RE: Spiel um Kopf und Kragen 2 - 19

Verena atmet durch... dann steht sie auf und holt eine kleine Kiste unter dem Bett hervor. Aus der Kiste holt sie ein Stück Papier... sie reicht es ihrem Gemahl...
darauf zu sehen ist eine kleine Zeichnung. Ein kleines Symbol, welches er erkennen dürfte. Auch er hat dieses Zeichen verblasst auf Annas Unterarm schon einmal gesehen.
Sie wartet erst auf seine Reaktion.

Tirador lässt sich den Anflug von Erstaunen nicht anmerken und wartet ab, was passiert.

„Dieses Symbol trägt nur die Königsfamilie auf der Haut....“

Tirador ergreift den kurzen Moment der Stille als Gelegenheit und fädelt ein: "Ich verstehe das also richtig, dass du dem Prinzen einen Handel mit dem Druckmittel Anna als Gegenleistung angeboten hast. ich gehe weiterhin davon aus, dass du das alles eingefädelt hast, als Christoph in Gefangenschaft war, um zu seiner Befreiung Hilfe beim König zu... erhandeln. Der Prinz ist als Sprachrohr nach Alauven gereist, um den Handel mit dir zu besprechen und eventuell Maßnahmen einzuleiten, sollte ihm gefallen, was er zu hören bekommen soll. Bin ich soweit richtig mit meiner These?", sagt er in dem selben Tonfall, mit dem er vorhin mit Anna geredet hat.

Verena sieht Tirador einen Moment finster an „Du solltest aufhören Vermutungen in den Raum zu stellen Tirador... und erst einmal zuhören! Ich bin zwar nur das DUMME Weib eines mächtigen Mannes, aber auch ich benutze meinen Kopf und vergeude meine Zeit nicht damit auf die Dummheit des Adels zu vertrauen!“

Sie pausiert kurz und sammelt sich...

„Die Tochter des Königs wird seit vielen Jahren vermisst... Anna erzählte dass sie als Findelkind bei ihrem Ziehvater aufgewachsen ist und nie in Erfahrung gebracht hat, woher sie kommt... der Prinz weiß nicht dass meine Zofe seine Schwester ist... ich habe ihm nur gesagt dass ich viele meiner Erinnerungen verloren habe, mich jedoch daran erinnern kann, dieses Zeichen schon einmal gesehen haben... ich werde mich bemühen diese Person wieder zu finden, jedoch verlange ich dafür, dass er Einfluss auf den König ausübt, um hier einiges wieder ins Lot zu bringen... was genau, habe ich noch nicht geäußert. Ich wollte nicht weiter Handeln ohne dir vorher davon zu erzählen Christoph...“

„Du kennst dich und deine Launen Christoph... und du weißt auch, was die letzten Tage und Wochen passiert ist, das war ein Grund weshalb du davon noch nichts erfahren hast.... der zweite Grund ist, dass Anna ihre wahre Liebe heiraten möchte, und wenn ich es jemandem vergönne, dann ihr... Du hast sehr oft über andere Köpfe entschieden, was auch dein Recht ist.. auch über meinen Kopf und ich habe es hinnehmen müssen... ich hätte noch nichts weiter unternehmen können, weil ich erstens nicht die Möglichkeit hatte darüber genau nachzudenken und zweitens ist es nicht mein Wille ohne dich zu entscheiden. Doch ich konnte dich die letzten Tage nicht einschätzen! Es sollte nicht von heute auf Morgen darüber entschieden werden wie es weiter geht!“

„Und sei ehrlich... hättest du den Brief gelesen, den ich verbrannt habe, in dem sein neuer Aufenthaltsort steht, wärst du ohne diese Geschichte zu hinterfragen im Zorn zu ihm geritten! Wann also hätte ich dich aufklären sollen ohne Risiko... lieber erfährst du es von mir selbst, als über Briefe...“

Während Anna am Tor weilt und sich Tirador , die Herzogin und der Herzog im Gemach unterhalten, blickt einer der Torwächter
vom hohen Torturm Kronburgs hinab. Plötzlich weiten sich seine Augen und der Schall der großen Alarmglocke wehen durch den Hof.

Bewegung kommt in die Gruppe von Wachen, rasselnd wird das schwere Tor herunter gelassen und das eiserne Fallgatter hinaufgezogen.
Donnernd klappern Hufe über die Brücke, Männer rufen und schreien in einer fremden Sprache.

Schwere Rösser, deren Reiter tief schwarze, schwere Harnische tragen jagen durchs Tor. Die
Pistolen an ihren Sätteln schwanken schwer in den Holstern. Die Gruppe wird größer, Männer in leichten Harnsichen, treshawanischer Kleidung mit schwarzen Binden am Arm und eine schwere Kutsche kommen in den Hof. Danach noch einmal eine Gruppe Kürasiere.

Als der Staub sich legt wird sichtbar, dass die meisten der Männer, Rüstungen und Pferde Blutverschmiert sind, einige der Sättel sind gänzlich leer,
in einem Steigbügel hängt noch ein gepanzertes Bein.

Die Rufe auf Treshawansich werden lauter, die Männer verhalten sich auffällig aggressiv, drängen die Wachen zurück und helfen einem blutverschmierten Mann vom Pferd, dessen Brustharnisch tiefe Dellen und einen Riss aufweist, aus dem Blut sickert. Zwei bullige Kürassiere drängen die Schaulustigen ab, als aus der Kutsche eine mittelalte Frau in schweren, uungewöhnlichen Kleidern tritt und auf Treshawanisch Anweisungen erteilt. Die Gruppe setzt sich in Richtng des Hauptbaus in Bewegung, den Mann auf einer Trage tragend.

Als sich die Gruppe entfernt bleibt das schwere, schwarze Streitross blutüberströmt zurück, im Sattelgehänge ein alter, abgenutzter Rapier, an dessen Griff ein abgenutztes,
und blutgetränktes blaues Haarband befestigt ist .....