RE: Spiel um Kopf und Kragen - 30

Die Nacht verläuft ruhig. Leichter Frost ummantelt Wälder und Wiesen.
Feuer lodert im Kamin. Noch ehe die Sonne aufgeht, wacht Verena durch das weinen ihrer Tochter auf.
Die Suppe die man ihr bringen lies steht immer noch auf dem Tisch, inzwischen ist diese aber kalt.
Sie geht zu ihrer Tochter und hebt sie aus der Wiege.
Sie geht mit ihr zum Kamin und streichelt sie sanft. Als sie sich beruhigt hat geht sie mit ihr zum
Himmelbett zurück und legt sie hin. Sie deckt sie warm zu und legt sich neben sie.
Verena legt sich mit ihrem warmen Körper direkt neben Katharina und küsst ihre Stirn.
Der Herzog hat sich wohl entschieden heute wo anders zu nächtigen.. denkt sie sich und wirft einen Blick zur Tür. Immer wieder geht ihr durch den Kopf was zwischen den beiden am Vortag geschah.
Doch dann beschließt sie diese Gedanken zu verdrängen und schließt erneut die Augen....

Der Graf nickt kurz und blickt zur Tür, wartet bis der Herzog den Raum verlassen hat
Und flüstert leise mit der unbekannten Frau.

Diese geht zur Tür und bittet Anna herein...

Verena hat mit ihrer Tochter noch etwas geschlafen, inzwischen wird es hell draußen und die erste Bediensteten beginnen ihre Arbeit.
Verena geht zur Amme und bittet diese sich um ihre Tochter zu kümmern, sie zu füttern und sie zu baden. Anschließend soll sie ihr neue Kleidung anziehen und sich in Verenas Kammer mit ihr beschäftigen bis sie zurück ist.
Dann macht Verena sich zurecht, wäscht sich, legt ein neues Kleid an und steckt ihre Haare seitlich hoch. Sie zieht dann einen Mantel mit goldener Borte an, welcher seitlich Schlitzte für die Arme hat. Es ist ihr alter aber edler Jagdumhang, den sie von ihrem Vater bekommen hat.
Zu guter letzt streift sie sich ihren langen dünnen Lederhandschuhe über und geht zum Stall hinunter. Auch Ansgar kommt ihr entgegen, welcher gerade zu seinem Dienst antritt.
Bei ihrem Pferd angekommen, nimmt sie den Sattel und geht in die Box.
Ihr Pferd scheint sie wieder zu erkennen. Der Atem des Pferdes ist in der kalten Morgenluft zu sehen. Schon damals ging Verena oft im Morgengrauen in den Stall um auf die Jagt zu gehen... alte Erinnerungen zaubern Verena ein Lächeln ins Gesicht. Sie kann sich noch an den Moment erinnern als damals plötzlich ein Mann im Stall stand... der Mann den sie heiraten sollte, der Mann der ihr schon als junges Mädchen Angst machte..... der Mann, der sich heute Herzog von Etzel und Alauven nennt. Damals erschrak sie, weil sie ihn nicht hereinkommen hörte und hoffte ihm nie allein über den Weg zu laufen oder gar in merkwürdige Gespräche mit ihm verwickelt zu werden.

Sie streichelt dem Pferd schwelgend in diesen Gedanken über den Hals und beginnt es zu striegeln. Sie nimmt den Sattel und schwingt ihn aufs Pferd. Zieht den Sattelgurt fest und legt ihm das Zaumzeug an, als würde sie es täglich tun.
Die Morgensonne scheint nun in den Stall, der Nebel steht nun höher, sodass man bessere Sicht hat.
Die Herzogin führt ihr Pferd nach draußen und sieht sich um.
Hinter den Stallungen befindet sich eine Wiese der auch als Schießplatz und Turnierplatz genutzt werden kann. Sie führt ihr Pferd dort hin,
steigt jedoch noch nicht auf, sondern beginnt Baumstämme, die sie gerade mal so mit aller Kraft ziehen kann in der Mitte des Platzes zu platzieren. Auch die Wachen packen mit an, als Verena wegen der Wunde an der Schulter scharf einatmet.
Dann geht sie wieder zu ihrem Pferd und sitzt auf. Sie atmet tief durch, schon lange hat sie dies nicht mehr getan...

