RE: Klasten - 7

Revinia schüttelt den Kopf. Sie bleibt sitzen und raucht ihren Glimmstängel. Sie blickt Octabian hinterher... macht jedoch keine Anstalten ihm zu folgen.
Es wäre sinnlos sich über das gerade passierte den Kopf zu zerbrechen... sie tut sich ohnehin schon schwer klar zu denken. Der Schmerz am Dekolté tut sein übriges.

Auch wenn Revinia sehr gelassen wirkt und ein wenig abwesend, gehen einige Gedankensprünge durch ihren Kopf.
Folgt sie ihm auf eine derart offensichtliche Weise, könnte das für alle der sichere Tot sein.
Sie müsste ihm keine Tore öffnen, denn in ein solches wird man ihn früher oder später ohnehin schleifen, doch eher tot als lebendig.
Eine Abmachung? Ja... doch so Planlos und überstürzt und ohne genaue Vorgehensweise? Was denkt er sich dabei?
Er sicherte ihr Schutz zu... doch im Moment provoziert er das völlige Scheitern dieser Abmachung nur.
Er weiß nicht was es mit alle dem auf sich hat und handelt völlig unüberlegt... Sie könnte auf das Angebot des Exorzisten eingehen, welcher ohne Forderung Octavians Aufgabe übernehmen könnte...
Warum also sollte sie diesen Weg gehen? Noch immer etwas geschwächt durch den Blutverlust und die vorübergehende Umstellung ihres Blutkreislaufs.... Mit der Gefahr, dass der Fürst ihre Gedanken wieder steuert und sie die Kontrolle verliert.
Sie wollte gehen... einfach weiter gehen, wie sie es schon fünf Jahre zuvor tat... ohne ein genaueres Ziel vor Augen, für jede Art von Überraschungen offen. Doch nun steht da ein Jägerlein, welcher eine Erwartung an sie hat, welche sie in ihrem derzeitigem Zustand nicht ansatzweise erfüllen könnte.
Sie kennt ihn nicht gut, sie kennt kaum seine Fähigkeiten.
Und noch immer steht die Frage offen... Denkt er wirklich auf diese Weise etwas erreichen zu können?

Sie schüttelt wieder den Kopf und steht auf. Sie dreht sich um und geht wieder Richtung Hütte. Vielleicht kommt er zur Vernunft... oder geht seiner Wege.. denkt sie sich
Im gehen murmelt sie noch "Und ich dachte ich wäre geisteskrank"

Damion nimmt seinen Hut ab, wischt sich die Stirn ab und atmet einmal tief durch. Da Revinia sich in Richtung der Hütte bewegt sieht er keinen bedarf ihr zu folgen. Daher nimmt er Octavian ins Visier und stellt ihm nach.

Ohne besondere Eile geht er in Richtung Octavians, sich sicher, dass dieser nicht weitergehen wird, sondern viel mehr darauf wartet, was er und Revinia tun.
Bei ihm angekommen, lehnt er sich auf die entgegengesetzte Seite von Octavians Baum und nimmt einige noch ein paar Züge von seiner Zigarre ehe er ihn fast zu ruhig anspricht:

"Erklärst du mir, was sich in meiner Abwesenheit abgespielt hat, und vor vor allem warum, alter Mann?"

Er raucht weiter und wartet auf eine Antwort.

Revinia ist wieder im Gasthaus verschwunden und sucht ihre ehemalige Schlafstätte auf. In dieser hat sich noch kein anderer Gast nieder gelassen. Sie stellt auf dem Tisch kurz ihre Sachen ab und blickt nachdenklich durch den Raum. Hier wird sie nicht lange alleine sein... denkt sie sich. Sie sieht sich erneut um.. wenn sie nach draußen geht, klebt mindestens einer der Jäger ihr wieder an der Backe... dann wandert ihr Blick zum Fenster.
Sie öffnet es und begutachtet die Höhe. Dann nimmt sie ihre Sachen, klettert auf die Fensterbank und springt hinaus. Sie rollt sich in der Wiese ab und bleibt erst einmal in der Hocke. Wieder siehe sie sich um. Keiner ist zu sehen... Dann setzt sie ihren Weg fort Richtung Dickicht, dahinter ist der kleine Bach. Sie springt über diesen und setzt sich auf einen Stein.
Endlich etwas Ruhe...

Ohne die letzen Worte richtig wahrgenommen zu haben duckt er sich von seinen Kampfreflexen geleitet unter dem Lauf der Waffe weg, rollt zur Seite weg und Bremst den Fuß, mit dem er Octavian normalerweise die Biene unter seinem Hintern weggefegt hätte, im letzten Moment ab, bevor er seinen Kopf wieder Hochreißt, um in die Richtung blicken zu können in die die Waffe zuletzt gezeigt hat.

auch wenn ich nicht viel davon halte, aber manchmal ist diese Lycantropie-Scheiße auch mal für was gut. Was wars denn, das du gehört hast? das knarren der Sehne? Das scheppern des Abzugs? Naja eigentlich egal, ich denke ich sollte mich einfach bedanken.", sagt er, bevor er sich hochzeiht und sich den dreck vom Gehrock klopft und seinen Hut aufhebt.

Damion blickt zu Boden, tritt einen Stein vor seinen Füßen weg und sagt: "Sie ist durch die Geschehnisse in letzter zeit gelinde gesagt unberechenbar geworden und ich kann sie schwer einschätzen. Sie denkt und handelt jetzt anders. Kurz: Ich weis es nicht, aber ich muss sie daran hindern!"

Revinia sitzt auf dem Stein und öffnet ihre Tasche. Sie holt eine Baumwollbinde hervor und tränkt diese im Wasser. Dann legt sie den nassen Stoff auf die glühend heiße Stelle unterm Hals. Erleichterung... sie behält ihre Umgebung im Auge.