RE: Endlich Mooringen - 11

Etzel schenkt Kay ein respektvolles Kopfnicken. Er hätte ihren militärischen Gruß erwidert, wenn er nicht die Gräfin am Arm führen würde. Dann tritt er in den Saal und sieht sich um. Auch hier mustert er den Raum mit dem Blick eines Soldaten.

Auch Elea nickt Kay zu. Sie bringt den Herzog an die Stirnseite der festlich eingedeckten Tafel, die von zahllosen Kerzen erhellt wird. Dort ist der Platz in der Mitte für ihn reserviert als Zeichen der Hochachtung und Wertschätzung. Wenn er den Blick durch den Raum schweifen lässt so beeindruckt dieser mit warmen Farben, schönen Wandbehängen und dem freien Blick auf den See. Zwei Kamine sorgen in der kälteren Jahreszeit für behagliche Wärme. Die Tische sowie die Stühle und Bänke waren aus gutem Holz, die Sitzgelegenheiten an der Stirnseite der Tafel zudem gepolstert und mit Schnitzereien versehen. An der Decke des Raumes waren verschiedene Wappen gemalt. Alle Bediensteten denen der Herzog bis jetzt begegnet ist waren freundlich und sauber gekleidet. Keiner machte einen mürrischen oder unwilligen Eindruck. Ein Gefühl der Ehrerbietung ohne Zwang und Widerwillen wird vermittelt, das aber nicht übertrieben unterwürfig wirkt. Jeder scheint zufrieden und ohne Angst oder Druck zu arbeiten und zu dienen, alles läuft wie am Schnürchen und keiner lässt einen Zweifel daran hinter wem er steht und zu wem er hält. Der Raum ist gut mit Wachen versehen, die Position an Tür und Fenster nehmen.
Elea bleibt stehen und bietet Etzel den Stuhl in der Mitte an. "Mylord, bitte.. Es wäre mir eine Ehre wenn ihr heute die Tafel anführt."

Kay schloss die Tür wieder und ging dann aus Gewohnheit an ihren normalen Posten hinter dem Platz der Gräfin. Sie wirkte hoch konzentriert.

Elea sieht kurz über die Schulter zu Kay. "Werte Baroness.. Ihr sitzt natürlich neben mir.."
Langsam füllt sich der Saal. Des Herzogs engste Vertraute und hochrangigen Mitreisende von ihm kommen ebenso in den Speisesaal wie die engsten Vertrauten, der Verwalter und der Medikus und die Hauptmänner der Wachen Eleas. Sie positionieren sich an den Plätzen der u-förmigen Tafel rechts und links im Saal. Die Stirnseite steht auf einem Podest etwas erhöht.
Auf dem Hof sind mittlerweile einfache Tafeln und Sitzgelegenheiten aufgebaut. Langsam erhellen zahlreiche Fackeln die hereinbrechende Dunkelheit, einzelne Lagerfeuer flackern in Feuerstellen und die Soldaten und Einfachen finden sich draußen zum Essen ein. In der Küche herrscht Hochbetrieb und emsig werden Kessel mit schmackhaften Eintöpfen und frisches Brot nach draußen getragen während drinnen alle darauf warten dass der hohe Gast und die Gräfin sich an die Tafel setzen und das Mahl eröffnen.

Kay wurde je aus ihren Beobachtungen gerissen. " Verzeiht. Wie ihr wünscht. Macht der Gewohnheit." Sie trat an den zugewiesen Platz.

Etzel sieht jeden einzelnen der Tagelgäste in die Augen. Sein Blick ist streng, aber nicht mit der Härte geführt, die er Feinden oder Gegnern anschlägt. Dennoch hält er die Ausstrahlung eines unberechenbaren Raubtiers aufrecht. Dann richtet er sich zu voller Größe auf und erhebt seine haltende Stimme.
"In den Geschichtsbüchern wird dieser Abend als Zeitpunkt verzeichnet werden, an dem der Bürgerkrieg in Mooringen und somit Alauven ein Ende fand! Gräfin Elea und ich stehen Seite an Seite. Und jeder der es wagt, gegen diese Einheit zu streiten, wir den Zorn des Hauses Etzel und Alauven spüren!"
Dann hebt er seinen gefüllten Becher, aus dem etwas Bier über seine linke Hand schwappt und es über die drei verbliebenen Finger rinnt, über seinen Kopf.
"Für Mooringen! Für Alauven!"

