Caraid

Nachdem Alastair mit dem Kerkermeister gesprochen hat, nimmt er sich einen hölzernen Hocker und lässt sich einen Becher Wein bringen. Er stellt den Hocker vor die Zelle des Gefangenen und trinkt einen Schluck Wein.
"So" Er sieht den Gefangenen an. "Worüber wollen wir uns jetzt miteinander unterhalten?" Er lächelt. "Wie war euer Name nochmal? Es ist momentan hier so viel los, da ist er mir leider entfallen."

Alastair erkennt den dezenten Hinweis und beschließt, nicht weiter nach dem Grund der Unterredung mit der Herzogin und dem Herzog, nachzufragen.
"Wie ihr wünscht, werter Bruder Rammbert. Ich werde eure Botschaft weitergeben. Unsere Bediensteten stehen Tag und Nacht zu eurer Verfügung. Bitte zögert nicht, von ihnen Gebrauch zu machen. Ich darf mich empfehlen." Mit diesen Worten verneigt er sich kurz und begibt sich zu einem der Burschen, die auf dem Hof herumlaufen.
"Kümmert euch um ihr Wohlbefinden. Ich will, dass jederzeit jemand in Rufweite für sie bereit steht. Ich will keine Klagen hören, verstanden!"
Anschließend sucht Alastair den Haushofmeister auf und gibt ihm dieselben Anweisungen, allerdings in einem etwas freundlicheren Ton. Dann schickt er einen Boten zur Herzogin. "Lasst ihr ausrichten, dass ich sie zu sprechen wünsche, sobald es genehm ist. Ich werde in den nächsten Stunden im Kerker sein. Komm mit ihrer Antwort dorthin."
Grübelnd begibt sich Alastair in den Kerker, um den Gefangenen der Herzogin aufzusuchen. Er klopft an die Tür des Kerkermeisters und tritt ein.

Nachdem er sich von der Herzogin verabschiedet hat, begibt sich Alastair direkt zur Unterkunft der Ordensritter und ihres Gefolges. Seine ursprünglichen Plan, sich mit dem Gefangenen zu beschäftigen, hat er verworfen. Im Moment ist es wichtiger, herauszufinden, was den Orden hierher verschlagen hat. Als er den Hof erreicht, erkundigt er sich bei einem der herumlaufenden Bediensteten, wo die Anführer der Gruppe zu finden sind. Er nickt kurz und geht in den Hof auf die Ritter zu.
"Ich grüße euch, werte Brüder vom Orden des heiligen Cadorus. Möge der Eyne immer über euch wachen und möge sein Segen euch begleiten. Wenn ihr erlaubt, möchte ich mich euch vorstellen, mein Name ist Alastair und ich bin der herzogliche Berater." Er verneigt sich standesgemäß. "Ich heiße euch im Namen des Herzogs und der Herzogin als unsere Gäste in Kronburg willkommen und lade euch ein, Speis und Trank mit uns zu teilen."

Ein leises Lächeln spielt sich um Alastairs Lippen. "Gute Einstellung. Warten wir ab, was sie wollen ... allerdings ... wäre es nicht schelcht, vielleicht vorher schon ein paar Infomationen zu bekommen. Wenn ihr erlaubt, sehe ich mir einmal an, wer uns da beehrt." Er sieht sie etwas besorgt an. "Ihr solltet euch ein wenig ausruhen."

Alastair sieht Verena an. "Hm, das ist in der Tat interessant. Insbesondere wenn man bedenkt, worüber wir gerade sprachen. Ich frage mich, was sie hierher geführt hat."
"Das ähm, haben sie nicht ges...." kommt es etwas stammelnd von dem Burschen. "Ja, dass sie das dir nicht gesagt haben, ist mir klar." Leicht gereizt sieht Alastair den Burschen an. "Geh zu ihnen zurück und teile ihnen die Freude der Herzogin mit, solch hohe Gäste in ihren Mauern begrüßen zu dürfen. Sorg dafür, dass es ihnen und ihrem Gefolge an nichts mangelt." Er sieht den Burschen mit hochgezogenen Augenbrauen an. "Na los, heute noch!" Als dieser davoneilt, sieht er wieder Verena. "Habt ihr einen Verdacht, warum sie hier sind? Ist in meiner Abwesenheit etwas passiert, was die ... die Templer auf den Plan rufen könnte?" Dann nimmt er wieder ihren Arm und geht weiter. "Lasst uns noch ein paar Schritte gehen. Sie werden sich erstmal den Staub der Reise aus den Wappenröcken klopfen, bevor sie um eine Audienz ersuchen."

