RE: Spiel um Kopf und Kragen 3 (KRONBURG 1.0) - 85

Henry atmet tief ein und besinnt sich kurz. "Nun gut. Einen Tag. Dann werden wir unser Handwerk beginnen. Wir stehen auf der selben Seite, Truchsess. Ihr und wir wollen die Werke der Finsternis in diesem Land beenden. Ihr seid lange alleine dagegen gestanden, wie mir scheint. Was meine Glaubensbrüder getan oder nicht getan haben, darüber mag allein der Eyne richten.
Ich hingegen habe mein Leben seit über zwanzig Jahren dem Kampf gegen Bozephalus gewidmet. Ich stand Hexern und Dämonen gegenüber, habe Untote und Geister ausgelöscht und habe ganze verdorbene Adelshäuser zu Fall gebracht. Ich bin über Fürsten und Bauern zu Gericht gesessen und habe meine Richtsprüche allein im Glauben gefällt. Was immer mein Weg bereit hält, es ist im Wissen und Wollen des Eynen begründet.
Viel musstet Ihr wohl bislang in diesem Kampf erdulden. Aber jetzt seid Ihr nicht mehr allein."

Mit einem Nicken verlassen Henry und die beiden anderen Ritter das Zimmer und begeben sich in den Hof zu Ihren Gefolgsleuten. Dort angekommen, schart Henry seine Brüder um sich und stimmt ein Gebet an.

"Oh Eyner, Deine Wege sind wunderbar. Wir sind Dein Werkzeug, wir sind Dein Wille. Leite uns in der Finsternis der Nacht und sei das feurige Licht in unseren Herzen." Mit diesen Worten stimmen die Ordensbrüder ein gemeinsamen Oh Eyner an...

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Die alte Köchin Mira hat mittlerweile ihre Kammer wieder verlassen. Natürlich nicht ohne diese sorgfältig hinter sich abgeschlossen zu haben. Jetzt steht sie wieder in der Küche und überwacht die letzten Vorbereitungen für das Essen. Der Soldat der nach ihr geschickt wurde steht an der Tür zur Küche und hat ihr die Nachricht bereits überbracht. Die Antwort der Alten hat ihm nicht so gefallen und sie hallt noch in seinem Kopf nach 'Solln se warten.. Grummel bis ick dat essen fertich hab.. Brumpf.. Wird schon nicht darben dran.. Hrmpf.. Mach ihm gleich noch nen Brei.. Grumpf.. Und jetzt scher dich raus hier.. Grumpf.. Sonst kannste abwaschn..hmpf.m"
Als der Küchenjunge nun auch noch den Korb mit den frischen Broten fallen lässt und diese über den Boden kullern ists um die Beherrschung Miras erst recht geschehen. Wütend schreit sie diesen an
" wat biste nur fürn Tölpel.. Scher dich Weg! Groll.. Hmpf.." der Junge will die Brote aufheben und duckt sich unter der erhobenen Hand der Alten weg. "Na warte.. Grumpf.. Ick krieg dir.. Hmpf.." sie nimmt den langen großen Kochlöffel und setzt dem flüchtenden Bengel nach, der ihr jetzt auch noch die Zunge rausstreckt und mit einem Brot unterm Arm aus der Küche flitzt, vorbei am Soldaten, der bereitwillig beiden Platz macht um nicht selbst was abzukriegen. Mira bleibt an der Küchentür stehen, schwer atmend denn die Treppen und die kleine Strecke sind für ihre Leibesfülle und der Kurzatmigkeit zuviel, schwingt noch einmal den Kochlöffel und schimpft laut weiter, ungeachtet der Tatsache dass draußen die Geistlichen ihr Gebet verrichten. "warte hf.. Wart nur Bürschchen.. Hfff.. Lump!.. Hffhff.. Kommst morgen eh wieder.. Hff.. Dann kannste Rüben schälen.. Hfff". Der Junge ist schon halb über den Hof und verschwindet um die nächste Ecke. Die Alte dreht sich um, schnauzt den Soldaten an der gerade ein Grinsen verkneifen muss "wat is..? Haste nischt zu tun.. Grummel" und verschwindet wieder in der Küche.

Raspendix wartet bis auch der letzte Herr den Raum verlassen hat und geht dann auf Verena zu. "Nun wollen wirr dort weiterreden wo wirr unterbrochen wurden?" Fragt er leise aber höflich.

Raspendix schaut ihr tief in die Augen. "Wollt ihr dem Eynen euer Leben anvertrauen oder vertraut ihr in diesem Fall meiner Alchemie? Wenn ja müssen wir uns beeilen und es im geheimen tun."

Jetzt schaut Raspendix ernst und geht auf sie zu. "Dann wünsche ich euch ein schönes kurzes Leben und auf das eure beiden Töchter ohne Mutter aufwachsen mögen. Ihr wisst was euer Gemahl erwartet. Einen Erben und nicht zwei Mädchen. Ihr verteufelt mich, doch mein Sinnen war nicht aus hinterhältiger Natur. Ich wollte euch einen männlichen Erben schenken und dafür eure Tochter ausbilden. Es wuerden alle gewinnen. Ihr behaltet euer Leben, erhaltet einen männlichen Erben und ich bekomme eine Schülerin. Doch wenn ihr den Tod wählt so sei es. Er wird euch richten und eure Kinder enterben oder schlimmeres und sich dann ein neues Weib nehmen. Ein Weib das ihm einen Erben beschert".Raspendix verneigt sich und will gehen.

Raspendix schaut Verena an. "EuerGemahl liebt euch? Dann sagt mir warum hat er mir dann vor Jahren den Auftrag gegeben euer ungeborenes zu töten und eure liebsten zu quälen. Meint ihr er wird nicht das gleiche wieder verlangen wenn ich ihm sage das ihr zwei Kinder gebären werdet aber kein Erbe dabei ist? Er ist das Monster hier nicht ich. Ich habe nur Befehle befolgt sonst wäre ich getötet worden. Wahrlich habe ich schreckliches getan, jedoch will ich euch nur Gutes um für das damalige zu suehnen. Und niemand will euch Angst machen, es ist nur die Wahrheit".