RE: Der Rosenschrein - 41

Einige der Besatzung haben es nicht geschafft. Markerschütternde Schreie hallen von lebenden Fackeln durch die Luft bis diese von Bord fallen oder springen. Langsam beginnt dieses zischend zu sinken. In den lodernden Flammen manifestiert sich eine weibliche Gestalt mit einer Fratze und glühenden Augen - oder war es ein Trugbild?
Die Hände die sich Oktavian helfend entgegen gestreckt hatten gehörten zu einer der drei herbei geeilten Wachen die nun das Schauspiel beobachten und neben und hinter Oktavian stehen nachdem sie ihm aufgehoben hatten. Andere Schaulustige retten ebenfalls Männer aus dem Wasser die des Schwimmens mächtig waren. Andere ertränken vor den Augen der Anwesenden.
Plötzlich ruft ein Mann von denen die gerettet wurden "Er war es!! Haltet ihn! WACHEN! ER hat mein Schiff in die Luft gesprengt" Es war der Kapitän der triefnass und mit wild fuchtelnder Hand nun auf Oktavian zugestürmt kam. Die Wachen sahen erst ihn dann Oktavian und schließlich sich gegenseitig an und im gleichen Moment griffen die zuerst helfenden Hände nun packend auf Oktavian zu, unterstützt von den beiden anderen Wachen und hielten ihn fest.

Octavian ist ruhig und gefasst, auch wenn ihm das kalte Wasser vom Körper tropft. Er wird hier kein Massaker veranstalten und lässt sich von den Wachen in die Knie drücken.

Octavian sieht mit schief gelegtem Kopf nach oben zu dem Reiter. Auch er erkennt den Mann und vor allem das Wappen auf Mantel und Schabrake. "Meine Arbeit getan zu haben." erwidert er knapp und beherrscht ohne den Blick abzuwenden. Der Wachmann hinter ihm zwingt seinen Kopf mit einem Hieb des Schaftes seiner Glefe auf die Brust. "Wirst du verdammter Ausländer dem Truchsess wohl den nötigen Respekt erweisen!" Octavian nimmt den Schlag hin, hebt seinen Kopf allerdings umgehend wieder zu Tirador. Der Wachmann wird sichtlich wütend um holt diesmal weiter mit seiner Stangenwaffe aus.....

"Ich bin Stadtbüttel Hermann Dorsch, Truchsess." Stotterer die Wache hervor als er und die anderen Büttel Octavian loslassen und sich zurückziehen um an die Arbeit zu gehen. Der Kapitän des brennenden Schiffs schreit weiter Zeter und Mordio, doch dieses mal ist er es, der von den Wachen zur Ruhe gebracht wird. Octavian steht auf und streift sich das nasse Barrett zurecht, auch den tropfenden Mantel rückt er einigermaßen gerade. Dann sieht er Tirador in die Augen, deutet aber eine Ehrenbezeugung an, indem er kurz die Augen abwendet und mit dem Kopf nickt.

"Ich und meine Schwester, ja. Doh haben wir und nicht nur damit beschäftigt, sondern die Angelegenheit gelöst, nur wurde unser Bericht vom Herzogs Haus offensichtlich ignoriert." Die Muskeln des Jägers beginnen langsam zu zittern, doch er behält Haltung

Der Kapitän wirft den Bütteln noch vielsagende Blicke zu. "Ihr habt ja nur eure PFLICHT getan. Ich.. Ach was solls.." Er gibt Ruhe und ruft seine überlebende Mannschaft zusammen. Mit steinerner Miene zählt er durch und beklagt am Ende fünf Mann die teils durch das Feuer und teils ertrunken waren, ein vernichtete Schiff und Warenausfall in großer Höhe. Alles in allem wird ihn das ruinieren. Er entlässt die Männer auf unbestimmte Zeit bis er ein neues Schiff sein Eigen nennt und beschließt ein Schreiben aufzusetzen das den Schaden beziffern und den Übeltäter anklagen wird. Dieses wird er umgehend an den Grafen weiterleiten.

Octavian ergreift die Hand Tiradors. "Octavian Natalís. Ich werde Euch gerne folgen, doch vorher ziehe ich es vor, trockene Kleidung anzuziehen. Nennt mir den Namen der schenke und binnen einer halben Stunde werde ich Euch dort treffen." Er klingt ehrlich.

In all dem Trubel ist ein kleineres Schiff am Hafen angekommen. Nachdem es festgemacht hat und die Planke angelandet war tritt eine Frau auf das Deck. Sie war reisepraktisch gekleidet und trug ein kleines Bündel auf dem Rücken. Den Kopf Inn den Nacken gelegt atmet sie erst einmal tief ein und aus bevor sie ihren Wachen Blick über den Hafen schweifen lässt und scheinbar alles bildlich abspeichert. Dann verlässt sie mit geschmeidigen Bewegungen das Schiff.

Octavian nickt ihm kurz zu. Er ist pragmatisch aber nicht jähzornig. So gönnt er den Wachen keinen Blick und wendet seine Schritte seiner Hütte zu. Da er diese unversehrt vorfindet, tritt er ein und entledigt sich aller Kleidung. Er trocknet sich ab und stellt sich, eine Zigarrette anzünden vor den Kamin um seinen Körper aufzuwärmen. Ein Blick wandert zu der Tasche, doch er wendet ihn wieder ab. Er weiß, dass er durch das Werwolfblut noch kein Silber zu sich nehmen kann. Dann hängt er die nassen Kleider zum Trocknen auf und zieht sich frische an. Ähnlich der anderen, wählt er eine Hochbundhose mit Trägern, diesmal mit grauen Nadelstreifen, ein naturfarbenes Leinenhemd ohne Kragen und schwere Soldatenstiefel. Auch seine Bewaffnung legt er vollständig an. Zuletzt legt er sich das Halstuch mit den Zeichen gegen dämonische Besessenheit an und schließt den mit Silber überzogenen, stählernen Halsschutz darüber. Da sein Schwarzer Mantel aus schwerer Wolle zu nass ist, wählt er einen aus speckigem alten Leder, der mit Lammwolle gefüttert ist. Auch hier ist auf dem Ärmel das Emblem der Roten Streifen und der Sonne Dunwalls angebracht. Er hängt sich nich die kleine Tasche mit seinem Brevier um. Das Barrett zurecht streifend verlässt er die Hütte, nicht ohne sie wie gewohnt zu sichern und macht sich auf den Weg zu der ihm gewiesenden Taverne. Dort angekommen tritt er ein, zündet sich eine kurze dicke Zigarre an und sieht sich um. Da Tirador nirgends zu sehen ist, geht er zum Wirt und fragt nach dem "Stillen Schwarzen".