Geschenisse im Königreich » Die Reise in die Zukunft Alauvens

Den Wachen und der Gräfin selbst ist die Ankunft eines so großen Trosses nicht verborgen geblieben und so muss keiner eilen, ihr Bescheid zu geben. Der Herzog hat sich kaum hingesetzt, kommt sie die Treppe herunter und zur Tür herein. "Es ist mir eine Freude, euch wohlauf zu sehen und willkommen zu heißen Hoheit" begrüßt sie ihn knicksend. Auf einen Wink ihrerseits hin, eilen zwei Knechte und Mägde um erfrischende Getränke und etwas zu essen zu holen
Dabei sieht sie sich kurz um, damit sie die Lage abschätzen kann und verkneift sich die eine oder andere Frage
Dazu war später noch Zeit.

Draußen helfen dienstbare Geister alle und alles unter zu bringen und zu versorgen, was angesichts der vielen Menschen und Tiere die sich mit den Neuankömmlingen noch vermehrt haben schon gewisse Schwierigkeiten mit sich bringt. Doch auch hier zeigt sich, dass der Hof wohl geführt ist und man auch mit so einer Situation meisterlich umzugehen weiß. Jeder findet einen Platz zum Ruhen und bekommt genug zu essen und trinken, die Tiere fanden ebenfalls ein Plätzchen und wurden ausreichend mit Futter und Wasser versorgt.

Auch Kay die es geschafft hatte den irgendwie Ritt zu überstehen, war dem Herzog gefolgt, wenn auch mit sehr weichen Knien. Sie sah Elea kurz an als diese den Raum betrat. Sie war froh wieder daheim zu sein.

Elea erwidert den Blick Kays kurz und man kann sehen, dass sie erleichtert ist dass Kay auf den Beinen war. Dann dreht sie den Kopf wieder zu Etzel und als dieser keine Regung zeigt und nichts antwortet meint sie besorgt "Hoheit, ist alles in Ordnung?"

Etzel hat den Trinkschlauch den ihm Amalia gereicht hatte geleert. Sein Blick ist kalt. "Nordmooringen wird einen neuen Adel bekommen." Sagt er knapp. "Ich werde nicht lange hier bleiben. Ich erwarte meine Truppen. Der Adel von Vallsbrück wird sich beugen oder brechen. Ihr hab sicher zu stellen, dass in unser beider Namen für das Volk gesorgt wird. Geldmittel werden von der Kemperin und meinem Schatz kommen. Der Adel wird für seine Misswirtschaft und Untreue zur Rechenschaft gezogen. Proklamiert, dass jeder der nicht genug zum Leben hat, Unterstützung finden wird. Arbeit gibt es im Heer und in der Landwirtschaft genug. Doch sorgt auch dafür, dass jedem Mann, Weib und Kind deutlich wird, dass ein Ausnutzen dieses Umstandes nicht verziehen wird." Er sieht Elea tief in die Augen. Dann wendet er seinen Blick wieder ab. "und lässt mir einen Zuber richten. Met, Bier, Fleisch, und schickt meine Leibdienerin anschließend zu mir." Dann verlässt er Elea. Doch bevor er sich auf seine Kammer begibt, sieht er nach seinen Männern und lässt sich über Kays Befinden informieren. Anschließend wird er einen Brief verfassen und diesen mit einem seiner Späher nach Kronburg schicken.

Elea erwidert den tiefen Blick und nickt noch ehe der Herzog den Raum verlässt. Dann beginnt sie die Wünsche Etzels in die Tat um zu setzen. Sie lässt einen Zuber richten, die gewünschten Speisen vorbereiten und begibt sich in die Schreibkammer um die Anweisungen zu notieren, die ihr gegeben wurden. Sie wird am nächsten Tag verschiedene Schreiben aufsetzen und Boten ins Land schicken, für heute war es zu spät. Während sie so ihre Notizen macht denkt sie darüber nach, was der tiefe Blick des Herzogs wohl zu bedeuten haben sollte.

Auch Kay zieht sich zurück und begibt sich gemäß den Anweisungen des Medikus zur Ruhe. Vollkommen am Ende ihrer Kräfte schläft sie sofort ein.

