RE: Baronie Harsian- Ein neues Leben - 3

Er sah sich genau um. Schaute kurz aus dem Fenster um eine Gefahren Einschätzung zu machen. Kay selbst wird wohl den Inhalt des Krug untersuchen.
Er musste unwillkürlich lächeln. "Das hast du dir verdient, auch wenn es mit viel Arbeit verbunden ist......"sprach er leise zu sich selbst. Er suchte einen passenden Platz für ihre Rüstung. Dann ging er zurück und trat leise in den Saal ein. Kay sah auf zu ihm und lächelte. Er nickte und kehrte zu den anderen zurück.

Auf dem. Weg zurück läuft mark eine weitere Magd über dne Weg. Sie murmelt kurz eine Entschuldigung weil sie ihn beinah gerammt hätte, so sehr war sie in Gedanken. Im Großen und Ganzen machte sie keinen sonderlich glücklichen Eindruck. Sie trug ein Bündel Kräuter in der einen Hand die wohlriechend waren. In der anderen eine kleine Vase mit getrockneten Blumen. Beides sollte sie noch in die Kammer der Baronin bringen und sie war schon viel zu spät dran damit.

Mark hatte den Vorfall mit einem lächeln quitiert. Kay hatte sich einen Platz mit viel Licht gesucht und sich eines der Bücher genommen und begann konzentriert zu lesen. Anna nahm einen Krug und einen Becher, den sie füllte und Kay brachte. "Bitte...ihr solltet etwas trinken." "Danka Anna." Ohne auf zu sehen nahm sie den Becher und trank ihn leer.

Die Bücher waren akribisch genau geführt und weisen keinen Fehler auf. Kay kann sie noch so oft durchsehen, doch das Ergebnis stimmt immer. Es war alles in grünem Bereich, die Baronie wurde mit Umsicht und Weitsicht verwaltet und weist am Ende unterm Strich immer ein Plus auf. Lediglich zwei immer wieder kehrende Posten fallen auf, für die keine genaue Bezeichnung aufgeführt war, es war eher immer eine vage Umschreibung, ein "drumherum nennen". Aber trotz dieses Posten war eben alles im Plus.

Kay beschloss den Verwalter und die Hauswirtschafterin morgen dazu getrennt zu befragen. Sie mochte keine ungenauen Angaben, vor allem wenn sie ständig wiederkehrten. Sie hoffte das sich dahinter etwas Harmloses verbarg.

Ihr Magen knurrte. "Ich hätte Hunger. Ich weiß ja nicht wie es mit euch aussieht. Einfach eine Suppe und einen Kanten Brot wäre fein. Ich denke ich sollte mal die Küche aufsuchen. Ich muss denen wohl eh erklären das es nichts an besonderer Küche braucht wenn ich im Haus bin." Sie legte die Bücher beiseite und machte sich auf dem Weg zur Tür. "Bitte bleibt ihr hier...ich werde sie wohl finden. Immer der Nase nach..." Sie lächelte zu den Anderen. Mark war aber schon bei ihr. Leise flüsterte er ihr ins Ohr. "Du bist jetzt Baronin...wenn ich dich erinnern darf."

In der Küche wird schon mit Hochdruck gearbeitet. Es war zwar bekannt dass die Baronin und ihr Tross heute ankommt, aber die genaue Zeit wusste keiner und so wurde erst angefangen zu kochen als sie durchs Tor ritt. Es duftet herrlich nach Suppe oder Eintopf, nach Hühnchen und Gebratenem. Der Raum. Ist in eine duft- und Nebelwolke gehüllt und die Menschen darin huschen als Schemen umher bis man nah genug ist.

Mark, Anna und Sophie begleiten Kay, halten sich aber im Hintergrund. Sie folgt tatsächlich dem Geruch. Auf dem Weg dorthin sehen sich alle um. Kay tritt leise in die Küche ein, sich bewusst das die Wärme nicht angenehm sein wird. Bewundernd sieht sie fleißigen Händen zu.

Sie wird anfangs nicht bemerkt, zu beschäftigt sind alle. Es ist wie in einer Schwitzkammer, alle Kochplätze sind belegt, auf den Tischen stapeln sich Schüsseln mit dampfenden Speisen, geschnittenes Gemüse, Teller und Töpfe mit Deckeln darauf aus denen es angenehm duftet. Das Ganze erinnert an einen Ameisenhaufen der jäh ins stocken gerät als ein Knecht mit Holz auf den Armen an Kay vorbei will, diese weder sieht noch erkennt und das Holz daraufhin krachend auf dem Boden landet. Einen Moment ist es mucksmäuschenstill, dann flucht er los und schimpft "Pass doch auf, ich seh doch nix wenn ichs Holz trag!" Während er das Holz aufsammelt. Erst als er bemerkt dass keiner mehr redet oder arbeitet sieht er hoch und erkennt wer vor ihm steht. Sofort fängt er an sich zu verbeugen und stammelt mehrfach eine Entschuldigung.

