RE: Spiel um Kopf und Kragen 3 (KRONBURG 1.0) - 14

Er drückt sie etwas fester an sich, streicht ihr übers Haar und riecht daran, so wie er es öfter tut um ihren Duft bei sich zu haben. Worte braucht es keine. Nicht jetzt. Noch mehrere Momente verharrt er in dieser angenehmen Position. Dann muss er sich aber dennoch langsam lösen. Es gibt jetzt viel zu tun und zu wenig Zeit.

Währenddessen wartet der Magister Wolfram, welcher dem Herzog hinaus gefolgt ist, im Hof. Er hält dabei angemessenen Abstand zur Gräfin man kann jedoch erkennen dass er irgendwie mit sich hadert. Er blickt zu ihr hinüber und entschließt sich es zu tun. Er nähert sich der Gräfin und spricht sie an: "Mylady....verzeiht auf ein Wort wenn ihr es gestattet"

Elea sieht ihn an, ihre Miene ist nicht zu deuten doch wirkt sie nicht unfreundlich. "Magister.. Bitte. Sprecht frei heraus.."

Wolfram geht auf ein knie herab. "Mylady ich weiß ihr habt jeden Grund mich zu hassen oder mir schlechtes zu wünschen. Ich habe durch meine Dienste als Diplomat des Rates euch schaden zugefügt, durch meine Aussage damals vor dem Herzog. Und ich weiss dass ich dies nicht rückgängig zu machen vermag. Ich handelte in meinen wissen und gewissen. Ich habe damals gesehen wie Männer in eurem Namen meine Familie schändeten und töteten so wie es anderen auch erging in mooringen. Hinzu kamen falscher Rat und falsche Worte welche mich blind für Vernunft und Verstand machten. Das was euch in letzter Zeit wiederfahren ist war nicht dass wofür ich immer eingetreten bin. Ich habe immer dafür plädiert vor dem Rat dass nur der Herzog über euch richten dürfe nachdem wir unsere Beweise vorgelegt hätten." Er macht eine kurze Pause "Ich weiß ich habe keinen Anspruch auf eure Gnade und euer Vergeben und ich weiß eines Tages wird meine Handlung in diesem Wahnsinn mich einholen. Dennoch knie ich hier vor euch und bitte um Verzeihung nicht um mich aus der Verantwortung zu ziehen sondern im Gedanken an einen Frieden." Danach senkt er seinen Kopf.

Die Wachen die um Elea herum standen gingen in Alarmbereitschaft als der Magister sich weiter näherte und erst als die Gräfin abwinkte löste sich deren Spannung. Als der Magister auf ein Knie sank wusste sie erst nicht was sie davon halten sollte. Die Worte jedoch die er sprach klärten sie bald auf. Sie lässt ihn ruhig zu Ende reden und das Gesagte auf sich wirken. Doch schon während er spricht arbeitet ihr Kopf.
Als der Magister zu Ende gesprochen hatte verstreichen noch ein paar Augenblicke in denen es still bleibt. Jeder der Umstehenden hat eben mitbekommen um was es ging und keiner wagt etwas zu sagen. Es scheint als hielten alle die Luft an. Nur das geschäftige treiben um sie rum war zu vernehmen. Schließlich antwortet die Gräfin.
"Magister, ich glaube euch dass ihr nur im Auftrag gehandelt habt. Zudem war euer Blick wohl noch zu sehr von dem Schmerz um den Verlust eurer Familie getrübt um vernünftig zu überlegen ob die vermeintlichen Tatsachen die euch zugetragen wurden auch einen logischen Hintergrund hatten. Ihr wart das perfekte Lamm für den Auftrag mich beim Herzog in Misskredit zu bringen und anzuklagen ohne jeglichen Beweis dass diese Taten auch von mir angeordnet waren. Eure Reue kommt spät und ich vermute, dass euch erst der gestrige Abend endgültig die Augen geöffnet hat. Dennoch scheint sie mir aufrichtig und ehrlich gemeint. Ich vergebe euch und hoffe dass es euch eine Lehre war, in Zukunft nicht voreilig und ohne jedwedes Hinterfragen über jemanden zu urteilen und blind Befehle zu befolgen, egal was oder wer dahinter stehen mag. Ihr wart Spielball von Machenschaften die ihr wohl nicht überblicken konntet. Um des Friedens Willen sei euch verziehen.. "

Er bleibt noch auf den Knien "Mylady ich danke euch für diese Gnade. Ihr habt recht er gestrige Abend war viel dafür verantwortlich. Ich glaube auch nicht dass meine Frau und Tochter stolz auf mich wären wenn ich die falsche Person dafür anklagen würde. Ich habe mir geschworen Gerechtigkeit für die zu fordern. Aber welche Gerechtigkeit wäre es wenn sie im Zorn geschieht und dazu die falsche Person trifft."

"kein Mann der für Recht und Freiheit kämpft sollte seine Frau und sein Kind durch den Krieg oder durch Heimtücke verlieren. Ihr habt in einem Gemütszustand gehandelt der verständlich ist. Deshalb vergebe ich euch, deshalb erweise ich euch diese Gnade. Erhebt euch Magister, ihr müsst nicht vor mir knien. Wenn euch diese Erfahrung beschämt hat habt ihr genug gelitten dafür. Wenn ihr daraus gelernt habt dann war diese Erfahrung nicht umsonst. Ich hege keinen Grill gegen euch persönlich, alles andere wird sich in de Zukunft zeigen. "

Langsam erhebt sich der Magister "Ich Danke euch Mylady." Er verbeugt sich noch einmal und geht dann 3 schritte zurück um sich zurückziehen zu wollen.

Die Gräfin nickt ihm zu. "Es ehrt euch sehr dass ihr den Mut gefunden habt und soviel Rückgrat habt mit mir darüber zu sprechen und euren Fehler einzugestehen und mich um Verzeihung zu bitten. Dies können nur wenige. Doch nun, wenn ihr nichts anderes mehr besprechen wollt denke ich habt ihr für die Reise noch Vorbereitungen zu treffen.. Wir sehen uns dann bei unserem Aufbruch.. "

Etzel erwidert den Kuss seiner Frau. Dann erhebt er sich er küsst seine Tochter und verlässt die Kammer. Er macht sich auf den Weg zur Wachstube, um dort nach Tirador zu sehen.

"Lasst die Boten ein! Worauf zur Hölle wartet ihr?!" Dann wendet er sich dem Tor zu.

"Zu allen Zeiten." Dann gibt er Dienstboten den Auftrag die Pferde zu versorgen und den Männern etwas zu trinken zu bringen. "Was führt Männer des Königs in mein Heim?" Fragt er, während er den Brief öffnet.