RE: Spiel um Kopf und Kragen 3 (KRONBURG 1.0) - 67

Die Alte verzieht die Miene, verdreht sie Augen und Seufzt...
"Hat die alte Vettel mL wieder ihre Meinung geänder... Na schön..."

Sie blickt zur Magd.
"Klara, du gehts jetzt in die Waschküche und fängst mit der Wäsche an. Ich hole
die anderen. Mit diesem Blödsinn muss jetzt Schluss sein."

Sie watschelt in Richtung des Haupthauses und lässt im Vorveigehen vernehmen.
"Danke Hans, sag deiner Frau einen Gruß von mir., Gerald, denk dran, Morgeb ist Waschtag, wehe
Ich seh dich wieder nicht dort..."

Verena wartet eine Weile... Immer wieder gehen ihr die Worte des Grafen durch den Kopf... die Worte von Raspendix und die aktuelle Lage die sie sehr unter Druck setzt... Es ist zu viel... Zu lange hat sie sich damit rumgeschlagen. Viele Kriege stehen vor der Tür. Überall Verrat und Gefahr. Sie muss ihre Tochter schützen. Ihr Gemahl wird einige Köpfe rollen lassen doch hat er auch seine Augen weit genug geöffnet um auch alle beiseite zu schaffen die dem Land schaden? Sie liegt hier und es sind ihr die Hände gebunden. Von hier aus kann sie nicht genug ausrichten um die schlimmen Dinge zu verhindern.
In ihrem Kopf herrscht Krieg.. zu viel Krieg. Ein Sturm der Verwüstung bahnt sich den Weg zu einer Entscheidung.
Sie weiß welche Gefahr droht wenn sie das tut was sie vor hat, doch sie muss zur Ruhe kommen. Sie muss weg von denjenigen die ihr und ihrer Tochter schaden können.
Sie steht auf und packt einige Dinge. Ihre Tochter wurde inzwischen zurück zu ihr gebracht. Sie packt einen Beute.... nicht viel... nur so viel um unterwegs alles zu haben was Katharina benötigt. Dann verfasst sie einen Brief den sie unters Kissen legt. Sie schreibt lange daran und ein paar Tränen laufen ihr übers Gesicht.
Dann geht sie zur Tür, öffnet diese und befielt den Wachen hier zu bleiben und das Zimmer nicht aus den Augen zu lassen. Ihre Tochter hat sie mit einem Tuch um sich gebunden. Der Flur scheint im Moment leer zu sein. ums Eck unterhalten sich die alte Frau und die Damen noch, was Verena ausnutzt. Tirador ist in der Amtsstube. Sie huscht ums Eck und läuft die Treppe der Bediensteten runter. Auch am hinteren Ausgang der Burg stehen zwei Wachen die die Doppeltür bewachen. "Tretet beiseite!" sagt sie. Die Wachen sehen sich gegenseitig an, würden es aber nicht wagen der Herzogin den Weg zu versperren. Sie öffnen ihr die Tür und verschließen sie sogleich wieder. Einer der Wachen macht sich auf den Weg dem Hauptmann Bescheid zu geben dass die Herzogin darauf bestand ohne Wachen die Burg zu verlassen und ordnet an dass sie der Herzogin zu ihrem Schutz noch ein paar Wachen mit auf den Weg schicken. Doch als diese dann auf Befehl aus der Burg eilen, fehlt von Verena jede Spur.... Ein größerer Trupp wird losgeschickt... Der Truchsess wird auf schnellstem Wege informiert.
Verena hat einen Weg gefunden. Er führt durch den Wald in eine Sänke. Sie nutzt jeden Felsen um sich vor den Augen der Wachen zu schützen. Jeden Schritt macht sie mit Vorsicht, denn eine weitere Fehlgeburt würde sie vermutlich nur schwer verkraften. Ihre Verzweiflung treibt sie tief in die Ferne... Bis auch die Suche in der Dunkelheit letztendlich abgebrochen wird.

Es nähert sich ein Soldat des Herzogs der Burg. „Eine Botschaft von der Grenze und den Häfen!“ ruft er als er ankommt. Er wird eingelassen. Dem Truchsess wird diese Botschaft sofort überbracht.

Verena ist inzwischen in der Nähe der Burg in Kronhausen. Unterwegs hat sie bei einer Bauernfamilie für sich und ihre Tochter gesorgt. Sie hatte Hunger. Dort bekam sie auch ein Pferd. Der Schatten in Verena wird größer, ihre Kraft weniger. Ihre Angst größer und ihr Gewissen wird stark auf die Probe gestellt solange nichts voran geht. Dennoch tut ihr jeder Schritt gut. Sie weiß dass man nach ihr suchen wird, doch bis sie sie finden will sie einiges in die Wege geleitet haben. Sie merkt jedoch dass sie sich ein wenig übernommen hat und es wird ihr leicht schwummrig. In der Ferne sieht sie auf einer Lichtung das Flackern von Lagerfeuer. Auch wenn für sie einiges schon verschwommen aussieht denkt sie Zelte erkennen zu können. Sie nähert sich im Schritt mit dem Pferd und ihrer Tochter an der Brust, deren weinen bereits bis ins Lager zu hören ist. Sie nähert sich dem Lager immer mehr und erkennt erleichtert ein Wappen... eine goldene Krone, die Farben des Wappens einer guten Freundin....