Kay zuckte zusammen und Sekunden später grinste sie als der Knecht fluchte "Ich muss mich entschuldigen..... Ich stand mitten im Weg, ich hätte mich zu erkennen geben sollen." Sie sah in die Runde. "Verzeiht ich wollte nicht die Arbeit unterbrechen, aber der Duft war einfach zu verfüherisch. Bitte macht weiter...... Ich würde mich gerne umsehen und schauen was Herliches gekocht wird." Kays Art war offen und klar, dennoch freundlich.

Langsam kommt wieder Bewegung in die Leute. Man tritt zur Seite wenn Kay sich eine Weg durch die Küche sucht und lässt sie bereitwillig alles ansehen, an den Töpfen riechen und probieren wenn sie es wünscht.

Kay probierte einiges "Köstlich."..... Sie beschloss später mit der Küche zu sprechen was sie sich zukünftig wünschte. "Ich danke ihnen." Dann zogen sie sich zurück . Kay sah Sophia an. "Ich würde mich gerne schnell etwas erfrischen und mich umkleiden. Mark zeigst du mir meine Ka........ äh mein Zimmer?"

Mark und Sophie nickten. An die anderen gewandt "Bitte geht wieder in den Saal. Ich werde gleich zurück sein." Mark ging vorweg und öffnete die Tür zu ihrem Zimmer. Kay musste kurz inne halten. Darin sollte sie jetzt wohnen ? Ihr hätte etwas einfaches gereicht. "Danke Mark." Dieser zog sich außen vor die Tür zurück.

Kay sah Sophie ernst an. "Bitte nicht erschrecken.....das was du jetzt sehen wirst bleibt unter uns. Bitte schau ob du meine Packtasche mit den Töpfen und Tigeln vom Medikus findest. " "Werde ich nicht Mylady. Ich weiß was euch geschehen ist und die Gräfin hat dafür gesorgt das Anna und ich vom Medikus eingewiesen werden. " Kay musste lächeln. Die Gräfin hatte an alles gedacht.
Das Gewünschte fand sich recht schnell noch in der Tasche verpackt. Kay legte die Sachen, die sie von Elea bekommen hatte aufs Bett, dann ließ sie sich von Sophie helfen, auch legte sie den Handschuh ab. Jetzt konnte Sophie das erste mal das Ausmaß der Narben sehen, auch die Narbe in der Handinnenfläche. Sie hielt kurz inne. Die Luft an der Haut tat Kay gut. "Sophie, bitte nur kaltes oder handwarmes Wasser nutzen." Sophie nickte und wusch ich vorsichtig den Rücken. Den Rest machte Kay selbst. Dann half Sophie beim einkremen und einkleiden. Sie hatte ihr das Hauskleid ausgesucht. Dann richtete sie noch Kays Haare. "So gefällt mir das." sie lächelte zufrieden. Kay zog den Handschuh wieder an. "Bitte geh schon einmal voraus. Ich brauche noch etwas. " Sophie knickste und verließ das Zimmer.
Kay sah sich in Ruhe um. Dann setzte sie sich ans Fenster und tat was ihr die Gräfin geheißen hatte. Erst öffnete sie das Bündel und dann die Kiste.

In dem Bündel ist ein gesticktes Banner der Baronie Harsians mit Wappen eingerollt. Anbei liegt eine Brief Eleas. "Werte Baronin von Harsian, Liebe Kay. Eine Baronie zu leiten ist eine große Aufgabe und dazu gehört ein Wappen. Aus der Wappen Rolle des Herzogtums habe ich das Passende dazu nachsticken lassen. Du wirst es bei offiziellen Ritten und Reisen als Banner brauchen. In dem Kästchen das dieser Rolle beiliegt ist ein Siegelring mit diesem Wappen, damit du offizielle Schreiben und Botschaften siegeln kannst sowie eine kleine Beigabe als Geschenk von mir. Möge der Eyne seine Hand stets schützend über dich und die Baronie halten.
Elea"

Kay atmete tief durch. Ihre Augen füllten sich wieder mit Tränen und sie lächelte. "Auch über euch möge der Eyne stehts wachen und seine Hand schützend über euch halten " . Vorsichtig zog sie den Siegelring an. Sie atmete tief durch. Verräumte alles sicher und verließ ihr Zimmer..Mark wartete davor auf sie und bot ihr den Arm. Ein Lächeln huschte über seine Lippen. "Baronin." "Danke." Sie nahm seinen Arm, gemeinsam gingen sie zurück zum Saal.

Kay sah jetzt ganz anders aus als Mark es bisher gewohnt wahr. Sehr weiblich und ihrer neuen Position sehr entsprechend. Im Moment zeigte sie keinerlei Unsicherheit, sondern strahlte Selbstsicherheit aus. Wohlwollend hatte Mark den Siegelring an ihrer Hand bemerkt. Er wahr der Gräfin sehr dankbar für das was sie für ihn getan hatte. Er würde Kay später darüber informieren, wenn es an der Zeit war.