RE: Das Wiegenfest - 43

Das Portal leuchtet wie schon vor Tagen grün und ein leichter Wind und dichter Nebel kommt aus dem Tor. Verena kann den Kummer und die Tränen nicht zurückhalten. Das Bedürfnis hineinzugehen ist in diesem Moment unbeschreiblich groß...

Verena streckt eine Hand in Richtung Portal... sie ist wie in Trance und Verzweiflung ist in ihren Augen zu sehen. Nebel zieht weiter aus dem Tor... Donner ist zu hören und ein Rauschen, welches man beim letzen Mal schon hören konnte. Verena ist geistig abwesend und bleich im Gesicht... Leise flüstert sie: "Mein geliebtes Kind... mein geliebter Gemahl... warum nimmst du sie mir..." ein Träne läuft ihr über die Wange.

Verena wehrt sich "Lasst mich runter!" er kann sie so nicht mehr halten und Verena landet auf den Knien. Während Ansgar sich aufrappelt geht sie zurück zum Portal und ruft lauthals: "Mariuuus!" Dieser Schrei hallt durch die Gänge bis in die oberen Stockwerke.
Noch im selben Moment weht starker Wind aus dem Portal und noch bevor Verena zurückfällt packt sie eine Hand am Hals. Den Wachen und auch sonst niemandem ist es möglich sich dem Portal zu nähern.
Eine dunkle Stimme spricht unverständliche Worte, nur Verena scheint sie zu verstehen. Zugleich durchbohrt ein heller Lichtstrahl für einige Momente ihren Bauch. Alle Anwesenden werden geblendet. Mit einem Ruck jedoch ist es Windstill und auch der Lichtstrahl erlischt. Verena fällt zu Boden und bleibt regungslos liegen...

Die Tür zum Gemach steht offen. Als sie Verena aufs Bett legen, kommt sie zu sich und sieht Grim benebelt an und sagt mit schwacher Stimme: "Nein... ich habe ihm noch nicht geantwortet... "

Er beendet das länger gewordene Gespräch mit seiner Besucherin mit einer Rückführung zum Ursprünglichen Thema.
"Also sind die Reservetruppen aus Wiltora nicht an euch angeschlossen? Nun ja, dann wird es nötig sein, dass jemand dorthin reist und die Truppen mobilisiert. Lass deinen Prior wissen, dass ich mich selbst darum kümmere und er in der Zwischenzeit ein Auge auf den Don haben soll!"
Er verabschiedet sich von ihr, geleitet sie aus seiner provisorischen Amtsstube und entlässt sie.
Im Anschluss daran gürtet er sich mit seinem Schwert, wirft sich seine Kutte über und geht zum Stall, wo er sein Pferd sattelt, aber dieses Mal eine Satteldeck in den alauvener Wappenfarben wählt und die Wimpel vom Orden und einen eigenen lediglich am Sattel annestelt.
Er streichelt dem Wallach über die Nüstern und sagt: "Wir haben einen scharfen Ritt vor uns, mein Großer! Schaffst du das?"
Der Wallach schnaubt kurz und richtet sich zu seiner vollen Größe auf.
Tirador lacht auf und schwingt sich in den Sattel.
Am Tor vorbei gibt er seinem Braunen die Sporen.