RE: Spiel um Kopf und Kragen 3 (KRONBURG 1.0) - 48

Verena weiß was es bedeuten kann , wenn er das Wort Strafe erwähnt... es wird tote geben. Jedes Mal wenn dies der Fall ist, spürt Verena ein beklemmtes Gefühl. Sie setzt sich aufs Bett und liebkost ihre Tochter.
Ihr fällt ein, dass wohl noch jemand vor der Tür wartet.., „tretet ein...“ ruft sie zur Tür.

„Guten Morgen“ entgegnet Verena. Sie zieht die Augenbraue hoch und beobachtet die Frau...

Verena nickt und legt sich hin.

„Mein Gemahl wird ohnehin abreisen. Und an alles andere versuche ich mich so gut es geht zu halten...“ sagt sie... auch wenn es für sie unvorstellbar ist, ihre Tochter nicht mehr zu heben wann sie es will. Sie setzt sich etwas aufrechter ins Bett.

Amalia hat sich inzwischen zurecht gemacht und hat sich vom Waschkeller einen Korb Wäsche geholt und geht damit in den Hof zum Arbeitsbereich um die Wäsche aufzuhängen. Sie beobachtet nebenbei das Geschehen am Hof. Sie versinkt hin und wieder tief in Gedanken während sie die Wäsche aufhängt, dabei denkt sie immer wieder an die Worte der Herzogin... einerseits sieht sie es als Ehre für diese Sache von der Herzogin ausgewählt worden zu sein.. doch sie dachte nie daran eine körperliche Vereinigung als Aufgabe zu erleben... kann sie sich einfach hingeben? Sie kann einen Mann nicht einfach wie eine geübte Hure verführen... aber sie muss es versuchen... was wäre nur wenn sie dem Herzog missfallen würde...

Amalia hat die Wäsche aufgehängt und nimmt ihren Korb. Was am Hof geschieht, ist ihr nicht fremd... dennoch will sie gewisse Dinge nicht mit ansehen und begibt sich wieder in die Waschküche. Die anderen Frauen tuscheln nun auffällig hinter ihrem Rücken.. unsicher sieht sie die Frauen an, sagt jedoch nichts und legt die trockene Wäsche zusammen...

In dem Moment als Etzel den Krug absetzt um sich den Schaum aus dem Bart zu wischen dröhnt ein Klatschen durch den inzwischen stillen Innenhof.
Am Ende der Menge, am oberen Fenster des Gesindehauses steht Graf die Conti, gestützt von zweien seiner Untergebenen und klatscht Beifall..
Er lässt seinen Blick über die Menge schweifen und beginnt zu sprechen,
seine Stimme schallt laut durch die kalte Morgenluft.

"Sie an, sie an...... Die Gerechtigkeit seiner Durchlaucht, Herzog Etzel von Alauven.... Großmeister des Vipernordens....
Das also ist der Dank für jahrelange treue Dienste und Blut auf dem Schlachtfeld....... "

Er lächelt verkniffen, die unteren Reihen der Menchen, direkt vor dem Fenster können es sehen.

" Nun .... Trifft mich das gleiche Schicksal Etzel ? nachdem ich euch und eurem Haus jahrelang Treu gedient habe ? Selbst vor einer Woche noch mein Blut für euch, euer
Haus und eure Sache vergossen habe ? Wie ich erfur, während ich Onmächtig darniederlag wurden meine MÄNNER gefangen genommen und meine MÄNNER die ich in EUREM Auftrag als Vasal KOMMEN lies wurden behandelt wie eine fremde ARMEE ?? "

Er zieht bei diesen Worten einen Teil des Hemds hoch und die Menge um ihn herum stöhnt kollektiv auf als sie
die blutigen Bandagen und das unförmige, geschwollene Fleisch sieht...

Er stüzt sich schwer auf dem Fenstersims ab und
Die Menge beginnt aufgeregt zu tuschelt.
Er verbeugt sich in Richtung des Prinzen tief und blickt kurz zu Etzel, der ihn abwartend ansieht, den Bierkrug noch in der Hand, die Rüstung durch einige Spritzer blutverschmiert.

Er hält den Blick zum Prinzen aufrecht

" Wie mir zugetragen wurde, hat seine königliche Durchlaucht den Schutz meiner Person garantiert für das was bald folgen wird..... Excellencia, als treuer Diener Thelandors möchte ich euch für diese Gnade danken ... Denn in Alauven ist man verletzt und mit zu viel Wissen seines Lebens nicht sicher...."

Dann fixiert er Etzel, die blauen Augen kalt auf ihn Gerichtet.

"Ihr werft MIR Hochverrat vor, wie ich erfuhr... Nun, ich stehe vor euch...... Ohne das ich nicht in der Lage wäre mich zu Verteidigen ... Sprecht sie ruhig aus... die ANKLAGE, die VORWÜRFE..... Ich warte...
oder ist euch bereits bewusst das die Natur der Anklage und die Person die sie bei euch gegen mich in den Raum stellte lächerlich sind ....."

Als die Alte das Zimmer verlassen hat, kommt eine Magd mit dem Frühstück herein und erzählt Verena von dem was sie am Innenhof der Hauptburg abspielt. Verena runzelt die Stirn und schickt die Magd wieder dort hin um zu beobachten und sie am Laufenden zu halten.

Amalia wird unterdessen von einer der anderen Weiber angesprochen „Amalia... was wollte die Herzogin von dir?“

Amalia antwortet: „ich soll den Herzog begleiten und für sein Wohl sorgen...“
Die Magd sieht sie skeptisch an: „soso für sein Wohl sorgen...“ die Magd sieht grinsend zu den anderen Frauen Im Raum. Amalia fühlt sich in diesem Moment verurteilt und sieht die Weiber zornig an „Was auch immer für Aufgaben es sind die ich zu erfüllen habe, ich werde sie pflichtbewusst erfüllen... euren Neid könnt ihr euch schenken.. seht lieber zu, dass ihr die Wäsche sauberer macht... hier sind immer noch Flecken drauf..“
Die jungen Frauen kichern.
Amalia is ein paar Jahre älter als der Großteil der Frauen hier und ihr Geduldsfaden wurde schon immer auf die Probe gestellt. Amalia ist 30 Jahre alt und wurde von ihrem Mann von einem Tag auf den anderen fortgejagt, weil sie ihm keine Kinder schenken konnte. Nur durch Zufall wurde ihr kürzlich die Möglichkeit geboten hier am Hof zu leben und für Unterkunft und Essen als Magd zu arbeiten... doch die weit jüngeren Mägde rauben ihr die Nerven.
Ob der Herzog sie mitnimmt, wird sich bald zeigen. Noch hat sie keine Aufforderung bekommen ihre Sachen zu packen.
Liara kann es nicht lassen, die junge Magd spricht leise weiter : „Er soll sehr grob sein und kürzlich soll er auch sein Weib gegen ihren Willen genommen haben und ihr sogar Gewalt angetan haben... bist du sicher dass du FÜR SEIN WOHL sorgen willst?“

Amalia reicht es... „genug jetzt! Macht eure Arbeit!“ sie nimmt den Korb mit der Wäsche und geht nach oben, um die Betten in den Schlafkammern frisch zu beziehen. Während sie in einer leeren Schlafkammer die Laken einsammelt gehen ihr die Worte ihrer Kollegin durch den Kopf. Ist es nur der Neid? Oder ist doch etwas wahres daran? Wie dem auch sei... hier weg zu kommen wäre ihr lieber.

Mit etwas Abstand beobachtet Tirador die Geschehnisse auf dem Hof und lauscht aufmerksam.