RE: Spiel um Kopf und Kragen 2 - 8

Verena hört die Worte und tritt näher ans Geschehen. Jeder der sie erkennt verbeugt sich vor ihr. Ihre Tochter schlummert an ihrer Brust. Ihr Herz klopft schnell und sie erstarrt als wäre sie zu Stein geworden.

Tirador gibt den Befehl routiniert genau so still weiter wie er ihn erhalten hat und übergibt Etzel den Mann, nachdem er ihm den traditionellen tunriter Segen: "Der Eyne führt das Schwert, das richtet - für, sowie gegen dich. Möge der Seelenschal sich heben, wenn du vor seine Waage trittst", den in seiner Heimat Sterbende auf dem Schlachtfeld empfangen. Anschließend nimmt er die gewohnte Position des Richtzeugen auf dem Schaffot ein und wartet.

Verena glaubt nicht was sie sieht... ihr gefriert das Blut in den Adern. Es ist ja wohl ihre Schuld gewesen nicht auf den Wachmann gewartet zu haben. Doch was soll sie tun... jetzt vor die Menge zu treten und ihn hindern, würde gänzlich seine Autorität als Herzog untergraben... doch jetzt wieder verantwortlich zu sein für den Tod eines Menschen... könnte sie mit diesem Gewissen leben?
Sie tritt noch ein paar Schritte vor, sodass Tirador und ihr Gemahl sie sehen können. Sie wirft Tirador einen vielsagenden, Hilfesuchenden Blick zu.

Tirador bemerkt sie und blickt sie um Verzeihung bittend an. es war schließlich weder seine Entscheidung, noch in seiner Macht etwas an der Entscheidung ihres Mannes zu ändern.

Leeren Blickes und ihre Tochter umklammernd geht Verena wieder Richtung Treppe außer Sichtweite. Dort angekommen lehnt sie sich an die Wand und starrt mit feuchten Augen in die Leere. Mit tiefen Atemzügen versucht sie sich zu fangen und das was sie gesehen hat zu verdauen.

Verena atmet noch einmal tief durch und befielt einem vorbeilaufendem Knaben Ihr Pferd zu Satteln... dieser geht daraufhin in den Stall, holt Verenas Pferd aus der Box und beginnt es für die Abreise bereit zu machen.

Tirador tritt vom Schaffot ab und an den anwesenden Scharfrichter heran: "Räum die Sauerei weg und sieh zu, dass die Stiefel von den Füßen kommen, bevor das Leder Blut zieht."
Anschließend folgt er Etzel zu den Stallungen.

Verena überprüft noch einmal ob all ihr Hab und Gut verstaut wurde und begibt sich dann immer noch etwas erschüttert in den Stall zu ihrem Pferd.
Sie will die Unterhaltung zwischen Tirador und ihrem Gemahl nicht stören als sie an den beiden vorbei geht und nimmt im Stall angekommen, ihr Pferd an den Zügeln um es in den Hof zu führen. Sagt dabei kein Wort.

„Ein guter und vor allem loyaler Mann. Wenn du meine ehrliche Meinung hören willst, dann sage ich dir, dass ich das Leben deiner Frau keinem anderen Gardisten als ihm anvertrauen würde. Darüber hinaus hat er ihr als einziger vom ganzen Wachpersonal den Treueeid geschworen. Der Mann würde eher seinen rechten Arm hergeben, als den Id zu brechen.“
Er blickt sich im Stall um und sucht augenscheinlich nah seinem braunen Wallach.
„Sag mal, weist du wo sie Gidion hingestellt haben?“