RE: Das Wiegenfest - 14

Noch einige Augenblicke sieht sie aus dem Fenster, dann wandert ihr Blick wortlos zu Grim. Sie sieht auch ihn ohne jegliches Mimikspiel an.
Dann richtet sie sich langsam auf und sieht sich um. Es ist schwer zu deuten was gerade in ihrem Kopf vorgeht.
Sie setzt ihre nackten Füße auf den Boden und atmet ein paar mal ruhig aus und ein, ehe sie aufsteht.
In dem Unterkleid, welches Anna ihr angelegt hat und ihrem bleichen Gesicht, könnte man meinen ein Geist schreitet durchs Zimmer. Ihr ist Grims Erschöpfung aufgefallen.
Sie geht zu Grim und drück ihn auf Bett... als Zeichen dass er sich hinlegen soll. Gleichzeitig zieht sie die Decke des Bettes hoch um sie ihm zu reichen.
Noch immer verspürt sie den leichten Schmerz im Unterbauch, jedoch überwiegen in diesen Momenten die seelischen Schmerzen. Die Sehnsucht nach ihrer Familie.

Ihre zaghaften Schritte dürften Antwort genug sein auf Grims Frage. Sie antwortet nicht. Sie sieht ihn nur an und nimmt seine Hand.... sie weiß nicht wie sie ihm danken soll. Sie findet keine Worte, senkt den Kopf und dreht sich um. Langsam und zaghaft schreitet sie zur Tür und öffnet diese. Unbewusst legt sie sich zuvor jedoch die Haare zurecht... Es muss schließlich alles seine Ordnung haben.
Ohne die Wachen zu beachten geht sie an ihnen vorbei. Es scheint fast als wäre sie geistig etwas abwesend.

Verena schreitet zur Kammer ihres Gemahls. Diese Kammer stellte der Graf dem Herzog nach der Anreise zur Verfügung um sich umzukleiden und um seine mitgebrachten Habseeligkeiten dort aufzubewahren.
Verena öffnet die Tür. Die Kammer ist dem ersten Anschein nach fast leer. Nur wenige Kleidungsstücke hängen über dem Stuhl und der Becher des Herzogs. Sie geht hinein und sieht sich um.

Verena ist in Gedanken und wie in Trance... sie geht zum Stuhl und nimmt das Hemd ihres Gemahls. Sie begutachtet es.
Traurigkeit zeigt sich in ihren Augen. Sie hebt das Hemd hoch und drück es fest an sich. Dabei schließt sie ihre Augen und eine Träne läuft ihr über die Wange.

Sie nimmt auch die kleine Mütze die sie genäht hatte für ihr Kind und welche sie Christoph gezeigt hatte in dieser Kammer vor dem Fest. Mit beiden Gegenständen setzt sie sich auf den Boden und drückt Hemd und Mütze fest an sich.