Das Herzogtum Alauven » Das Wiegenfest

Einige Tage nach der Geburt der werten Prinzessin Katharina von Alauven lies der Graf von Verdunz Don Nicolo di Condit ein Fest aufrichten. Einige Gäste kamen um dem Paar ihren Glückwunsch auszusprechen. Was sich jedoch an diesem Abend zutrug, war alles andere als festlich und erfreulich. Mit einigen Zwischenfällen wie das Auftauchen der einst verschollenen Gräfin von Mooringen und einigen Beleidigungen und Anschuldigungen gegenüber der Herzogin verlief der Abend anfangs noch ruhig.
Auch ein Geist erschien und sprach Drohungen gegenüber der Anwesenden aus.
Doch der schlimmste Höhepunkt des Tages lies alle gänzlich die Fassung verlieren. Das Kind des Herzogs und der Herzogin wurde entführt und hinterlassen wurde ein Brief. Der Brief von Marius von Verdunz... Einst Graf von Verdunz und mittlerweile gesuchter und weit gefürchteter Bozephalusanhänger. Auch ein Portal wurde gefunden in den Kellergewölben des Grafensitzes. Um das Kind zurückzuholen, entschlossen sich die Anwesenden Gäste einigen Hinweisen nachzugehen welche Marius mit seiner Nachricht hinterlassen hatte. Sie schafften es das Portal welche deaktiviert war wieder zu aktivieren. Um sein Kind zu suchen begab sich der Herzog in die Öffnung des Portals und verschwand spurlos. Er war entschlossen und schreckte vor nichts zurück um sein Kind zurück zu holen.
Zurück blieben Männer und Frauen die sich sofort aufmachten Männer und Wissenskundige aufzutreiben, welche dem Herzog als Unterstützung dienen sollen.
Von diesem Zeitpunkt an ist nun Tirador von Tunrit Truchsess von Haus und Herzogtum Alauven, Meister des Ordens der Viper für die Geschehnisse in Alauven und das weitere vorgehen verantwortlich.

Es ist nun wenige Stunden her, dass das Kind verschwand und der Herzog durch das Portal ging. Viele Anwesende sind nun auf dem Weg, Verstärkung zu holen.
Herzogin Verena von Alauven, die Gemahlin des verschwundenen Herzogs und Mutter der entführten Prinzessin Katharina von Alauven sitzt mit einem Vertrauten im Saal der Feierlichkeit, welcher sich über dem Kellerraum indem das Portal gefunden wurde befindet und starrt in die Leere. Ihre Trauer uns endlos, ihre Verzweiflung kaum in Worte zu fassen.
Entkräftet greift sie nach dem Becher und trinkt einen Schluck. Ihre Augen sind gezeichnet von Trauer und Tränen und ihre Hände zittern.
Es sollte doch eigentlich eine schöne Feier werden. Es endete in einer Katastrophe. Sie hat bereits zwei Kinder verloren... Nun wurde ihr das dritte Kind entrissen und sie ist sich sicher, dass auch ihr Gemahl sich in großer Gefahr befindet. Sie kann zwar seine Handlung einerseits Verstehen aber zugleich versteht sie seine Unvernunft nicht... Er ging alleine... nicht eine Wache begleitete ihn. Er ist Marius und allem Übel schutzlos ausgeliefert.

Die Herzogin blick in das Feuer der Kerze und eine weitere Träne rollt über ihr bleiches Gesicht.
Sie steht auf, geht zur Tür des Saals und geht hinunter zum Portal. Grim, ihr Leibarzt und ihre Zofe Anna folgen ihr besorgt. Ohne jedoch ihre Begleiter zu beachten, kniet sie sich vor das Portal und beginnt ein Gebet zu sprechen. Nach einer Weile herrscht Schweigen. Sie setzt sich geschwächt und immer noch leeren Blickes auf den Boden und lehnt sich an die Steinwand in der ihr Gemahl verschwand. Sie sich zuvor ein kleines Mittel in ihr Trinkgefäß gemischt, welches nun beginnt seine Wirkung zu zeigen. Auf alle Fragen die ihr diesbezüglich gestellt wurden und gestellt werden gibt sie keine Antwort... Anna und Grim verlassen für kurze Zeit den Kellerraum und nach mehrfacher Aufforderung von Seiten Verenas, verlässt auch der Wachmann den Raum. Verenas Augenlider werden schwer und schließen sich kurze Zeit später.