Es dauert Dank ständig kochenden Wassers auf der Feuerstelle in der Küche nicht zu lange bis die Knechte den Zuber im privaten Raum der Herzogin gerichtet haben. Natürlich kam für sie nicht in Frage dem Herzog beim Gesindebad einen Zuber füllen zu lassen und sie stellte ihm diesen Raum gern zur Verfügung. Wohltuende Düfte gingen von den nun dem heißen Dampf des Wassers ausgesetzten Kräuterbündeln aus, die an einer Schnur im Raum vor dem nun dunklem Fenster hingen, der Boden war mit frischen Stroh bedeckt und es brannten Kerzen in verschiedenen Leuchtern, die den Raum in ein warmes Licht tauchten. Auf einem Tisch war das gewünschte Essen gestellt worden sowie ein großer Krug Met mit zwei Bechern. Auf dem kleinen Femstersims standen verschiedene tönerne Schalen und Töpfchen. Aus einem davon strömte ein Hauch von Amberduft.
Eine Magd suchte den Herzog auf und überbrachte ihm die Nachricht dass alles bereit sei.

(ot.. Der private Zuberraum der Grafin war gemeint)

Etzel geht zufrieden in den Zuberraum. 'Die Kemperin wird bald hier sein, vielleicht auch mit ihm in ihrem Gefolge...' geht es ihm durch den Kopf. Er löst die Knöpfe und Nestelbänder seiner Kleider und lässt alles zu Boden fallen. Dann steigt er in den Zuber. Viele Blutergüsse, die meisten vom Kampf, überziehen seinen Körper. Die Axtwunde an seiner Stirn würde genäht, doch es wird eine weitere Narbe zurückbleiben. Er lässt sich ins Wasser gleiten. Der pochenden Schmerz, der in seinem Schädel wütet, seit er von der Waffe getroffen wurde, wird einen kurzen Moment stärker, dann aber tun das heiße Wasser und die Düfte ihre Wirkung. Er schließt einen Moment die Augen und taucht unter.

Elea lässt Amalia noch ausrichten, dass der Herzog sie wohl nach dem Zuber oder vielleicht schon während des Bades zu sehen wünscht.
Als sie den großen Saal durchquert sieht sie den Krug mit dem frisch gezaoften Bier auf dem Tisch stehen, der eigentlich zum Zuberraum gebracht werden sollte. Sie schüttelt mißbilligend den Kopf "So ein Mist. Der Knecht hat wohl seine Ohren nicht geputzt!". Sie nimmt den Krug und geht zum Zuberraum, hoffen dass der Herzog noch nicht anwesend ist. Vorsichtig klopft sie, doch es ertönt keine Antwort. Sie öffnet die Tür einen Spalt breit und sieht in den Raum.

Elea sieht den Herzog nicht, bemerkt aber dessen Kleidung auf dem Boden. Sie zieht den Kopf zurück und schließt leise die Tür wieder weil sie weiß was sich schickt. "na gut, dann soll seine Leibmagd das Bier mit in den Raum nehmen" murmelt sie leise zu sich selbst und stellt den Krug neben die geschlossene Tür. Leise zieht sie sich zurück und geht die kleine Treppe die direkt zu ihrem Gemach führt nach oben.

Elea findet keine Ruhe. Nachdem sie eine Zeit lang auf ihrem Bett gelegen hat steht sie auf und tritt nur im dünnen Unterkleid mit einem Tuch um die Schultern gewickelt ihren kleinen Balkon der vom Hof nicht einsehbar ist. Sie lehnt sich an die Brüstung und sieht zu den Sternen. Was die Zukunft wohl bringen mag? Und was der Blick des Herzogs wohl zu bedeuten hatte? Sie versucht ihre aufgewühlt Gefühle zu ordnen, was ihr nicht gelingt. Was ist nur los mit ihr?

Etzel hat von Eleas Versuch nichts bemerkt. Als aber Amalia klopft lässt er sie eintreten. Er lehnt am Zuberrand und hat den Kopf nach hinten auf die Kante gelegt. Er hat die Augen geschlossen.