Als Verena Raspendix hört dreht sie sich kurz zu ihm um. "Im Gegensatz zu euch, kann ich Dinge tun ohne den Tod herauszufordern..." sagt sie nur knapp aber mit scharfem Ton und nimmt die Zügel des Pferdes auf. Dann beginnt sie im Schritt ein paar Runden zu drehen.

Nach einer kurzen Nacht begibt sich Tirador in den Stall um sich um seinen Wallach zu kümmern, der heute wohl noch ein paar Meilen mit ihm auf dem Rücken zurück legen wird. Er füttert und tränkt ihn, bevor er damit beginnt das staubige Fell zu striegeln. Er genießt die Ruhe im Stallbis zu dem Punkt an dem er stimmen von draußen hört, die er mit Verena und Raspendix in Verbindung bringt. Er unterbricht seine Arbeit und geht hinaus um zu beobachten, was sich im Hof abspielt.

Nach ein paar Runden treibt Verena das Pferd zum Trab an. Konzentriert auf die Hindernisse und den Gang des Pferdes dreht sie weitere Runden. Nach einer Weile galoppiert sie an. Sie reitet erst ein paar male um die Stämme herum, die beim Turnier als Sitzgelegenheit dienen sollten und steuert dann schließlich in gerader Linie darauf zu. Mit einem ordentlichen Satz springt das Pferd scheinbar mühelos über den Stamm. Stolz lobt Verena ihren Wallach und galoppiert weiter. In der Stille des Morgens hört man das Getrampel der Hufen und das Schnaufen des Pferdes. Immer wieder springt sie über die Baumstämme. Dann pariert die Herzogin das Pferd durch zum Schritt. Sie blickt auf ihre Hände... diese Zittern etwas. Wieder gibt der Körper Zeichen, verursacht davon, dass Verena die letzten Tage kaum etwas gegessen hat.
Durch das Reiten will Verena sich vom vielen Nachdenken ablenken.
Sie fordert Ansgar auf ihr aus der Scheune am Rande des Platzes einen Bogen und ein paar Pfeile zu holen. Ansgar tut was ihm befohlen wurde und bringt der Herzogin Pfeile und Bogen.
Sie reitet auf die Zielscheiben zu und schätzt den Abstand um sich gut zu positionieren. Dann spannt sie einen Pfeil in den Bogen und zielt...
Mit einem Zischen fliegt der Pfeil auf die Scheibe zu... Sie trifft einen der inneren Ringe.
Stolz lächelt sie....

Noch weitere vier Pfeile zischen auf die Zielscheibe. Der Letze trifft sogar die Mitte. Schon früher war Verena eine talentierte und Leidenschaftliche Jägerin, auch wenn ihr Vater ihre stundenlangen Ausritte weniger gern sah. Noch einmal visiert Verena den etwas höheren Baumstamm an.. auch diesen Sprung meistert sie mit Leichtigkeit.
Als das Pferd langsamer wird, sieht Verena ihrem Gemahl am Rande stehen. Sie bremst das Pferd und sieht ihn leicht begrüßend nickend an.

Verena hält das Pferd an und steigt ab. Sie sieht ihren Mann auf sich zukommen und studiert seine Mimik. Sicherlich wird es sein wie es immer ist. Er wird das Geschehene beiseite schieben und alles wird normal weiterlaufen. Doch da hat er die Rechnung ohne sie gemacht. Sie steht zu ihrem Wort.
Streichelt den Hals ihres Pferdes und zieht die Steigbügel hoch.