RE: Der Rosenschrein - 44

Der Kapitän sieht sich kurz um weil er sicher gehen will. Ob die Tür geschlossen ist. Er fröstelt und schlägt den Kragen seiner Jacke hoch.

Der Kapitän schnappt nach Luft und presst zwischen den Zähnen hervor "und wenn ihr mich am nächsten Baum aufknöpfen lässt wie einen räudigen Piraten und Schmuggler - ich weiß von nichts anderem!!!" Er greift sich mit der Hand an die Kehle.

"Herr von Tunrit," wirft Octavian ein. "Auch wenn mir am Geisteszustand des Kapitäns hier nicht das geringste liegt, denke ich, dass es auch durchaus andere Verdächtige geben kann, oder auch gegeben haben mag." Er leert den Weinkelch. "Der Art Eures Verhörs nach zu schließen, nehme ich an, dass Ihr mich nicht als den Schuldigen betrachtet. Ich danke Euch für Eure Gastfreundschaft und Zeit, aber ich habe noch anderweitige Angelegenheiten zu regeln. Ich werde Wiltora eine Weile verlassen müssen. Aber ein anderer junger Vertreter meiner Einheit wird hier die Stellung halten. Aber, auch wenn ich mich wiederhole...Solltet ihr auf meinem Angebot zur Unschuldsfindung bestehen, stehe ich zu meinem Wort." Die Stimme und Körpersprache des Jägers ist abgeklärt, professionell.

Der Kapitän bedenkt Oktavian mit einem bitterbösen Blick. "so.. Hm.. Aus dem Staub macht sich der schöne Herr hier.."

Octavian hat mit keinem Wort erwähnt, dass er nach Klasten reisen will, sagt allerdings nichts. "Ich habe verstanden Herr von Tunrit. Ich werde mich nach Erledigung meiner Geschäfte wieder in Wiltora einfinden. Löft meine Unternehmung nach Plan, habe ich ohnehin Verhandlungen hier zu tätigen." Er steht auf und rückt Holster und Barrett zurecht. Er nickt Tirador zu. Den Kapitän sieht er nicht einmal an. Dann dreht er sich um und verlässt das Separee.

Nachdem er auch das Gasthaus hinter sich gelassen hat, schlägt er den Weg zu seinem Haus am Hafen ein. Dort angekommen beginnt er zu packen und seine Waffen und Ausrüstung in Ordnung zu bringen. Er überprüft den Zustand und die Funktion seiner Waffen, sowie den Inhalt seiner Tranktasche. Er wird diesmal auch seine Ritualtasche mitnehmen. Nachdem er fertig ist, setzt er sich und beginnt seine Waffen zu ölen. Sol sollte bald eintreffen.....
Da vernimmt er das Klopfen an der Tür und die vertrauten Worte. "Per ignem et gladium! Lux triumphat!"
Er erhebt sich und öffnet die Tür.

Vor der Tür steht der junge Mann mit der blassen Sonnentätowierung. Quintus Glaba, genannt Sol. Er salutiert vor Octavian. Dieser erwidert mit einem eher lässig wirkendem militärischen Gruß und den Worten der im Ausland eingesetzten Roten Streifen. "Malum ocurant, para bellum, exanima, solveris!" Dann betritt Sol die Hütte. Was sich in den nächsten Stunden ereignet, entzieht sich der Öffentlichkeit. Schließlich verlässt ein komplett aufgerüstet Octavian sein Heim und besteigt ein Flussschiff, das ihn nach Klasten bringt.

In der Hafentaverne die sie als erstes ansteuert bezog sie Quartier. Der Wirt runzelte die Stirn als sie nur Wasser bestellte und Fleisch das nicht durchgebraten sein sollte. Sie ließ sich alles auf das Zimmer bringen und schloss sorgfältig hinter sich ab.

Gegen Mitternacht verlässt die Frau die Taverne und kehrt erst im Morgemgrauen wieder. Sie trägt einen Umhang den sie fest mit der Hand vorne verschlossen hält und sieht etwas mitgenommen aus.

Sol tut in der Zwischenzeit genau das, was ihm befohlen wurde. Er hält die Hütte in Schuss und hört sich immer wieder bei den Einheimischen um.

In der dritten Nacht findet man eine Leiche, blutleer und unweit des Gasthauses. Es ist das Gespräch in der Straße und die Gerüchte kochen hoch.

Sol hat natürlich von den Gerüchten gehört und geht ihnen nach. Da er noch kein sehr erfahrener Jäger ist und seine Aufgabe eher die eines Informanten ist, geht er auf die Suche nach mehr Informationen.

Bei jedem Gerücht über den Toten ist raus zu hören dass es wohl ein Wolf war der ihn gerissen hat, man aber entsetzt darüber ist dass sich so ein Tier soweit in die Zivilisation wagt. Draußen vor den Toren der Stadt seien in letzter Zeit häufiger Fälle von Wolfsriss gewesen. Man will einen Jäger beauftragen das Tier zu finden und zu töten bevor es noch mehr Schaden anrichten kann.