RE: Spiel um Kopf und Kragen 3 (KRONBURG 1.0) - 77

„Gute Nacht“ antwortet Verena und geht zur Waschschale um sich fürs Bett zurecht zu machen, anschließend wird Anna wieder herein gelassen. „Anna, bitte schlaft heute Nacht bei mir...“ sagt sie bittend.
Die Wachen wissen dass Anna ohne Erlaubnis nirgends alleine hin gehen darf und bewachen die Türe strengstens.
Zurecht gemacht fürs Bett setzt sich Verena ins Bett und wartet auf Anna.

Da fällt ihr ein, dass die Alte noch kommen wollte und sie untersuchen wollte.
Sie bittet Anna darum die Frau reinzuholen.

Nachdem die Alte Verena untersucht hat, teilt sie ihr mit, dass noch alles in Ordnung sei, sie jedoch weiter Vorsicht walten lassen sollte. Jede Form der Aufregung und körperlichen Belastung, könnte zu Komplikationen führen. Verena entlässt die Alte und bringt ihre Tochter nach einer kleinen Mahlzeit ins Bett. Verena bemerkt, dass Anna Gedanken plagen und nimmt sie in den Arm. Zugut weiß Verena wie schwer es ist, wenn man verliebt ist und die Angst des Verlustes dieses Gefühl vernichtet. Sie hofft jedoch, dass es für Anna besser endet als für Verenas erste Liebe. Am Ende wird alles so wie es für einem bestimmt ist... lässt sie Anna wissen und küsst sie fürsorglich auf die Stirn, ehe sie beide einschlafen.

Am nächsten Morgen wacht Verena auf und steigt aus dem Bett. Nirgends ist Blut zu sehen. Verena ist beruhigt und geht zu ihrer Tochter... Als sie diese im Bettchen nicht vorfindet, eilt sie zur Tür und reißt diese auf.... "Katharina!!! Katharina ist weg!"
Ihre Leibwache versucht sie zu beruhigen " Hoheit.... Hoheit! Eure Tochter ist bei der Amme! Sie hat sie geholt um sie zu waschen!"
Es braucht eine Weile, ehe Verena das versteht und sie sich wieder beruhigt. "Warum nimmt man sie einfach aus dem Bett, ohne mir Bescheid zu sagen!" Die Herzogin ist außer sich und atmet tief durch. "Man soll sie mir unverzüglich wieder bringen sobald man sie gewaschen hat!" sagt sie streng und geht zurück in ihr Gemach.
Sie beginnt sich zu waschen, frisch anzukleiden und sich die Haare zu machen. Sie denkt nach und bemerkt wie ängstlich sie geworden ist und wie groß das Mistrauen hier am Hof geworden ist. Sie blickt in den Spiegel und denkt an Christoph. Wie es ihm wohl gerade geht und was er wohl genau vor hat? fragt sie sich.

Die Mägde verteilen das Frühstück und kommen auch zu Alastairs Zimmer und klopfen. "Frühstück für Euch!" hört er eine weibliche junge Stimme.

Die Magd kommt herein und geht zum Tisch um das Tablett abzustellen. Die Tür steht offen und ein paar kichernde junge Frauen gehen vorbei und scheinen sich Dinge zu erzählen, die hier am Hof so passieren. Der Magd die gerade das Tablett bringt, ist das etwas unangenehm und sie befürchtet dass Dinge zu hören sind, die eigentlich keiner hören sollte, woraufhin sie rasch die Tür schließt und wie bei jedem Gast die Waschschüssel mit frischem Wasser befällt und diese auf die Feuerstelle im Kamin stellt.
„Kann ich sonst noch etwas für euch tun?“

Der Laufbursche verneigt sich und verlässt eilig die Kammer. Der Bursche geht ohne die Mägde zu beachten rasch an ihnen vorbei und geht zur Kammer der Herzogin. Die Mägde tuscheln und zwei von den dreien gehen dem Laufburschen nach und warten beim Treppenabgang, während er an der Tür der Herzogin klopft. Er wird eingelassen und die Tür schließt sich wieder. Nach einer Weile verlässt er die Kammer wieder und geht mit einem Schreiben den selben Weg zurück den er gekommen ist. Er wird von einer der Mägde gebremst „hallo Johann... was tust du denn da? Wolltest du nicht gestern zu uns ins Gesindehaus kommen?“ der Bursche sieht sich um und antwortet etwas unsicher „Ich hatte zu tun... und jetzt geh mir aus dem Weg, ich habe einen Auftrag!“ sagt er und will weitergehen. Die Magd jedoch stellt sich ihm in den Weg. „Du schuldest mir noch zehn Kupfer!“ sagt sie ernst.
Er antwortet „aber ich habe jetzt nichts bei mir!“
Die Magd sieht giftig zu den anderen Mägden und dann wieder zu ihm „soso, erst eine Wette verlieren und dann die Wettschulden nicht begleichen... nun gut. Du wirst eine Mutprobe erfüllen als Ersatz! Komm in die Waschküche sobald du... was auch immer erledigt hast! Und wehe du kommst nicht!“ sagt sie drohend.
Der Bursche geht zu Alastairs Kammer und klopft. Er übergibt ihm das Schreiben der Herzogin in dem steht.
„Guten Morgen Alastair, ich hoffe ihr habt gut geruht und ich habe euch gestern nicht zu sehr überfallen mit allem was ich euch erzählt habe.
Sehr gerne können wir unser Gespräch im Kräutergarten der Burg fortführen, ich werde zur neunten Stunde des Tages am Brunnen des Innenhofes der Wohnburg auf euch warten. Bitte zögert nicht die Hilfe unserer Bediensteten in Anspruch zu nehmen, falls ihr etwas benötigt.
Auf bald gez. Herzogin Verena von Alaunen zu Etzel“