Alastair streicht sich mit der Hand über das Kinn. "Im Augenblick erschließt sich mir der Grund auch nicht. Ihr sagt, ihr seid in eurem Gemach wieder zu euch gekommen. Konntet ihr in Erfahrung bringen, wer euch gefunden hat und wie lange ihr ohne Bewusstsein wart? Wenn es euch zu viele Fragen werden, lasst es mich wissen, Herzogin. Ich will euch nicht überanstrengen oder aufregen, indem ihr euch an diese doch sehr unangenehme Angelegenheit erinnern müsst. Allerdings muss ich euch diese Fragen stellen, um mir ein Bild von der Sache machen zu können."

Etwas erstaunt ob dieses Gefühlsausbruchs legt Alastair seine Hand auf die ihre. "Beruhigt euch, Verena. Natürlich glaube ich euch." Er sieht sie an und streicht mit seinem Daumen sanft über ihren Handrücken. "Und seitdem ist sie verschwunden? Wer war denn dabei, als diese unschöne Angelegenheit passierte?" Er geht mit ihr ein paar Schritte weiter. "Und wieder der Graf ... kann das Zufall sein ... " murmelt er leise vor sich hin. Dann sieht er wieder Verena an. "Sie wurde eures Geistes habhaft sagt ihr ... ein ungewöhnliches Talent für eine Hexe. Und ... habt ihr ... das Blut verloren, als sie noch bei euch war?" Er sieht sie mit leicht zusammengekniffenen Augen an.

Alastair lächelt schief. "Meine Herzogin, ich denke, ich muss euch nicht erklären, dass eine solche Untersuchung, mal von den Unannehmlichkeiten der Situation an sich abgesehen, bei hochgeborenen Damen bestenfalls zweifelhaft ist. Die meisten verlieren ihre Jungfräulichkeit schon in jungen Jahren im Rahmen ihrer Reitausbildung. So eine Untersuchung mag vielleicht bei irgendeiner Bauerstochter von Erfolg gekrönt sein, aber bei ihr?" Er streicht sich mit den Fingern übers Kinn. "Nein, ich denke, es auf diese Weise zu entkräften, ist zu riskant. Dann lieber anhand ihrer Aussage. Im Zweifelsfalle steht diese der ihres Möchtegern-Gatten gegenüber."
"Was den Gefangenen angeht, wie ich gestern bereits sagte, ich werde ihn nicht peinlich verhören. Ich lasse den Hunger für mich arbeiten. Dieses Söldnerpack ist Schmerzen gewohnt, da mache ich mir wenig Illusionen, aber der Hunger hat bis jetzt jeden gebrochen. Es dauert nur ein wenig länger. Aber diese Zeit ist es in der Regel wert." Er lächelt wieder. "Eine Hexe sagt ihr? Anhand welcher Anzeichen habt ihr das erkannt?"

Er nickt. "Ja, dahingehend sind uns im Moment die Hände gebunden, leider. Uns bleibt nur zu hoffen, dass sie dabei bleibt, dass nichts passiert ist. Wisst ihr zufällig, wer derjenige war, der die Zeremonie vollzogen hat? Wenn es irgendein betrunkener Tölper aus seinem Gefolge war, kann uns das egal sein. Bei einem Geistlichen ist der Sachverhalt ein anderer." Er kaut ein weiteres Blatt Pfefferminze, während sie weitergehen. "Dieser Gefangene ... ich werde nachher mit ihm sprechen. Ich zweifle die Vollständigkeit und die Wahrheit seiner Worte mehr als an. Seinen Namen habe ich schon einmal gehört und ich verbinde nichts Gutes damit. Habe ich eure Erlaubnis, mit ihm nach meinem Gutdünken zu verfahren? Braucht ihr ihn noch für irgend etwas?" Ein leises Lächeln spielt um seine Züge, während er das spricht.

