter einem der Bäume schwebt der dunkle Nebel. Sie dreht jedoch langsam den Kopf wieder zu Octavian.
„Es gibt kein Zurück mehr für mich Octavian.. „

Sie spürt deutlich die Anwesenheit des Dämons, was sich an ihren tiefen Atemzügen bemerkbar macht.

„Du verstehst nicht worum es hier geht... du urteilst über Dinge von denen du nur die Hälfte weißt Octavian...“. Sie geht nahe zu ihm, um folgendes aus bestimmtem Grund leiser sagen zu können.
„Es gibt zwei Möglichkeiten aber nur einen Weg für mich .. Dort wo ich herrschen werde, kann keiner mir mehr etwas anhaben, wenn das herrschen kann, was ich erschaffen habe, werde ich noch mehr Schutz und Freiheit haben.. doch bis dahin... ist die einzige Garantie zu leben, die meine Pakte und Gefallen einzuhalten. Denn das was du dort siehst..“ sie wirft einen kurzen Blick auf den Nebel „ermöglicht mir die Kontrolle über das Dämonische in mir, nur er kann es in Zaum halten Aber auch nur er kann dafür sorgen dass es Kontrolle über mich hat, solange bis es zu der Vollendung kommt, denn dann bin ich mächtiger als Er. Der Halsring war die einzige Möglichkeit andere und mich zu schützen, aber es war mühsam und hat mir den Weg versperrt zu meinem Ziel... und ich muss zurück zu meinen Herrschaftssitz um zu schützen was meine Zukunft sein wird... meine Freiheit.. „

Ihr Blick trennt sich von seinem. Einen kurzen Moment könnte man meinen etwas Zerrissenheit in ihr zu sehen. Sie geht an ihm vorbei und ein warmer Hauch ihres Körpergeruchs lässt ihn Ein wohlig warmes Gefühl verspüren... Eine kleine Kostprobe ihrer ihm gegenüber noch nie genutzten Fähigkeit.
Sie visiert das Portal an und geht vom Wald aus darauf zu.. während der Nebel ihr langsam durch die Bäume fliegend folgt.

Revinia geht zum Portal. Sie sieht sich um ob die anderen Dämonen in der Nähe sind. Besser wäre es wenn sie ihr nicht folgen, denn wenn sie wissen wo ihr Unterschlupf ist, wissen sie auch wo das Kind des angeblich verstorbenen Dämonenfürsten sich befindet. Revinia ist fest davon überzeugt dass Erebos noch existiert. Sie spürt es in ihren Adern.

Sie steht nun kurz vor dem Portal und denkt über Octavians Worte nach. Er hat doch keine Ahnung wie sicher ihr Tod ist, wenn sie vor allem außerhalb ihres Gewölbes Widerstand leistet. Noch dazu was soll es ihr bringen. Weitere Jahre als Freiwild auf der Flucht ohne einen Sinn? Was kennt sie schon... sie lebte um zu töten was ihr im Weg stand.. lebte um zu flüchten weil der Teil Mensch in ihr keinen Platz auf dieser Welt und unter den Menschen fand. Sie streunte viele Jahre durch die Welt um eine geeigneten Erbgutspender zu finden. Wieso nur hat sie das Gefühl dass noch etwas in der Luft schweb was sie nicht kennt.
Erwartet Octavian etwa dass sie wie die anderen Dämonen körperkontakt sucht. So etwas ist ihr fremd... auch Berührungen wie sie von Octavian kamen fühlte sie so zum ersten Mal. Die anderen Dämonen der Sippe Hades scheinen Berührungen wie etwa einen Kuss mit einem Gefühl oder einem anderen Sinn wahrzunehmen als sie es tut. Eine fremde Welt bei der es ihr an Erfahrung fehlt....
Doch irgendetwas hat der Jäger was ihre dämonischen und minimal vorhandenen menschlichen Sinne neugierig macht...

Sie lauscht den Geräuschen des Portals und streckt eine Hand hinein... möge es sie zurück in ihre Heimat bringen...

Revinia will gerade ins Portal treten, als sie plötzlich eine Hand an der Schulter packt. Aus Reflex dreht sie sich und schleudert in der Drehung den Angreifer einige Meter von sich. Noch im selben Moment spürt sie Metall am Hals, einen starken Schmerz, stößt einen dumpfen Schrei aus und verliert das Bewusstsein. Ihre Augen schließen sich langsam und verschwommen kann sie noch eine Gestalt wahrnehmen, mit Lederhandschuhen, und einer Peitsche im Gürtel eingeklemmt.
Ihr Herz pocht, dann wird ihr schwarz vor Augen.

Er kann erkennen dass ein braunes Pferd mit einem Mann mit Hut gerade kehrt macht Richtung Wald. Vorne vor dem Sattel Revinias Regungsloser Körper. Das Pferd galoppiert an.