Tirador glaubt immer noch nicht, was ihm von Verena eröffnet wurde. Er sitzt tief in Gedanken versunken an seinem Tisch und bedenkt die Optionen, als es hart an der Tür klopft.
Gereizt, aber in ruhigem Ton ruft er zur Tür: "Herein!"

Der Wachmann teilt dem Truchsess mit, dass die Herzogin mit ihrer Tochter durch das Westtor ohne Bewachung die Burg verlassen hat. Es wurden ihr Wachleute hinterher geschickt.
Er verneigt sich.

"SIE HAT WAS?!?!", schreit Tirador den Wachmann an.
"Schick ihr 10 der verbliebenen Ordensmänner hinterher! Na Los! Wegtreten! MARSCH, MARSCH!"
Nachdem der Wachmann sich entfernt hat, fällt Tirador förmlich in sich zusammen. "gerade jetzt...", denkt er, wo er ihr nicht persönlich nachsetzen kann, weil die Burg ansonsten ohne Führung da stünde.
Er weiß, dass sollte sie verschwunden bleiben, er Etzel informieren muss.

Soldaten der Grenze haben bereits einen Boten geschickt, der Botschaft über die Ankunft der Gräfin und ihrem Gefolge überbringen soll.
Ein weiterer Bote ist auf dem Weg nach Mooringen um dem Herzog über weitere Beobachtungen zu berichten. Verena wird im Lager der Gräfin von Falkenstein herzlich in Empfang genommen. Verena und die Gräfin hatten ein langes Gespräch. Sie konnte etwas zur Ruhe kommen und dank ihr auch einiges in die Wege leiten. Sie sitzt bereits wieder auf einem Pferd mit ihrer Tochter, bei ihr sind mehrere Männer der gräflichen Gefolgschaft von Falkenstein. "Danke... " sagt Verena zu Marvina und treibt ihr Pferd an. Sie macht sich mit ca 20 Mann auf den Weg zurück zum Herzogssitz. Durchgehend lauscht sie ihrem Körper um Warnsignale wahrnehmen zu können und genug Pausen einzulegen. Sie weiß welches Risiko sie eingegangen ist, doch es war Zeit zu handeln...
Unterdessen verlassen weitere Reiter das Lager der Gräfin von Falkenstein. Die weiße Fahne ist deutlich erkennbar am Lager.
An sämtlichen Pfaden sind die Soldaten ihres Gemahls zu sehen, sie gibt sich immer wieder zu erkennen, doch mehr eine Verbeugung und Getuschel unter den Soldaten passiert nicht. Auf halber Strecke legen sie eine Pause ein und machen ein Lagerfeuer. Verena setzt sich mit ihrer Tochter gerade ans Lagerfeuer als sie Soldaten der Viper mit gestrecktem Galopp auf sie zureiten sehen. Die Herzogin wäre verwundert gewesen, wenn diese nicht eingetroffen wären. Sie steht auf und wartet.....

Die Männer vom Orden sehen von Weitem das Lagerfeuer und halten darauf zu. Dort angekommen sieht der Obrist Wappen auf den Wimpel, die ihm nicht geläufig sind. Hart anhaltend, aber nicht vom Pferd steigend, fragt er zu wessen Gefolge die Reisegruppe gehört und sieht wartend vom Pferd herab in die Runde.

Verena tritt an das Pferd des Soldaten heran "Es sind Gefolgsleute der Gräfin von Falkenstein, einer guten Freund der Herzogin von Alauven zu Etzel... meiner Wenigkeit..." Sie wartet auf seine Reaktion.

Der Obrist verneig sich so tief, wie es seine Position im Sattel zulässt und gibt sich zu erkennen. Er entschuldigt sich für das unwirsche Auftreten und berichtet, dass er und seine Männer seit einigen Tagen auf der suche nach ihr wären.
"Der der ehrenwerte Meister und Truchsess euer Lordschaft, Tirador von Tunrit, bittet euch respektvoll als bald den Heimweg in unserem Geleit anzutreten - selbstredend sobald ihr euch im Stande seht, nach eurer Rast ein Pferd zu besteigen.", beendet der Obrist seinen Sermon.

Zur gleichen Zeit als der Obrist mit Verena spricht, nähert sich auf der staubigen Landstraße eine weitere Reiterkolonne.
Die Pferde und Reiter sind grau vor Staub, aber erkennbar gerüstet.

An einer Lanze hängt ein staubiger Wimpel herab, unter dessen grauer Dreckschicht grüne Stoff hervorlugt.
als die Männer das Lager und die vielen Menschen bemerken, wird die Kolonne langsamer und nähert sich schließlich im Schritt dem Geschehen

Verena muss einen Moment lang schmunzeln... sie kennt Tirador lange genug um wissen zu können, dass die Worte des Soldaten nicht im Ansatz die des Truchsess entsprechen können. Sie stellt sich einen tobenden Truchsess in seiner Amtsstube vor, der mit seinem Geschrei sämtliche Ratten der Burg ins Exil schickt. Sie bleibt jedoch gefasst und antwortet ruhig "Wir waren bereits auf dem Weg zurück. Ihr habt euch zu meinem Glück lange genug Zeit gelassen, sodass ich meine Vorhaben erledigen konnte. Wir werden bald weiterreisen."