Ignatz

Er bringt sie bis vor den Metzger und deutet mit dem Finger darauf: " Dea miassts wissn."

“hm, da vorn is auf jeden foi a Pferdemetzga, der werd scho wissn wos pferdal gibt.“, stottert er Kopfkratzend. Dann schlendert er gemütlich in die Ecke des Marktes, wo er kurz vorher die Würschte gekauft hatte.

“Klingt guad, vielleicht is auxh no mei mantel im gasthof, ned das i den vagiss. Auf gehts...“, sagt Ignatz und wendet sich zum gehen und läuft direkt in die Arme der geheimnisvollen Elfin.
“vazeiht.“, sagt er schnell und macht einen übertriebenen Knicks, bevor er das Gesicht erkennt und er sie anlächelt.

“De Reise zum Osterwoid wiad no a weng wardn müssn, imuas no einiges fürn Osterwoid erledign. Megst mit? Oder soi i di solang bei deim Onkl abgem?“, grinst er wieder. Er packt sie vorsichtig am Handgelenk und will mit ihr den Markt verlassen.

“Sicha derfst da bleim, mia san doch ole nedt. Außer dir gfoids ned da haust hoit wieda ob.“, stottert Ignatz.
“Oder wia hast da des voagsteidt?“, frägt er sie und zuckt die schultern.

Ignatz klatscht sich mit der Hand auf die Stirn: " Hob i woi ned gseng.", stottert er.
"I hob gestern ned schlafn kenna, wen i de aung zuagmocht hob, hads mi draad. Desweng bin i no a bissl rumglafa und dann im Stall eigschlafn.", sagt er glucksend.
" Und als da Wirt gsagt hod dasd weg bisd, bin i glei hinterher."

“Mein mantl brauchst scheinba a nimma.“, lacht er und mustert sie. Dann umarmt er sie, glücklich, sie gefunden zu haben.

Eilig rennt er zu ihr. “host wos verlorn.“, sagt er vor ihr und zieht die Schürze aus dem Rucksack.

Ignatz stellt vor den Wachen den dicken Rucksack ab und öffnet ihn. Gewohnt grob wird er von den Wachmännern ausgeräumt. Ignatz verstaut wieder all sein Hab, nachdem die Wachen ihn passieren lassen und geht langsam und mit großen Augen auf den Marktplatz zu. Der anfängliche Rausch den er hatte, ist jetzt den Kopfschmerzen gewichen und er kneift gepeinigt die Augen, wegen des grellen Sonnenlichts, zusammen.
Er schlendert durch die kleinen aufgebauten Stände und Bauten, an denen unterschiedlichste Waren feilgeboten wird. Hin und wieder kramt er einen der Osterwoid-Zettel hervor und legt sie auf leer stehende Tische oder gibt sie Budenbesitzern weiter. Er kauft sich bei einer kleinen Metzgerhütte am Rande des Marktes geräucherte Würschte und packt Sie in eine seiner Gürteltaschen. Trotz kurzsichtiger Augen sucht er in jedem Gesicht das von Marie.
Er behält sich im Hinterkopf das seine eigentliche Mission hierher nach einer Kutsche oder einem Leihpferd verlangt und sieht sich auch deswegen um.

“Habds Dank.“, stottert er und stolpert aus dem Gasthaus. Er knopft den Mantel zu, entzündet seine Laterne und marschiert drauf los gen westen.

Ignatz klatscht sich laut mit seiner Hand an die Stirn.
“Wo war des nächste Dorf oda a Stodt?“, frägt er weiter. Er kmöpft bereits den Mantel zu und macht sich marsch bereit.

