RE: Die Reise in die Zukunft Alauvens - 4

Elea konnte nicht schlafen, wie so oft in den letzten Wochen. Das Gewitter machte es nicht besser, es tobte sich genau über dem Gebiet aus. Also machte sie es wie immer, sie schlüpft in ein einfaches Überkleid, wirft sich einen Umhang um und zieht ihre Schuhe an. Leise öffnet sie ihre Tür, gibt der Wache ein Zeichen dass alles in Ordnung sei und geht den Gang zur Treppe entlang. Da die Kammer in der der Herzog untergebracht ist direkt neben ihrem Zimmer liegt muss sie an dessen Tür vorbei und wird so ungewollt Zeuge von den Geräuschen und den Worten dahinter. Sie sieht zu so schnell wie möglich vom Fleck zu kommen und geht eilends die Stufen nach unten, eilt durch den Regen über den Hof und dann in den Stall. Der Knecht der gerade von Box zu Box geht sieht sie, verneigt sich und zieht sich zurück. Er hat die Gräfin schon oft des nachts bei ihrem Pferd gesehen, es ist also nichts Ungewöhnliches für ihn.

Mark der nicht zur Ruhe kam hatte beschlossen noch eine Wachrunde zu drehen, nur un sicher zu sein. Er kam gerade so das er Elea gehen sah. Die Wache zeugte ihm an das alles in Ordnung sein. Als er aber die Geräusche aus dem Zimmer des Herzogs wahrnahm klopft er. "Alles on Ordnung Hoheit?" Seine Stimme ist im Zimmer laut und deutlich zu hören.

Mark wird in dem Moment bewusst,dass die Schreie der Frau keineswegs Gefahr bedeuten, sondern Schreie der Lust sind...

Die Tage vergehen, auch wenn das stürmische Wetter Mooringen nicht völlig zur Ruhe kommen lässt. Der Herzog wirkt mit jedem vergangenem Tag entschlossener. Schließlich erreicht im Morgengrauen ein Reiter den Hof. Er fordert zu Etzel vorgelassen zu werden. Die Männer des Herzogs lassen ihn gewähren, so haben auch die Soldaten der Gräfin keine Handhabe. Wenig später betritt Etzel den Innenhof. Er trägt Rüstung und Waffen. Elea wurde mitgeteilt, dass das Heer aus Elander eintreffen wird. Eine Stunde später sind Hornklänge zu hören. Es dauert nicht lange bis eine Heerschar am Horizont erscheint. Etzel reitet der Armee entgegen. Elea vermutlich an seiner Seite. Die Spitze bildet eine Frau in Rüstung, neben ihr ein Junge um die 10 Jahre in Knappentracht. Etzel begrüßt beide soldatisch. Nachdem nach einiger Zeit das Heerlager aufgestellt ist und die Soldaten versorgt sind, wird im Saal der Schlachtplan aufgestellt. Vallsbrück wird eingenommen werden. Gewalt nur wenn nötig, dann aber ohne Rücksicht. Jeder Adelige, der sich dem Willen Etzels verweigert, hat sein Leben verwirkt. Jeder Soldat,der sich dem Heer Etzels entgegen stellt, hat keine Gnade verdient. Jedem der sich anschließen will, wird dies erlaubt. Es wird eine Versammlung in Vallsbrück einberufen werden.
So wie geplant, passiert es...
Am nächsten Tag macht sich das Heer mit Etzel an der Spitze nach Vallsbrück auf. Dort angekommen, bleibt den Einwohnern keine Wahl. Nur wenige wagen es sich der Gewalt des Herzogs entgegen zu stellen und bezahlen mit ihrem Leben. Ohne größeren Widerstand rückt er in Vallsbrück ein. Dort besetzt er die Ratshalle. Da seinen Soldaten Plündern verboten ist, passiert der Zivilbevölkerung nur wenig. Etzel nimmt auf dem hohen Ratsstuhl platz. Vallsbrück gehört ihm.
Boten werden ausgeschickt um die Nachricht zu verbreiten. Herolde verkünden diese in der Stadt. Eine Adelsversammlung wird einberufen. Jedem, der dem Haus von Alauven erneut die uneingeschränkte Treue schwört, wird eine Generalamnestie gewährt. Jeder,der sich auflehnt, oder auflehnen wird, hat sein Leben verwirkt. So lautet das Ultimatum des Herzogs Christoph von Etzel.

Elea hatte den Herzog natürlich begleitet und seine Gefolgsmannen und die Frau sowie das Kind begrüßt. Auch bei der Einnahme von Vallsbrück war sie mit einigen ihrer Leute dabei. Sie nahm jedoch nur Befehle an, führte diese aus und hielt sich ansonsten im Hintergrund. Ihre Leute hatten Befehl nur das auszuführen was der Herzog beziehungsweise seine Heerführer befahlen. Auch bei der Adelsversammlung blieb sie im Hintergrund stehen.
Das alles forderte sie. Doch auch die Vielzahl von zusätzlich zu fütternden Menschen und Tiere stellte sie zunehmend seit Ankunft des Heeres unter Druck. Sie ließ aus dem naheliegenden Dorf zusätzlich Frauen und Männer auf ihren Hof kommen die bei der Versorgung helfen sollten. Die Küche war Tag und Nacht besetzt und die Vorratskammern leerten sich. Auch hier wurde auf ihr Geheiß hin alles aufgekauft was noch zu erübrigen war. Ihre Jäger waren fast täglich unterwegs um Wildbrett zu erlegen, von einem Winzer wurden zusätzliche Fässer Wein erstanden. Und irgendwie schafften ihre Leute es, jeden Tag genug auf den Tisch und die Futtertröge zu bringen dass alle satt wurden. So war sie tatsächlich etwas erleichtert als sie nach Vallsbrück aufgebrochen waren.

Kay hatte sich in der Zeit gut erholen können und war an Eleas Seite.

Da die Versammlung nur vom niederen Adel besucht war und es keine Zwischenfälle gab, ging sie relativ schnell und unkompliziert vorrüber.
Man hatte den Herzog erneut davon in Kenntnis gesetzt, dass sich die Herren der Nordallianz nicht im Lande befinden sondern zur Stammburg seiner Hoheit aufgebrochen waren
Als der Letzte den Saal verlassen hat nähert Elea sich dem Herzog und meint leise zu ihm " Hoheit, hier können wir nichts mehr ausrichten. Wir sollten zurück reisen. Auf Kronburg wartet man auf euch und wer weiß, was in der Zwischenzeit dort vorgefallen ist oder was eure Gemahlin mit der Nordallianz, dem Grafen und den Bannkreuzern in eurer Abwesenheit bespricht und mit sich aushandeln lässt.. Oder ob sie gar dort noch anwesend sind. ". Den Zusatz, dass die Herzogin auch nicht selbst auf der Burg anwesend sein könnte schluckt sie gerade noch. Er sollte sich noch daran erinnern dass der Bote der die Nachricht von den Bannkreuzern gebracht hatte, auch erwähnte dass die Herzogin die Burg verlassen hatte.

Kay hatte sich nach einem Gespräch mit der Gräfin mit einer kleinen Hand voll Männer auf den Rückweg zum gräfischen Sitz gemacht um dort ab zu warten