RE: Segel setzen - 5

Verenas Blick wird verzweifelt und zugleich erschrocken.
Leise und nachdenklich sagt sie: "ich... ich weiß es nicht, ich denke nicht dass ich noch ein Kind will aber was hat das mit dem Vorhaben zu tun? Welches Vorhaben Grim?"

Sie scheint klar bei Sinnen zu sein. Nur etwas weicher und verletzlicher wirkt sie.

Sie findet im Moment keine Worte. Sie wird etwas bleich ums Gesicht. Sie versucht Worte zu finden "aber... ich... wieso sollte ich... das wäre ein gefährlicher Eingriff und... mein Gemahl..."

Sie dreht sich zur Seite "wieso findet ihr dass es das beste ist?"

Sie nickt... aber nicht weil sie ihm gänzlich zustimmt. Eher weil sie gerade einiges begreift.
Bedrückt geht sie ein paar Schritte in Richtung Treppe
"Wollen wir uns Tee machen sagt sie während sie seitlich über die Schulter blickt.

Verena setzt sich auf die Decken am Boden. Sie scheint geistig etwas abwesend zu sein. Sie winkelt die Beine an und wickelt sich die Decke um die Schultern. Als Grim in ihre Nähe geht sagt sie "Grim..." sie winkt ihn zu sich.

Sie schluckt "Wenn wir in Alauven zurück sind... werdet ihr es tun?"

"Es geht wieder los... er ist weg und es geht wieder los..." fügt sie nervös jedoch leise hinzu.

Sie greift sein Hemd "Grim ich bin verrückt... ich weiß nicht mehr was ich sage und tue..."

Sie nickt ihm kopfsenkend zu. Sie nimmt den Tee und trinkt ein paar Schlücke.

Nach einer langen Schiffreise kommen sie endlich am Hafen der Heimat an. Auch die weiteren Reisetage sind kalt und anstrengend. Verena verhielt sich die Tage merkwürdig ruhig. Zu viel arbeiteten die Gedanken in ihr... und auch die Zeit sitzt ihnen im Nacken. Sie kommen schließlich am neuen Herzogssitz an.

"Öffnet das Tor!" Hallt es vor den Mauern. Soldaten des Herzogs begleiteten sie einige Tage zu ihrem Schutz.
Von Tag zu Tag verliert verena mehr Hoffnung und hofft auf gute Neuigkeiten... ja sie hofft auch hier hinter diesen Mauern ihren Mann und ihre Tochter in die Arme schließen zu können.
Als das Tor geöffnet wird treten sie ein. Sie werden in die Empfangshalle gebracht.
Immer wieder sieht Verena sich um. Sie sieht zum ersten Mal ihre neue Heimat in Kronburg. Auch wenn sie sich erhofft hatte diese Gemäuer mit ihrem Gemahl zusammen zu betreten und hier ihr Kind zur Welt zu bringen...
Alles hier ist ihrem Stand gemäß eingerichtet. Und nach kurzer Zeit kommen auch zwei Bedienstete die sich um Verena kümmern wollen.
"Seid gegrüßt!" Die Damen machen eine Verbeugung.
Verena steht da wie angewurzelt, sie hält Annas Hand.
Die einst starke und temperamentvolle Herzogin sieht in diesen Augenblicken eher einem verängstigtem unsicheren Kind gleich. Kraftlos, antriebslos und körperlich am Ende.
Sie sieht einen Moment fast Hilfesuchend zu Grim ehe sie zu den Bediensteten blickt und mit leiser Stimme fragt: "Gibt es schon Neuigkeiten bezüglich des Herzogs und unserer Tochter?"

Eine der Damen antwortet: "Nein Hoheit, doch es werden immer wieder Soldaten mit Vorräten ins Portal geschickt."

Mit Tränen in den Augen nickt Verena kurz. Sie zittert und es mag den Anschein haben als würden ihre Beine sie nicht mehr lange tragen.

"Ich möchte dass meine Reisegefährten und Freunde gut versorgt werden" sagt Verena.
Die Damen nicken und sofort machen sich zwei weitere Bedienstete auf den Weg um Essen und Gemächer vorzubereiten.

Die Herzogin und ihre Begleiter haben sich zur Ruhe gelegt. Sie schlafen die Nacht durch, wenn auch unruhig, aber sie schlafen.
Am nächsten Morgen wacht Verena auf und sieht sich um. Dies ist nun wohl ihr neues zu Hause... Doch in diesem Moment fühlt es sich noch nicht danach an. Zu Hause ist dort, wo die Familie ist, nur diese ist nicht bei ihr. Ihr Kummer lässt sich nicht verdrängen.... Es gibt viel zu tun. Auch das Gespräch mit dem Grafen sitzt ihr noch in den Knöcheln. Es ist noch nicht alles ausgesprochen. Sie ist sich im Klaren, dass er ihr wohl nie wirklich Vertrauen wird... er Hass und Wut gegen sie verspürt...
Sie kleidet sich an und wäscht sich. Dann stellt sie sich vor den Spiegel und steckt ihre Haare hoch, schon sehr oft hat sie dies alleine getan, auch wenn Anna ihr dabei immer gerne geholfen hätte.
Sie stellt fest, dass sie wohl in den letzten Tagen einiges an Gewicht verloren hatte. Der Kummer zerfrisst sie regelrecht.
Schließlich setzt sich die Herzogin an den Tisch und beginnt einen Brief zu schreiben... Einen Brief an Di Conti. Diesen fertig geschrieben lässt sie einem Boten rufen, dem sie diesen Brief sogleich in die Hand drück mit dem Befehl dass dieser Brief schnellstmöglich den Grafensitz zu erreichen hat.
Der Bote eilt davon und Verena geht in den Gang und hält Ausschau nach den Wachen und vor allem Grim...