Alastair verneigt sich, als die Herzogin eintrifft.
"Ich wünsche euch einen wunderschönen guten Morgen, Verehrteste. Ich hoffe, es geht euch gut und ihr hattet einen erholsamen Schlaf." Er kaut ein wenig Pfefferminze und bietet ihr seinen Arm an.
"Es freut mich sehr, dass ihr dieser doch recht spontanen Einladung folgen konntet. Lasst uns ein Stück gehen und erzählt mir ein wenig von diesem Gefangenen, den ich gestern noch die Ehre hatte kennen zu lernen. Ach, und eure Zofe ... beherzigt sie euren Ratschlag?"

Alastair nimmt das Schreiben entgegen und gibt dem Burschen ein Kupferstück. Anschließend liest er den Brief, lächelt und beendet sein Frühstück.
Danach wäscht er sich und kleidet sich angemessen. Nachdem er einer Magd seine verschmutzte Reisekleidung zum Reinigen gegeben hat, macht er sich auf den Weg in den Kräutergarten. Auch wenn noch etwas Zeit ist ... er mochte schon immer die Ruhe dort. Sollte er ohne besondere Vorkommnisse im Garten ankommen, erwartet er dort die Herzogin ... und pflückt derweil etwas Pfefferminze.

"Ja, schick einen Laufburschen her." Er setzt sich an den Tisch und beginnt zu essen. Dann sieht er die Magd an. "Heute noch, wenn's beliebt."
Er öffnet ein Fäßchen mit Tinte, spitzt die Feder an, tunkt sie ein und beginnt zu schreiben.
"Verehrte Herzogin, ich hoffe, ihr hattet eine ruhige Nacht und konntet euch ob der Aufregungen des gestrigen Tages etwas erholen. Wenn es euch beliebt und sofern es eure körperliche Verfassung erlaubt, würde ich um ein weiteres Treffen ersuchen. Lasst mir mit eurer Antwort eine Zeit mitteilen, die euch passend erscheint. Ich würde anstatt eurer Gemächer als Treffpunkt die Gärten vorschlagen. Es scheint ein sehr schöner Tag zu werden und ich war schon lange nicht mehr dort. Und, wenn ihr mir die Freiheit erlaubt, etwas frische Luft und Sonnenschein würden eurem Wohlbefinden sicher gut tun. In Erwartung eurer Antwort verbleibe ich. Alastair."
Er unterzeichnet die Nachricht und versiegelt sie mit Wachs.
Als der Laufbursche kommt, gibt er ihm die Nachricht mit den Worten "Bring das auf dem schnellsten Wege zur Herzogin. Jemand wird dir folgen, aber du wirst ihn nicht bemerken. Solltest du auch nur eine Elle vom Weg abweichen, werde ich davon erfahren." Er sieht ihn mit finsterem Blick an. "Und jetzt los, beeil dich!"

Alastair ist bereits eine Zeitlang wach und bereits angekleidet. "Kommt herein, es ist offen."
Er geht zum Fenster und öffnet es. Während Sonnenlicht und frische Luft ins Zimmer fluten, lässt er den gestrigen Abend noch einmal Revue passieren.
Er streckt sich. "Naja, eins nach dem anderen. Erstmal Frühstück." Er sieht sich um und geht zum Tisch. "Beeilt euch ein wenig, ich hab nicht den ganzen Tag Zeit." spricht er an die Magd gewandt.

