RE: Am Tag nach der Verhandlung - 12

"Stimmt, immerhin ist noch nichts "rausgekommen", sie beugt sich etwas weiter zu Grim, "wenn ihr mich fragt ist es nicht nur barbarisch, sondern geradezu dumm in dieser Situation Leute zum Tode zu verurteilen, und dieses Urteil zu vollstrecken. Sühne wäre für jene welche Schuld auf sich geladen haben und für die hier in Not leben sinnvoller gewesen. Und die Frage wer das arme Mädchen losgeschickt haben mag, habe ich mir auch bereist gestellt. Wisst ihr noch wer sie gestern nach der Befragung mit sich genommen hat?"

Diesmal ist er entschlossen sich nicht abbringen zu lassen. Zwar entfernt er sein Gesicht von ihrem, jedoch lässt er sie nicht los.

"nein, ich habe Emeli nach der Verhandlung nicht mehr gesehen. Ich weiß auch nicht wo sie hingebracht wurde. Nach der Verhandlung hatte ich eine fruchtlose... unterredung mit dem Inquisitor, aber da wart ihr doch dabei." Grim seufzt "Wer den unschuldigen das Leben nicht geben kann, hat auch kein Recht es einzufordern. Aber in den meisten Ländern ist es nunmal so" er atmet schwer und bedrückt ein und blickt zu boden. "Irgendwann vielleicht, werden die Menschen klüger sein."

Octavian lässt sich noch einen Becher bringen, riecht daran und nimmt schließlich einen Schluck. Er sieht sich weiter musternd in der Runde um. So wie es aussieht wird er keine Anstalten machen um das Herzogspaar zu begleiten. Er hat anderes zu erledigen. Hier in diesem Dorf gibt es etwas was einen Spezialisten wie ihn benötigt.

Rûns Stimme wird ungewohnt weich, ihr Blick richtet sich auf einen weit entfernten Ort, "Die Menschen werden erst klüger, wenn eine Gefahr auf sie zukommt, von der sie wissen, dass jeder Einzelne zählt sie abzuwehren, jeder, mag er auch noch so unwichtig und noch so wenig für die Gemeinschaft beigetragen haben das Zünglein an der Wage sein kann, welches entscheidet ob alles Leben erhalten bleibt, oder ob alles was einem lieb und teuer ist überrannt wird, von einem Übel, das ich nicht in Worte fassen mag. Und dann werden wir alle allein an unserem Beitrag, welchen wir zu dieser fernen Stunde leisten gemessen..."

Octavian sieht Runya an, zieht eine Augenbraue hoch. Er stellt seinen Becher auf den Tisch. Ihm scheint der Durst vergangen zu sein. Als er aufsteht, seine Tasche nimmt und sich zum Gehen wendet äußert er noch "interessante und gewagte Worte für einen Anderling. Als Wesen der Leere, kennt ihr diese Bedrohung nur zu gut."

Tharlan beobachtet den Hexenjäger aufmerksam. Zwischendrin wirft er einen fragenden Blick auf Rûn doch kein Wort verlässt seine Lippen.

Scheinbar unentschlossen und zögerlich, sich nicht entscheiden zu können was er als nächstes tun soll steht er im Schankraum.

Wesen der Leere? WESEN DER LEERE??? Sie wurde bereits als vieles bezeichnet, aber das, sie als ein Wesen des großen Unheils zu bezeichnen,...
Zum ein wenig nervös wirkenden Tharlan, sie vergewissert sich, dass die Tür sich hinter dem Hexenjäger bereist wieder geschlossen hat," Ich frage mich ernsthaft wie so jemand in der Nacht durch den Wald laufen kann ohne den Weg zu verlieren. Ihr glaubt ihm diesen Mist doch jetzt nicht? Ein Wesen der Leere," sie bemüht sich um ein freundliches lachen, "vielleicht ein Wesen der Fülle, aber doch keins der Leere."
Sie blickt Tharlan fragend an.

Kaum hat der Hexenjäger den Raum verlassen entspannt sich Tharlan etwas.

"Was soll ich ihm glauben?" grinst Tharlan zurück.
"Ich war nur gerade besorgt, dass etwas unüberlegtes passiert. Bei solchen Gesellen kann man das ja nir mit Sicherheit ausschließen!" Verstohlen lässt er seinen Wurfdolch wieder in der Halterung verschwinden. "Alleine diese leichte Drohung gegen dich, Rûn, zeugt von seiner Kurzsichtigkeit. Ich hoffe er läuft dem Ork jetzt draussen nicht über den weg und ist ähnlich barsch."

Octanvian verlässt den Raum und tritt auf den Hof. In seinen Gedanken versucht er den Anderling einer Rasse zuzuordnen und macht sich geistige Notizen um sie später seinem Brevier hinzuzufügen. Ein weiterer Gedanke huscht im durch den Kopf. 'dieses Land ist derart schwach und seine Bevölkerung von der Leere gebeutelt. Die Kaiserin wirdd hiervon erfahren. Eine einfache Annektion.' er wendet sich zum Henkersmast, andem die Krähen sich bereits versammelt haben um dem Schmied ihre Aufwartung zu machen. Er nähert sich dem Gehängten. Dort angekommen stellt er seine Tasche ab und holt eine Flasche, wie auch eine Glaskammerkanüle hervor. Ohne sich umzusehen sticht er diese in das Bein des Leichnams und zieht etwas des erkalteten, teil geronnen Blutes in die Kammer und füllt diese in die Flasche. 'Man weiß nie wann man dieses nützliche Elexir gebrauchen kann. Vor allenallem in diesen Gefilden.'.

Julia hat ihr Frühstück beendet und wollte gerade zurück in die Taverne. Doch als sie hört dass sich die Tür öffnet und jemand daraus herauskommt bleibt sie auf der Bank sitzen. Sie beobachtet den Herrn und wundert sich noch was er denn bei dem Leichnam des Schmiedes will.

Grim wendet sich an Thalarn und Run "Kriege verändern nicht nur das Land, sondern auch die Menschen. In der Not erkalten viele Herzen." er zuckt mit den Schultern, blickt dabei aber ziemlich gleichgültig.
"Entschuldigt mich, ich habe noch etwas zu erledigen bevor wir abreisen" Grim verlässt den Schankraum und blickt die Treppe hoch "Herzogin Verena, habt ihr noch ein paar Augenblicke für mich?"