Sie wählt eines ihrer schlichten Hauskleider, welches doch schon sehr an ihrem Bauch anliegt. Sie steht vor dem Spiegel und seufzt. Wie lange hat sie diesen Umstand schon verborgen um sich mit gewissen Ängsten nicht auseinander setzen zu müssen. Sie bindet die Schnüre etwas lockerer und legt ihre goldene Haarspange an. Sie steckt sie seitlich in das geflochtene Haar.
Dann geht sie zu Anna und kniet sich auf den Boden vor sie und nimmt ihre Hand „ Majestät...“ sie lächelt dabei liebevoll und legt Anna ein goldenes Armkettchen an.
Sie sagt mit sanfter Stimme: „Anna ihr sollt wissen, egal was passiert und welche Titel vor unseren Namen stehen, ich werde immer für euch da sein. Uns verbindet eine lange aufregende Zeit und die Verbindung wird durch nichts in der Welt zerbrechen. Auch wenn nun eine Prinzessin vor mir steht, verzeiht mir, euch jetzt noch nicht standesgemäß behandeln zu können, solange eure Herkunft noch nicht öffentlich ist, denn noch steht ihr unter meinem Schutz und ihr seid vorerst nur so lange sicher, solange noch niemand davon weiß. Heute Abend wird es so weit sein...“

Der Kräutergarten ist liebevoll gestaltet. Verschiedenste Kräuter sind in einer großen Spirale angepflanzt, dazwischen verläuft ein Kiesweg. Die Mauern um den Kräutergarten sind mit mühsamer Steinhauerkunst verziert und Rosenranken geben dem Brunnen in der Mitte das gewisse Etwas.

„Es wird sich sicher einrichten lassen, dass ihr noch einmal zum Grafen könnt, doch nur unter Bewachung. Er steht schließlich unter Arrest. Er wird es sicher vor den Bediensteten erfahren. Womöglich wird es erst der Prinz alleine und dann der Rest erfahren, ich muss mich zuerst mit meinem Berater besprechen... die Wachen werden leider immer bei dir sein müssen bis alles vorbei ist. Die Zeiten sind zu gefährlich.“
Verena lächelt „Es ist zwar schwer so schell noch ein Kleid zu nähen, doch ich habe sicher das ein oder andere Kleid welches ihr zu diesem Anlass tragen könnt , wenn das für euch in Ordnung ist“

„Nun geht euch zurecht machen, wir sehen uns nacher hier wieder.“ Sagt sie und gibt den Wachen zu verstehen, Anna nicht aus den Augen zu lassen und dass sich die Amme bis zu ihrer Rückkehr noch um ihr Kind kümmern soll.
Dann macht sie sich auf den Weg zum Kräutergarten. Sie sieht ihren Berater und geht auf ihn zu.
In Gedanken sieht sie schon wieder die Alte, wie sie auf sie zukommt und sie auf die Bettruhe anspricht und darauf , was passieren würde wenn sie den Erben des Herzogs verlieren würde. Und denkt an das Blut welches ihr vor einigen Tagen über die Schenkel hinunter lief und die damit verbundene Angst....
Schnell rettet sie sich gedanklich wieder zurück ins hier und jetzt und vertraut auf ihr Körpergefühl, welches ihr sagt, dass es den Kindern gut geht.

Freundlichen Blickes kommt sie auf Alastair zu, dicht an ihren Fersen vier Wachmänner „Guten Morgen Mylord.“ sie wirft einen Blick auf die Wachmänner und hebt kurz die Augenbraue, woraufhin die Männer etwas auf Abstand gehen.
„Ihr müsst verzeihen, diese Wachhunde sind selbst in den eigenen vier Wänden schlimmer als Blutegeln in den Sümpfen Alauvens.“

Verenas Gesichtsausdruck ist ehrlich. Sie hakt sich bei ihm ein. Sie schlendern durch den Kräutergarten. „Etwas beruhigter als die Nächte davor, es tut gut zu wissen nicht mehr ganz allein mit allem zu sein.“ sie pausiert und genießt die Sonnenstrahlen. „Der Gefangene hat den Zettel geschrieben den ich gefordert habe. Doch wie ich befürchtet hatte, kann man daraus auch nicht wirklich schließen wer der Auftraggeber war. Ich denke aber, die Gräfin hat da tatsächlich die Finger im Spiel, doch fehlen die Beweise dafür... was Anna angeht, ich hoffe sie Versteht mich, sie ist eine schlaue, liebenswerte und verständnisvolle junge Frau, sie wird es vorerst akzeptieren... doch die Liebe scheint sehr stark zu sein und wir müssen sehen was der Prinz dazu sagt“