RE: Spiel um Kopf und Kragen 3 (KRONBURG 1.0) - 38

Etzel sieht dem Abmarsch noch eine Weile zu. Das Präsent des Capitano übergibt er einem Soldaten. Dem wartenden Kommandanten schenk er nur ein hämisches Lächeln, gefolgt von einem drohend ausgesprochenem "ich zähle stets meine Schulden. Als das Lied angestimmt wird, dreht er sich lachend ab und spuckt aus. Dann sieht er zu den zehn Männern in den Farben des Ordens, die ihn begleitet haben. Er nickt ihnen zu und und wirft ihnen einen vielsagenden Blick zu, den nur sie sehen können. Die Männer erkennen den Befehl, ohne dass er ausgesprochen werden muss und reiten ins Umland davon.
Etzel macht sich langsam auf dem Weg in die Burg.

Galdor hatte die ganze Szenerie an der Seite des Herzogs beobachtet. Ihm gefiel die ganze Sache nicht. Als er das Kästchen sah hob er eine Augenbraue.
Dem Herzog an der Seite folgend beugte er sich zu ihm. "Ich würde das Kästchen gerne untersuchen sobald wir in der Burg sind."

Etzel nickt Galdor zu. In der Burg angekommen übergibt der Soldat Galdor das Kästchen. Etzel lässt die Tore schließen. An den Ställen angekommen, sitzt er ab. Er winkt einen Wachoffizier zu sich. "Lasst Stricke an die Zinnen binden einen für jeden der Verräter aus dem Heer des Dons. Zudem werden Schilder angefertigt. Als Aufschrift nehmt abwechselnd Hochverräter, Feind Alauvens und Feind Thelandors. Zudem wird das Schaffot vorbereitet. Eine Pike reicht."
Dann wendet er sich an Galdor. "Ich werde jetzt nach meinem Weib sehen." Darauf macht er sich auf den Weg in die Wohnburg.

Die Torflügel knarzen in den schweren Angeln, als das Tor sich zu schließen beginnt. Das neue Gefolge des Grafen von Verdunz wird eingelassen. Etzel wird von einem seiner Männer darauf hingewiesen und bleibt stehen. Er sieht sich die Gesandtschaft von Weitem an. Zu dem Soldaten neben ihm sagt er : "Sie werden entwaffnet. Adligen steht standesgemäß ein Schwert zu, Offizieren ebenso. Weibeln ein Dolch, Soldaten und Zivilisten hab nur ihr Alltagsmesser zu tragen. Den Raum des Grafen werden ausschließlich meine Männer oder die des Prinzen bewachen."

Dann gibt sich Etzel nicht weiter mit den Verdunzern ab und betritt die Wohnburg. Er geht an allen Wachen vorbei, die vor ihm salutieren und öffnet die Tür des Gemaches der Herzogin. Dort sieht er sie und seine Tochter schlafen. Er reibt sich unterbewusst wieder die Stümpfe der Finger der linken Hand. Dann setzt er sich auf einen Stuhl. Langsam werden die Feuer und Laternen im Hof entzündet. Die Wachen auf den Mauern entspannen sich, bleiben aber bereit. Das Heer der Schwarzen hat den Horizont überschritten.

Etzel kümmern die Dinge auf den Schreibtisch nicht, er lässt die Nackenwirbel und Fingerknöchel knacken. Er ist immernoch wütend, beherrscht sich aber. Der Capitano hat ihn nicht das letzte Mal gesehen. Und er, sowie einige andere werden büßen.
Dann sieht er wieder zu Verena. Seine Kniekacheln und Rüstketten an den Armen klappern leise, als er aufsteht und ein Leinentuch faltet. Dieses taucht er in die bereit stehende Schüssel mit kaltem Wasser. Dann setzt er sich auf die Bettkante und wischt Verena den Schweiß von der Stirn.

Er sieht sie an und drückt sie vorsichtig aber bestimmt in die Kissen zurück. Seine ruhige, tiefe, dominante Stimme tut Weiteres. "Beruhige Dich. Jetzt bedroht Dich niemand mehr. Du bist in Sicherheit." Seine Hand ruht auf ihrer Brust.

"Ich habe noch einige Dinge zu klären, dann sehe ich erneut nach Dir." Er gibt ihr einen Kuss und will sich langsam aufrichten.

Er sucht noch einmal ihren Blick. Sie kennt ihn mittlerweile gut genug, um zu sehen, dass er mit seiner Wut und seinem Stolz kämpft, aber es, zumindest im Moment, im Griff hat. "Das werde ich." Dann wendet er sich ab und geht zur Tür.