RE: Segel setzen - 26

Verena sieht ihm ebenfalls lange in die Augen... sie überlegt...
dann nimmt sie seine Hand, fester als er es von ihr gewohnt ist und sagt in einem Tonfall den er so von ihr schon sehr lange nicht mehr gehört hat: "Hör mir zu... es ist nichts vorgefallen was von Belang ist, nichts sieht dem ähnlich was du und unsere Tochter erlebt haben müsst... also hör auf dir über solche Dinge den Kopf zu zerbrechen. Du wirst dich jetzt erholen... Du wirst klare Gedanken fassen und aufhören wirres Zeug zu reden. Wir beide tuen uns schwer Trugbild und Wahrheit zu unterscheiden und genau deshalb müssen wir erst recht zusammen halten. Du brachst Ruhe und.... Wir ... drei brauchen einen klaren Herzog, Mann und Verstand..." sie kämpft mit sich, dreht sich um und zittert erneut...
Schmerzlich und den Tränen nahe sagt sie: "Ihr hättet tot sein können!"

Besorgt und auch etwas bedrückt dreht sie sich wieder um und geht ans Bettchen ihrer Tochter. Sie bleibt davor stehen und sieht den schlafenden Säugling an. Kühl sagt sie: "Niemand außer dir wird dieses Zimmer betreten, keine Frauen, keine Männer... "

Verena atmet gereizt ein und aus... "Keiner Christoph.. fügt sie mit Nachdruck hinzu... "
Sie weiß dass sie es im Moment nicht mit ansehen könnte dass jemand ihrer Tochter zu nahe kommt. Ein Schalter hat sich in ihrem Kopf umgelegt. Der Raum wird mit einer kaum erträglichen Negativen Spannung gefüllt.

"Nein.... ich kann das alleine, ich bin ihre Mutter..." ihre Stimme ist ruhig.. fast zu ruhig. Sie streichelt ihr über das Köpfchen.

Sie kämpft mit sich, will noch etwas sagen, verkneift es sich aber im letzten Moment. Sie schluckt. "Geh ruhig." Sagt sie mehr als liebevoll und freundlich. Sie wirft ihm ein für diese Situation merkwürdig erscheinendes Lächeln zu und rückt sich dann neben dem Bettchen einen Stuhl zurecht. Dann setzt sie sich und schaukelt leicht das Bettchen ihrer Tochter.

Verena runzelt die Stirn als sie den Befehl des Herzogs hört. als dann aber Ansgar auf seinen Befehl antwortet und er weggeschickt wird, wird Verena stutzig. Warum schickt er ihren Wachmann weg? Sie geht zur Tür um nachzuhaken...

Sie lauscht auch diesen Worten. Verena geht wieder zur Wiege. Ihr Blick ist nachdenlich, aber keineswegs verärgert. Solange keiner dem Baby zu nahe kommt, bringt sie nichts aus der Ruhe.
Auch wenn sie etwas verwundert ist über den Befehl ihres Gemahls, denkt sie sich dabei nichts schlechtes, schließlich kann sie verstehen, dass er wohl durch die Zeit bei Marius von Ängsten begleitet wird.... oder ist es doch großes Misstrauen gegenüber ihr?..."

Nachdenklich setzt sie sich wieder zu ihrer Tochter, die gerade wach geworden ist. Mit großen Augen sieht sie ihre Mutter an. Aufgeregt strampelt sie mit ihren Beinchen.
Verena lächelt sie liebevoll und glücklich an. Irgendwas scheint jedoch anders zu sein...veren atmet die durch. Es sind nur die Umstände... denkt sie sich und hebt etwas unsicher das Kind aus der Wiege.