"Dann sind wohl gleich doppelt Glückwünsche angebracht." Er lächelt. "Dann wünsche ich euch eine gute Nacht. Versucht zu schlafen und macht euch nicht zu viele Gedanken. Morgen sehen wir weiter." Er verneigt sich und verlässt das Zimmer.
"Wilfred! Bringt mich zu meinem Zimmer und ich wünsche eine Karaffe mit Wasser, etwas Brot und Käse. Und am besten heute noch!"
In seinem Zimmer angekommen, setzt er sich und legt die Beine auf den Tisch, während er auf das Essen wartet. "Was für ein Chaos..." murmelt er leise "... wie konnten sie es nur soweit kommen lassen. Ein Mime hätte sich diese Geschichte nicht besser ausdenken können." Seufzend lehnt er sich zurück und denkt über all die Dinge nach, die er mit der Herzogin besprochen hat.

"Ohne Umschweife, lasst sie bewachen oder behaltet sie hier bei euch, so lange der Herzog nicht da ist. Wir müssen auf jeden Fall verhindern, dass sie eine Dummheit macht. Sollte sie ihre bisher nicht stattgefundene Hochzeitsnacht mit dem Grafen nachholen ... ich denke, ich muss nicht weiterreden, oder?" Er geht hinüber zum Tisch mit der Wasserkaraffe und schenkt sich einen Becher ein. "Es ist nicht so, dass ich ihr nicht ... Nein, das stimmt nicht ... Ich traue ihr tatsächlich nicht. Aber nicht, weil ich sie für einen schlechten Menschen halte, sondern weil sie ein junges Mädchen ist, deren Himmel im Moment voller Geigen hängt. Ich kann nicht einschätzen, wie gut sie diesen rapiden Wechsel von Dur zu Moll verkraftet." Alastair trinkt einen Schluck Wasser. "Und dann denke ich, sollten wir für heute Schluss machen. Es sei denn, ihr habt noch etwas dringendes auf dem Herzen. Denn ich geben diesem fleischgewordenen Wasserspeier recht, ihr braucht tatsächlich Ruhe." Wobei er einen Blick auf ihren Bauch wirft. "Seit wann wisst ihr es?"

"Bis dahin sollte allerdings die zuvor besprochene Angelegenheit geregelt sein. Ich würde euch diesbezüglich noch gerne einmal kurz unter vier Augen sprechen, wenn ihr erlaubt." Er sieht zu Anna und spricht mit freundlicher Stimme. "Dürfte ich euch bitten, die Herzogin und mich einige Augenblicke allein zu lassen? Es wird nicht lange dauern." Er lächelt.

Er sieht lächelnd zu Verena. "Zu viel der Ehre, aber es ist tatsächlich so. Ich war bereits der Berater ihres Vaters" zu Anna " Und ich werde mich nun wieder, nach einer kleinen Unterbrechung, in die Dienste der Herzogin stellen." Er schenkt sich etwas Wein nach und sieht Verena an. "Wann ist die Abreise des Prinzen geplant und wann ... gedenkt ihr ihm Anna vorzustellen?"

Alastair atmet erleichtert auf. "Bei allen Göttern, diese alte Gewitterhexe hatte ich schon fast vergessen." Er verlässt den Nebenraum und geht wieder in das Zimmer der Herzogin. "Ich grüße euch, Anna. Wie ihr wahrscheinlich vermutet, bin ich derjenige, von dem die Herzogin soeben sprach. Mein Name ist Alastair." Er sieht zu Verena. "Ich danke euch, dass ihr dieses Schreckgespenst wieder weggeschickt habt."

Er schmunzelt und geht in Richtung des Nebenzimmers. "Vertrauen ist gut, aber ... Kontrolle ... ist besser". Mit diesen Worten geht er in das Zimmer.

Alastair sieht sie durchdringend an. "Verhört, hm?"
Er trinkt wieder einen Schluck Wein. "Naja, vielleicht habt ihr Recht, Herzogin. Vielleicht ... hat mir mein Gehör nach der langen Reise einen Streich gespielt. Sollte dem jedoch nicht so sein, findet ihr bei mir jederzeit ein offenes ... Ohr."
Er geht in Richtung des Nebenzimmer. "Wenn es euch genehm ist, lasst sie bitte rufen und sprecht mir ihr darüber. Ich würde diese ... pikanten ... " Er lächelt." ... Details gerne noch hören, bevor ich mich zurückziehe." Er verneigt sich vor ihr und schenkt sich noch einmal Wein nach.