Alle Leute im Saal heben ihre Becher, auch Elea. Beinah im Chor antworten sie mit "Für Moringen, für Allauven!".
Nachdem alle getrunken haben erhebt Elea das Wort. "Werter Herzog von Alauven, Mylord... Ich.. Wir fühlen uns sehr geehrt und sind dankbar dafür, dass ihr unser Gast seid. Für eure Hilfe und Unterstützung danken wir euch und hoffen so, dass endlich Ruhe in das gebeutelte Land einkehrt. Wir werden alles in unserer Macht Stehende dazu beitragen und euch mit allen möglichen Kräften dabei unterstützen. Möge der Eine schützend seine Hand über euch und eure Männer halten! "

Als Kay annden gedeckten Platz neben die Gräfin trat gab es viele fragenden und irritierte Blicke. Das tRuscheln wurde durch die Ansprache des Herzogs im Keim erstickt.

Der Herzog nickt Elea zu. Dann setzt er sich und gibt den Anwesenden ein Zeichen, dass die Tafel eröffnet ist.

Alle Gäste im Raum setzen sich nach dem Herzog und der Gräfin. Es wird nachgeschenkt und der erste Gang aufgetragen. Brot und Schmalz, leichtes weißes Gebäck, sowie einen Teller Fischsuppe mit Gemüse. Alles erfolgt reibungslos und freundlich. Es entsteht eine angenehme Stimmung.

Etzel lässt die angenehme Stimmung sich durchsetzen. Er lauscht den einzelnen Gesprächen knapp, um deren Inhalt zu erkennen, aber keinen Moment länger. Er wartet ab, bis jeder ausreichend des Ganges zu sich genommen hat, bis er den Löffel aus der Hand legt, um den Dienstboten das Zeichen zum Abräumen zu geben. So wird er es auch bei allen anderen Gängen tun. Dann wendet er sich an die Gräfin. "Elea? Wo sind die Brennpunkte deiner Grafschaft? Oder wer kann mir am besten davon berichten?"

Elea legt ebenfalls das Besteck beiseite als sie sieht dass der Herzog den ersten Gang beendet und antwortet diesem "Mit Verlaub Mylord, das würde ich gerne morgen früh mit euch in meinem Schreibzimmer anhand von Karten erklären. Dabei wird wenn ihr erlaubt ein er meiner Hauptmänner der schon lange in meinen Diensten steht anwesend sein. Dieser kann euch dann genaueres berichten." Sie sieht kurz zu Kay und dann den Herzog wieder an, senkt dann die Stimme." Der heutige Abend sollte ganz im Zeichen des Willkommens stehen ohne dunkle Wolken im Hintergrund. Und vielleicht wärt ihr so gütig um ein paar Worte über die Ernennung der neuen Baronin zu sprechen? Ich glaube das ist noch nicht durchgedrungen.." ihr Blick ist eine erwartungsvolle Bitte..

Er nickt Elea zu, mustert knapp ihre Körpersprache und nimmt schließlich einen Schluck des ihm gereichten Bieres. Als der erste Gang abgeräumt ist, steht er langsam auf und sieht in die Runde. Wieder scheint es so, als ob er jedem einzelnen abwechselnd in die Augen sieht. Die Gespräche im Saal verstummen und alle sehen den Herzog an. Dessen Blick verweilt mittlerweile auf Kay.
Dann sieht er wieder in die Runde. Er erhebt seine Stimme. "Unter uns sind viele, die in den vergangenen Tagen und Monaten gebeutelt wurden. Viele haben Verluste zu überwinden. Viele haben etwas verloren. Nich mehr unter uns, haben Geschichten gehört. Geschichten über mich, über die Herzogin und auch über Gräfin Elea. Viele dieser Geschichten sind war, ebensoviele falsch." Er lässt die Worte einen Moment wirken. "Ich bin ein Mann, der seine Loyalitäten und sein Vertauen nur wenigen schenkt. Zudem bedeutet das Innehaben meiner Achtung Verantwortung. Es gibt jemanden unter uns, der sehr viel verloren hat, mehr als mann dieser Person ansieht. Doch hat diese Person mehr für Alauven und Mooringen getan, als manch andere, als manch höhere. Diese Person sitzt hier an dieser Tafel." Er wartet wieder einige Sekunden ab.
"Kay. Erhebe Dich!"

Eleas Körpersprache zeigt ihm Loyalität ohne Unterwürfigkeit. Sie vermittelt, dass eine Frau vor ihm ist, die genau weiß was sie will und ebenso wie er selbst nicht mit sich spielen lässt. Elea strahlt in allem Willenskraft, Selbstsicherheit und noch etwas undefinierbares aus. Sie scheint von innen heraus zu strahlen und in sich selbst zu ruhen seit dem sie hier angekommen sind.

Kay sieht die Gräfin an. Ihr Blick ist offen. Sie erhebt sich und richtet sich in voller Größe auf. In diesem Augenblick sieht man ihr nichts an von dem was sie plagt. Ihre Ausstrahlung zeigt das erste mal wieder etwas von ihrer alten Stärke. Ihr Blick ging zum Herzog, er ist freundlich und offen.