Ignatz schenkt dem Wirt nochmal was von dem letzten Schluck Likör nach, der noch in der Tonflasche war.
“Oiso, nochamoi, wennst schene weiberl kennst und de Lust hom zum Osterwoid zum kemma, dann griagst du ois dank a flascherl von dem.“ , er deutet dabei auf die leere Likörflasche.
“Wei mia bloß de mama, de Schwesta und de Tantn hom und de is saugreislig.“ Er gluckst.
“Derer dergst bloß ins Gsicht schaugn, wenns dunkl is, sonst wersr blind.“, prustet er jetzt los. Dann wird er toternst.
“Mei wennst nur sowenig zum aussuacha host... aba gestern, da hob i oane kenaglernt, di schaugt echt guad aus. Vielleicht megt di ja zum Osterwoid.“
Gedankenversunken schaut er auf. Der wirt ist verschwunden, man hört nur Gelächter aus der Küche. Ignatz nuschelt beleidigt vor sich hin und erhebt sich schwankend. Die Zeche wollte der Wirt bereits im vorraus, deswegen schnappt er sich nur seinen Mantel und tritt in die kalte Abendluft. Draußen ist es bereits sehr kühl, er wickelt den Mantel um sich und stapft zum nahe gelegenen Gasthaus.

Davor angekommen stolpert er beinahe über die am boden liegende Schürze. Er klaubt das Stück auf und seine Augen quellen ungläubig hervor. Er rumpelt ins Gasthaus und stürmt die Treppe empor, reißt die Tür auf und steht vor dem leeren Zimmer. Enttäuscht setzt er sich auf sein Bett. Er überlegt kurz und packt dann hastig seine Sachen und geht zum Wirt um zu zahlen. Er frägt ob er seine Begleitung vielleicht gesehen hätte und wenn ia, wohin sie ist.

Ignatz stolpert zur Tür hinein.
In seiner Hand hällt er eine Flasche billigen Fusel. Er stellt sie auf bitte des Wirtes ab und ordert dafür etwas neues zu trinken und was zu essen.

“Guad nocht.“, grummelt dieser noch bevor er seinen münzbeutel unterm Kissen versteckt und bestenfalls einschläft.

Ignatz sperrt die Tür hinter ihnen ab und legt den Schlüssel auf den kleinen tisch zwischen ihnen.
Er überlegt kurz ein Feuer zu machen, entscheidet sich dann aber, das dafür zu betrunken und zu faul ist.
Er zieht ebenfalls schuhe aus und lässt sich ächzend in sein bett fallen.

“Danke!“, flüstert Ignatz laut und leuchtet den weg aus. Er folgt der wegbeschreibung und öffnet die Türe so leise wie möglich.

“Unterkunft füa zwei?“, frägt Ignatz und lässt sein Münzbeutelchen hörbar klimpern.
Er leuchtet mit der laterne die umgebung etwas unsicher ab.

“Nana, i geh scho a ins gasthaus, in meim zustanda kannt ih a nirgendswo mea hi.“,, gluckst er, als wäre es ein Wahnsinnig guter Witz gewesen.
“Dann auf?“, frägt er schließlich Marie.

“Des war jetz mei nächste Frage, wohin wuist du? Du host koane Schuidn und dei Onkel oder wie auch imma, mecht die ned do hom. Du kanntest entweder mit zum Gasthaus und erst amoi a rundn schlafn oder di deines Weges begeben. Aber wenn i unsere Zuständ oschaug..“, er blickt auf seine schwankenden Füße, “...wars bessa wennst du mi no begleitst. Ned das i no überfoin werd. Da mussd du de reiber fascheicha!“, grinst er ihr entgegen.
Er deutet mit seinen Fingern nach links und nach rechts und dreht sich dann fragend zu Marie um.

Ignatz packt seine Sachen zusammen und zahlt beim Wirt die Zeche für Ihn und Marie, sowie eine Runde der fremden Seemannsleut. Er lässt sich noch eine Wegbeschreibung geben und bittet den Wirt um ein brennendes Stückchen Holz für seine Laterne.
Als diese brennt, tritt er torckelnd an den Tisch.
“Oiso, mia san echt miad, aba es hat mich seha gfreit und vielleicht übalegts eich des mim Likör. Do is mei Anschrift, fois ia a Kistal megds oder mia drefn uns davoa nochamoi hia herin.“
Er lässt das Werbeplakat des Osterwoids am Tisch liegen und greift sich Maries Hand und zieht sie, wenn auch nicht grob, dafür aber bestimmt zur Tür.