Nach Beendigung der letzten Gespräche zieht sich Tirador in seine Kammer in der neuen Burg zu Wiltora zurück und beginnt mit seiner Arbeit. Er Verfasst die Verlautbarung zu seiner Erhebung zum Truchsess, einige Anschläge und eine Depesche an den Orden der Viper.
Immer wieder macht er Pausen um sich die gegenwärtigen Situation wieder und wieder vor Augen zu führen und die nächsten Schritte und Optionen gegeneinander abzuwägen. Er steht auf, nimmt seinen Weinpokal,den er noch einmal auffüllt, geht zum Fenster und Blickt in Richtung Süden, in Richtung des Siebenbergenlandes - dorthin, wo er Marius vermutet.

Anna tut wie ihr geheißen und legt sich auf ihren Schlafplatz nahe der Herzogin.
Der Morgen bricht herein und das Feuer ist ausgegangen... Im Gemach ist es kalt geworden und Anna steht auf und zündet das Feuer wieder an.
Im gleichen Moment wird Verena wieder wach und sieht sich um... sie steht auf und blickt in die Wiege ihres Babys... stellt fest, dass es nicht nur ein Traum war. Sie setzt sich aufs Bett und Tränen rollen über ihr Gesicht.
Anna ist deutlich anzusehen, dass ihr diese Sache an die Nieren geht und sie setzt sich zu der Herzogin. Sie streicht ihr über die Schulter und sagt. "man wird sie finden Hoheit..."
Sie beginnt das Haar Verenas zu kämmen und steckt es zurecht. Sie bringt die Waschschüssel wartet bis Verena sich gewaschen hat...
Anna legt Verena ein helles Kleid aufs Bett welches Verena dann anzieht.
Verena setzt sich wieder aufs Bett und starrt aus dem Fenster, aufdem ein hölzernes Ceridenholz steht...

Anna verlässt den Raum und befielt dem Wachmann Grim zu berichten, dass die Herzogin erwacht ist. Dann geht sie um sich über Neuigkeiten zu informieren.

Verena nickt nur und sieht ihm mit ihren glasigen Augen in die seinen. Der Schmerz in ihrerer Seele ist in ihren Augen zu sehen und von Kraft ist im Moment keine Spur. Zu viel ist vorgefallen die letzten Jahre... zuviel ihrer Kraft hat sie verloren. Auch wenn sich ihre Vernunft und ihr Wille nach gewinnbringenden Handlungen sehnen. Der Wille ist da, nur ihr Geist ist erschöpft.

Verena hat keinen Bissen gegessen. Sie nun mit Grim und Anna im Hof. Sie gehen langsamen Schrittes. Kein Wort geht der Herzogin über die Lippen.

Ein Bote marschiert über den Hof und bleibt ein paar Schritte vor Verena stehen. "Hoheit... " er verbeugt sich "ich habe den Magister der Nordallianz einholen können, er hat sich gleich aufgemacht und ist auf dem Weg zurück."

Verena nickt. Dann entlässt sie den Boten mit einem Handwinken und geht langsamen Schrittes weiter. Nach einiger Zeit kehren sie wieder zurück in das Gemach.

Verena setzt sich auf den Stuhl beim Kamin und legt die Hände in den Schoß. Sie blickt in das Feuer.... in einer Situation wie dieser ist ist das warten unerträglich, das Handeln aufgrund ihres Zustandes unmöglich... Der Schmerz in ihr will sie antreiben, doch ihr Körper zwingt sie zur Ruhe wo keine ist.... in ihrem Kopf wandern tausend Gedanken, Vermutungen und Befürchtungen.
Wie soll ihr Kind das überleben?... wird es in diesen Momenten schreiend in der Kälte irgendwo liegen und hungern? Ist Katharina und ihr Gemahl am Leben und wenn ja, wie ist es möglich sie aufzufinden. Die Zeit sitzt ihr im Nacken, jeder Tag könnte der letzte sein für ihre Familie.

Verdutzt sieht sie ihn an "Schlafen? Jetzt?"